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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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so anzureden.«
    »Im Dienst nicht«, erklärte er. »Aber bei der Feier können Sie einiges erleben – da werden die Fetzen fliegen. Übrigens – haben Sie in der Zwischenzeit weiter geübt?«
    »Ja, Sir. In meiner Kabine.«
    »Gut. Aber weshalb ich Sie hereingerufen habe. Ich möchte Sie bitten, mir zu helfen.«
    »Gern, wenn ich kann.«
    »Ich möchte, daß Sie mir Informationen über Lonabar vermitteln – über die dort herrschenden Sitten und Gebräuche, über die Art, wie die Menschen dort arbeiten und sich vergnügen – ich habe an allem Interesse, auch am Geldsystem und an den Juwelen. Aber damit ich mir ein umfassendes Bild machen kann, werden Sie es aus freien Stücken zulassen müssen, daß ich in Ihren Geist eindringe – wobei Sie mich weitgehend unterstützen werden. Einverstanden?«
    »Einverstanden, Lens-Träger«, sagte sie langsam. »Ich weiß, daß sie mir nicht wehtun werden.«
    Es konnte kein Zweifel bestehen, daß Illona der Gedanke an eine geistige Invasion höchst zuwider war, und darin unterschied sie sich in nichts von anderen Lebewesen. Es ist kein Vergnügen, seine Gedankenwelt einem anderen zu öffnen, auch wenn es sich bei dem Partner um Kimball Kinnison handelt. Es gab eine Menge von Dingen, die sie seinem Zugriff entziehen wollte und die sie durch ihre verzweifelten Bemühungen nur noch um so deutlicher hervortreten ließ. Geistig und körperlich wich sie vor seinen tastenden Gedanken zurück, und minutenlang waren ihre Gedanken ein praktisch unlesbares Durcheinander. Aber sie beruhigte sich bald, und als sie sich an das neue Gefühl gewöhnt hatte, begann sie Kinnisons Suche sogar systematisch zu unterstützen.
    Allerdings vermochte sie das planetographische Wissen, das sie ihm bereits vermittelt hatte, nicht weiter zu vertiefen. Dafür war sie eine erstklassige Informationsquelle über Lonabars exotische Juwelen. Sie wußte einfach alles auf diesem Gebiet und kannte sogar einzelne Steine ganz besonders gut – ein Wissen, das dem Sehnen um diese Dinge entspringen mochte, und dem Wissen, daß sie sie niemals besitzen würde.
    »Vielen Dank, Illona«, sagte der Lens-Träger, als alles vorüber war. Er hatte einige Dinge erfahren, die ihm bei seiner Suche sehr nützlich sein konnten. »Sie sind mir eine große Hilfe gewesen.«
    »Das freut mich sehr. Ich sehe Sie dann spätestens bei der Feier.« Illona verließ den Raum weitaus ernster und ruhiger, als sie ihn betreten hatte. Sie hatte sich immer ein wenig vor Kinnison gefürchtet, da seine bloße Gegenwart eine Wirkung auf sie ausübte, die ihr nicht gefiel. Kinnisons gedankliche Invasion hatte nun nicht dazu beigetragen, ihre Befürchtungen zu beseitigen. Sie hätte am liebsten laut aufgeschrien!
    Zur gleichen Zeit überlegte Kinnison, ob er sich über einen direkten Funkstrahl mit dem Flottenhauptquartier in Verbindung setzen sollte, entschied sich jedoch für einen direkten Lens-Kontakt.
    »Natürlich bin ich frei«, antwortete Haynes sofort. »Für Sie vierundzwanzig Stunden am Tag. Schießen Sie los!«
    »Ich möchte etwas ausprobieren, von dem ich nicht weiß, ob es überhaupt möglich ist. Eine über die Lens geleitete Konferenz aller Lens-Träger, die wir erreichen können – besonders natürlich der Freien Lens-Träger. Wie beurteilen Sie die Aussichten?«
    Haynes pfiff leise durch die Zähne. »Ich habe schon mehrere solcher Konferenzen mitgemacht, die aber höchstens hundert Teilnehmer hatten ... Ich sehe keinen Grund, warum es nicht funktionieren sollte. Die meisten Leute, an denen Sie interessiert sind, kennen mich, und die anderen können sich durch jemanden einschalten, der mich kennt. Wenn sich alle gleichzeitig auf mich einstimmen, ist eine umfassende Verbindung hergestellt.«
    »Dann wollen wir die Sache also in Angriff nehmen. Der Grund für meine Bitte ist ...«
    »Einen Augenblick, mein Sohn. Es hat keinen Sinn, die Sache zweimal zu erklären. Ich kann bis zur Konferenz warten. Jetzt werde ich mich erst einmal um die Einberufung kümmern. Das wird natürlich einige Zeit dauern ... Ist Ihnen morgen abend zwanzighundert recht?«
    »Ausgezeichnet. Vielen Dank im voraus.«
    Der nächste Tag zog sich endlos hin. Kinnison, der sich sonst immer zu beschäftigen wußte, streifte ziellos durch das Schiff. Mehrmals begegnete er auf diesen Wanderungen der bildhübschen Aldebaranerin, wobei er eine Tatsache feststellte, die ihn nicht wenig freute – die Tatsache, daß sie sich offenbar ganz besonders für Henry

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