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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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der Führer unserer kleinen Expedition sein werden.«
    »Mit Ihrer Erlaubnis gern«, erwiderte Nadreck. »Vielleicht sind Sie bei der Gelegenheit auch in der Lage, Vorschläge zur Verbesserung des Gerätes zu machen.«
    »Das möchte ich bezweifeln«, erwiderte der Freie Lens-Träger, dessen Respekt für den leisen, ›feigen‹ Palainianer wuchs. »Aber wir würden uns natürlich gern näher damit beschäftigen, wenn Sie einverstanden sind.«
    »Natürlich.«
    Die
Dauntless
, die sich dem achten Planeten des lyranischen Systems aus einer unverfänglichen Richtung genähert hatte, wurde gestoppt, während Nadreck, Worsel und Kinnison an Bord des palainianischen Schnellbootes gingen.
    Vorsichtig manövrierte sich das kleine Schiff frei und pirschte sich mit abgeschirmten Projektoren in den Bereich der elektromagnetischen Ortungsgeräte des Gegners. Behutsam passierte es die äußeren Gedankenschirme und tastete sich schließlich mit einer für Raumschiffe ungewöhnlichen Langsamkeit weiter vor – auf der Suche nach weiteren Sperrschirmen.
    Obwohl die Lens-Träger auch zu Beobachtern wurden – ihr arisischer Wahrnehmungssinn machte ätherische und sub-ätherische Vibrationen deutlich sichtbar –, verließen sie sich nicht allein auf ihre physischen Sinne. An Bord ihres Schnellbootes befanden sich Geräte, die es nirgendwo sonst im Universum gab und die jetzt voll zum Einsatz kamen. Wenn sie einen Schirm erreichten, schufen sie sich so vorsichtig eine Öffnung, daß die Generatoren ungestört weiterarbeiteten. Nadrecks Apparaten gelang es sogar, einen Meteoritenschirm zu öffnen, der eigentlich für jede Art von Materie undurchdringlich war.
    Langsam und wachsam – von der fast greifbaren Dunkelheit förmlich aufgesogen – näherte sich das palainianische Schnellboot der boskonischen Festung auf Lyrane VIII.

14
    Es sei an dieser Stelle gestattet, einmal auf die Art und Weise einzugehen, mit der Lonabar in die Gemeinschaft der Galaktischen Zivilisation eingeführt wurde. Dieser Vorgang läßt sich im Rahmen dieser Chronik natürlich nicht in allen Einzelheiten beschreiben, da er allein ein ganzes Buch füllen würde, aber es dient vielleicht dem besseren Verständnis der Galaktischen Geschichte, wenn wir uns einmal kurz mit der Eingliederung eines Planeten in die Galaktische Zivilisation vertraut machen.
    Sofort nach Cartiff-Kinnisons Abflug trat die Patrouille mit einer gigantischen Flotte von Frachtschiffen und einem kleinen Heer von Propagandafachleuten und Psychologen in Erscheinung – mit Lens-Trägern, die nicht nur die lonabarische Sprache beherrschten, sondern sich auch mit allen Problemen zwischenmenschlicher Beziehungen auskannten. Das grundsätzliche Anliegen der Zivilisation wurde immer wieder offen dargelegt und die Irrtümer und Fehler der autokratischen Regierungsform wiederholt dagegengestellt. Bald bildete sich der erste Kern einer neuen Regierung, die aus zuverlässigen lonabarischen Bürgern bestand.
    Unter dieser Regierung begann die demokratische Regierungsform langsam Gestalt anzunehmen. Zuerst wurden nur geringe Fortschritte gemacht, doch als die Bevölkerung die Motive der Patrouille zu erkennen und zu würdigen begann, wuchs die allgemeine Zustimmung. Die Invasoren führten bisher unbekannte Prinzipien der freien Rede und der freien Aufenthaltswahl ein und setzten sich rücksichtslos gegen jeden Versuch durch, auf den Ruinen der alten Diktatur eine neue Gewaltherrschaft aufzubauen.
    Es gab natürlich eine starke Opposition, die sich vorwiegend aus den Bürgern zusammensetzte, die vom alten System besonders profitiert hatten. Eine weitere Gefahr waren die Massen der Gleichgültigen, der Abgestumpften, die den Druck von oben so lange gewohnt gewesen waren, daß sie sich in der neuen Welt nicht zurechtfanden. Sie standen der Zivilisation zwar nicht feindlich gegenüber, doch sie waren apathisch und konnten daher neuen Machtbestrebungen besonders leicht zum Opfer fallen. Die Patrouille mußte also wachsam sein.
    Den ehemaligen Freunden und Verbündeten Menjo Bleekos wurde es freigestellt, im Rahmen der neuen Ordnung mitzuarbeiten. Einige konnten bekehrt werden, einige kamen in die Verbannung, während einige ganz Unverbesserliche bekämpft werden mußten.
    Der blinden Masse war jedoch kaum zu helfen, denn in ihr war der Funken des Interesses und der Begeisterung fast erloschen. Die neue Regierung versuchte ihn zu neuem Feuer zu erwecken, während sie mit fester, aber gerechter Hand regierte.

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