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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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füllte.
    Illona schonte sich nicht, so daß der Kapitän nach einigen Zugaben einschreiten mußte. »Jungens, jetzt ist es genug«, sagte er. »Das Mädchen kann ja kaum noch stehen!« Illona stand heftig atmend auf der Bühne, doch ihre Augen strahlten. Die Feier ging mit einigen kurzen Ansprachen zu Ende, und dann wurde Illona von den Zuschauern zum Büfett getragen.
    In seine Kabine zurückgekehrt, beschäftigte sich Kinnison wieder mit seinem Problem. Die Koordinaten Lonabars schienen kein Problem mehr zu sein, aber was war in diesem Zusammenhang mit Lyrane? Irgendwie hing dieser Planet mit seinem Problem zusammen, doch wenn er nähere Informationen haben wollte, mußte er jemand auf Lyrane einschleusen – jemand, der sich mit den Lyranerinnen anfreunden konnte, die leider ausgesprochen zurückhaltend waren. Ein Mann kam für diese Aufgabe nicht in Frage. Auch hatte es wenig Sinn, Worsel von Velantia oder einen anderen nicht-menschlichen Lens-Träger zu entsenden, da die Lyranerinnen noch zu wenig mit anderen galaktischen Rassen in Berührung gekommen waren. Nein, er brauchte eine
Lens-Trägerin
. Aber wer ...
    Kinnison hielt den Atem an.
Mac!
Es durchfuhr ihn heiß. Mac war eigentlich schon eine halbe Lens-Trägerin, denn sie war bisher als einziger Mensch in der Lage gewesen, ohne Lens in seine Gedanken einzudringen. Aber er hatte einfach nicht den Mut, ihr eine solche Aufgabe zuzumuten. Und hätte sie das Verständnis einzusehen, daß er eigentlich nicht anders handeln konnte ...? Wie konnte er daran zweifeln? Was Haynes und die anderen Lens-Träger davon halten mochten, war ihm im Augenblick gleichgültig. Diese Sache mußte er allein entscheiden.
    Aber er kam einfach nicht weiter. Verzweifelt setzte er sich schließlich mit Mentor von Arisia in Verbindung, der ihm zu seiner Erleichterung bestätigte, daß seine Überlegungen nicht falsch waren und daß er neue Wege beschreiten müßte.
    Kinnison wußte nicht, welche Antwort er von dem Arisier erwartet hatte; jedenfalls hatte er nicht mit einer uneingeschränkten Zustimmung gerechnet. Es war ihm bekannt, daß Mentor jede Hilfe verweigern würde, wenn es um Fragen ging, die er selbst lösen konnte. Doch offenbar konnte er sich auf die Unterstützung des Arisiers verlassen, wenn Entscheidungen zu fällen waren, die seine Fähigkeiten grundsätzlich überstiegen.
    Er setzte sich sofort mit Dr. Lacy in Verbindung.
    »Lacy? Hier Kinnison. Ich möchte Sie bitten, mir sofort Oberschwester Clarissa MacDougall zuzuteilen. Bitte sorgen Sie dafür, daß sie sich baldmöglich hier an Bord der
Dauntless
meldet.«
    »Wie bitte? Sie können doch nicht einfach ... Ich meine ...«
    »Nein, natürlich nicht. Aber da es die Patrouille sowieso bald wissen wird, will ich es Ihnen sagen. Ich habe vor, Mac zur Lens-Trägerin zu machen.«
    Wie Kinnison erwartet hatte, ging Lacy bei diesen Worten in die Luft, doch der Freie Lens-Träger brachte ihn mit einem Hinweis auf Mentors Entscheidung schnell wieder zum Schweigen.

8
    Einige Stunden vor dem Rendezvous mit dem Schiff, das Clarissa MacDougall an Bord hatte, erfaßten die Ortungsgeräte ein kleines Raumboot, das direkt auf die
Dauntless
zusteuerte. Einige Minuten später klang in Kinnisons Gehirn ein deutlicher Gedanke auf.
    »Kim? Hier ist Raoul. Wie geht's? Ich habe mich in den letzten Tagen zufällig in der Nähe Arisias aufgehalten. Mentor hat sich mit mir in Verbindung gesetzt und mir ein Päckchen überreicht, das du angeblich erwartest.«
    »Hallo, alter Raumhase! Alles in Ordnung?« Obwohl Kinnison nicht mit dem Päckchen gerechnet hatte, wußte er doch sofort, was es enthielt. »Bist du im freien Flug?«
    »Ja – ich habe allerdings keine Zeit. Vielleicht könnt ihr das Paket in eurem Kokon anpassen.«
    »Klar Freier Anflug! Pilotenraum! Trägheitsloses Rendezvous mit aufkommendem Raumfahrzeug. Bitte bereiten Sie alles vor. Magnetkontakt. Wir werden Besuch bekommen.«
    Die beiden Schiffe jagten aufeinander zu und stießen in voller Geschwindigkeit erschütterungsfrei zusammen. Magnetische Kontakte wurden ausgefahren und klammerten die beiden Raumer aneinander. Die Türen der Luftschleusen öffneten sich, und Kinnison begrüßte seinen ehemaligen Klassenkameraden aus Wentworth Hall, Raoul LaForge, der jedoch nur wenig Zeit hatte und nach Obergabe des Päckchens sofort weiterreiste.
    Ehe sich Kinnison näher damit beschäftigen konnte, mußte er das Paket anpassen, denn im trägheitslosen Zustand stellte es eine große

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