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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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langen Metallspieß. Und daß du wie Helena aussehen möchtest, Chris, halte ich doch für übertrieben, und das weißt du ganz genau. Neben dir sind alle Helenas der Weltgeschichte, auch wenn man Kleopatra, Dessa Desplaines und Illona Portier noch mit einrechnet, nur düstere Schatten ...«
    Das wollte Clarissa natürlich nur hören, und der Rest des Gesprächs ist von geringer Bedeutung für diese Chronik.
    Als die
Dauntless
die Stratosphäre Lyranes verlassen hatte, meldete Nadreck, daß er die erhaltenen Informationen ausgewertet hätte. Kinnison rief die Lens-Träger zu einer geheimen Konferenz zusammen, wobei er feststellte, daß sich Worsel noch immer in der Krankenabteilung aufhielt.
    »Was ist los, Doc?« Er wußte, daß an sich kein Grund zur Besorgnis bestand, denn der Velantier war auf eigenen Beinen wieder an Bord der
Dauntless
zurückgekehrt und erholte sich erfahrungsgemäß schnell. »Haben Sie Schwierigkeiten mit dem Nähen?«
    »Das kann man wohl sagen!« entgegnete der Chefarzt. »Wir müssen die Löcher mit einem elektrischen Gerät bohren und dann mit der Drahtzange arbeiten. Aber es kann nicht mehr lange dauern.« Drei Minuten später war die Runde vollzählig.
    Worsel war zwar bandagiert und bewegte sich nicht mit der gewohnten Geschicklichkeit, doch seine Stimmung war ausgezeichnet.
    Kinnison unterbrach das allgemeine Gespräch und schaltete seinen Lens-Projektor ein. Hierbei handelte es sich um eine Art 3-D-Gerät, das anstelle von Geräuschen und dreidimensionalen Bildern Gedanken ausstrahlte – zumeist die Gedanken eines oder mehrerer Overlords, manchmal aber auch die Gedanken der Eich oder anderer Wesen, die von den Delgoniern registriert worden waren, und manchmal die Gedanken Nadrecks oder Worsels, die das gerade gezeigte Bild erläuterten. Das Band, das den anderen Lens-Trägern vorgespielt wurde, stellte den offiziellen Bericht über die Aktion auf Lyrane dar und sollte unter Lens-Träger-Siegel zum Flottenhauptquartier geschickt werden. Das Siegel bedeutete, daß sich nur ein Lens-Träger mit dem Inhalt des Bandes vertraut machen konnte. Erst später, wenn die akute Gefahr vorüber war, konnte das Band vervielfältigt und in den verschiedenen Zentralbüchereien für besonders ausgewählte Studenten zugänglich gemacht werden.
    Nadreck und Worsel kannten den Bericht bereits, während er für die übrigen drei viel Neues brachte. Zu Kinnisons Überraschung waren die Aussagen der Overlords wertvoller, als er zu hoffen gewagt hatte. Auf jeden Fall kam dem lyranischen Sonnensystem im boskonischen Reich eine überraschend große Bedeutung zu; es war das Zwilnik-Zentrum für einen ausgedehnten Raumsektor. Lyrane II galt als Treffpunkt, Umschlagplatz und Nervenzentrum für Tausende von Planeten, die von warmblütigen Sauerstoffatmern bewohnt waren. Menjo Bleeko hatte nicht nur eine Expedition nach Lyrane II entsandt, sondern Hunderte, wodurch der Zwischenfall mit Illona und ihren Begleitern natürlich zur Bedeutungslosigkeit verblaßte.
    Leider war den Overlords nichts davon bekannt, ob es eine boskonische Zentrale in der Zweiten Galaxis gab. Sie hatten keine Vorgesetzten! Es war einfach undenkbar, daß es irgendwo im Universum Wesen gab, die ihnen auf irgendeine Weise übergeordnet waren! Doch wie es sich zur Verblüffung der Lens-Träger herausstellte, arbeiteten sie mit einer Gruppe Eich zusammen, die auf dem in ewige Dunkelheit gehüllten Planeten Lyrane VIII lebte und sich in gleicher Weise um die kaltblütigen, giftatmenden Boskonier kümmerte, wie die Overlords für die menschenähnlichen Rassen zuständig waren. Um die Zusammenarbeit zu erleichtern, waren die beiden Planeten durch einen Hypertunnel verbunden.
    »Einen Augenblick!« unterbrach Kinnison und schaltete das Bandgerät ab. »Meiner Meinung nach hängen die Overlords in diesem Punkt einer Illusion nach. Es kann zwar stimmen, daß sie keine Befehle aus der Zweiten Galaxis erhielten oder mit irgendeinem Vorgesetzten direkt zu tun hatten – aber bei den Eich müssen wir das annehmen. Und da wir in der Höhle keine weiteren Unterlagen gefunden haben, müssen wir uns an die Eich halten. Das bringt uns zu dem Schluß, daß die Overlords in der boskonischen Hierarchie irgendwie doch unter den Eich gestanden haben und von deren Hinweisen und Befehlen abhängig waren – ob sie sich dessen bewußt waren oder nicht. Richtig?«
    »Ja«, erwiderte Nadreck. »Worsel und ich sind zu dem Schluß gekommen, daß ihnen diese Tatsache zwar

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