Das Zweite Spanische Lesebuch (Spanische Lesebücher)
Flur hören. Ein Gefängniswärter und der Insasse, der von ihm geführt wurde, blieben stehen und schauten Paul verwundert zu, wie er sich die Eiscreme aus dem Gesicht wischte. Paul lächelte verlegen und sagte zu ihnen: „Verrückte Frauen. Statt Vanilleeis wollte sie Schokolade.“
Er kam schließlich ohne Obst und Eiscreme. Lisa Pandora saß und schaute ihn schweigend an.
„Wenn du dich nicht weigerst, zu den Treffen zu kommen, hoffe ich, dass...“, er versuchte die richtigen Worte zu finden. „Lisa, ich glaube, ich habe das Richtige getan. Ich möchte, dass du verstehst...“, Paul gestikulierte aufgeregt, aber Lisa antwortete nichts und starrte ihn nur an.
„Ich weigere mich nur nicht, zu den Treffen zu kommen, weil es langweilig ist in einer Zelle zu sitzen“, sagte sie kalt.
„Lisa, ich verstehe, warum du wütend bist...“, begann er, aber sie unterbrach ihn.
„Paul Rost, du verstehst viele Dinge nicht. Ich erkläre es dir, aber du hörst nichts, wie ein tauber Dalmatiner. Du und ich, wir leben in verschiedenen Welten. Du und ich, wir haben sehr verschiedene Interessen und Ziele.“ Sie sprach weiter: „Ich habe dir eine Chance gegeben, ein neues und interessantes Leben zu beginnen. Und was hast du gemacht? Wie hast du es mir gedankt, Paul Rost? Du hast alles genommen, was ich hatte, und mich ins Gefängnis gebracht. Warum kommst du jetzt um mich zu sehen? Ich brauche dich nicht. Vergiss mich, für immer, und komm nie wieder hier her!“, sagte Pandora abschließend, stand auf und ging. Paul schämte sich plötzlich. Er konnte nicht verstehen, warum es sich plötzlich schämte und vor wem. Immerhin hat er nichts Falsches getan. Er hat alles richtig gemacht! Paul berührte sein rotes Gesicht mit seiner Hand. Er sah sich im Zimmer um. Einige Gefängniswärter und einige Insassen, die auch Treffen hatten, hörten auf zu sprechen und sahen ihn an. Dann kümmerten sie sich wieder um ihre Angelegenheiten und Paul Rost stand langsam auf und ging in Richtung des Ausgangs.
Zwei weitere Monate vergingen. Paul ging nicht mehr in das Gefängnis. Er blieb überwiegend zu Hause und machte gar nichts. Schließlich kam der Tag, an dem Lisa Pandora aus dem Gefängnis entlassen wurde. Paul Rost fuhr mit seinem Auto bis zu dem Gefängnistor und blieb stehen. Es regnete. Auf der Straße waren keine Menschen. Nur ein weiteres Auto stand nicht weit von dem Gefängnistor. Ein Mann stieg aus und sah in die Richtung, in der Rost war. Er stand im Regen und sah Paul Rosts Auto an. Rost sah den Mann genau an. Der Mann trug einen Bart und hatte lange Haare. Er zündete sich eine Zigarette an und nahm seine Brille ab. Es war Ashur! Rost stieg aus. Beide standen im Regen und sahen sich an. In diesem Augenblick öffnete sich das Tor und Lisa Pandora ging nach draußen. Sie sah Rost und Ashur. Lisa ging nach vorne und blieb genau zwischen den beiden stehen. Dann zündete sie sich eine Zigarette an und schaute erst Rost und dann Ashur genau an. Sie warf ihre Zigarette auf den Boden und ging in die Richtung, in der Rost stand. Sie ging zu Rost und blieb stehen.
„Hi“, sagte Rost. Er lächelte sie nicht an, er sah sie sehr ernst an.
„Du kommst umsonst. Du hast die Chance verpasst, die ich dir gegeben habe“, sagte Lisa, lächelte und ging zu Ashurs Auto. Ashur öffnete die Autotür für sie und schloss sie, nachdem sie eingestiegen war. Das Auto begann loszufahren, aber Paul zog seine Waffe und ging mitten auf die Straße. Er richtete die Waffe auf Ashur. Ashur blieb stehen.
„Was ist los? Willst du mich festnehmen, weil ich Möbel aus deinem Haus gestohlen habe?“, Ashur setzte seine Brille auf. Er sprach weiter: „Gemäß deinen Vorstellungen von Fairness, gehöre ich entweder auf den elektrischen Stuhl, oder ich sollte mein Leben damit verbringen, Wasser aus dem Mittelmeer auf den Sand der Wüste Sahara zu gießen. Aber in diesem Land habe ich kein schweres Verbrechen begangen. Für deine Möbel bekomme ich nicht mehr als ein Jahr Gefängnisstrafe. Und das ist es nicht, was du willst, richtig?“ Ashur lächelte und sah Pandora an. „Weißt du, wie seine Möbel riechen? Es ist unbeschreiblich“, fügte er hinzu.
Paul Rost senkte die Waffe und ging von der Straße.
„Sei nicht traurig, Paul! Vielleicht kommt dich unser Freund besuchen und dann wird dein Leben nicht mehr traurig sein“, schrie Ashur aus dem Fenster des fahrenden Autos und winkte ihm unfreundlich zu.
Repaso de Nuevo Vocabulario
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