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Dass du ewig denkst an mich

Titel: Dass du ewig denkst an mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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gestern mit Sarah gesprochen. Ich habe das Gefühl, sie hält
sich nur noch mit letzter Kraft auf den Beinen. An dem Tag, an
dem sich die Gefängnistüren hinter Laurie schließen, könnten
Sie eine neue Patientin bekommen.«
Justin stand auf. »Ich bin mit den beiden in zehn Minuten
hier in meinem Büro verabredet. Pat, ich denke, Sie haben
recht. Sie zeichnet unterschiedliche Versionen von dem
zerrissenen Foto. Können Sie jemanden ausfindig machen, der
es auseinandernehmen, den Klebstoff herauswaschen, es
wieder zusammensetzen und vergrößern kann, damit wir es uns
genauer ansehen können?« Sie nickte. »Ich werd’s versuchen.«
Er wandte sich Kathie zu. »Meinen Sie, Laurie oder Kate
würden sich weniger leicht mit ihrer Verurteilung abfinden,
wenn sie erkennen, welche Auswirkung ihre Einweisung ins
Gefängnis auf Sarah haben wird?« »Könnte sein.«
»Okay. Ich werde übrigens mit Gregg Bennett sprechen,
Lauries ehemaligem Freund, und versuchen, alles über jenen
Tag herauszufinden, an dem sie plötzlich Angst vor ihm
bekam.«
74
    Als Brendon Moody sich neben Danny, dem
Schlafzimmerspezialisten, auf einen Barhocker setzte,
bemerkte er, daß Dannys engelhaftes Gesicht aufgedunsen
wirkte. Die vielen geplatzten Äderchen auf der Nase und den
Wangen verrieten seine Zuneigung zu trockenen Manhattans.
    Danny begrüßte Moody mit gewohntem Überschwang: »Ah,
da sind Sie ja, Brendon, ein Labsal für meine Augen.« Brendon
brummte einen einsilbigen Gruß und widerstand dem Drang,
Danny zu sagen, was er von ihm hielt. Er erinnerte sich an den
Grund seines Hierseins und bestellte eine Runde. Eine Stunde
später nippte Brendon immer noch an seinem ersten Glas,
während Danny das dritte geleert hatte. Dann steuerte er nach
einigem Vorgeplänkel das Gespräch vorsichtig auf Laurie
Kenyon. »Ich habe mich mit dem Fall befaßt«, flüsterte er
Danny zu.
    Die Augen des Privatdetektivs verengten sich. »Hab’ schon
davon gehört. Das arme Mädchen ist übergeschnappt, oder?«
»Sieht so aus«, räumte Brendon ein. »Wahrscheinlich hat sie
bei dem Unfall ihrer Eltern einen Knacks bekommen. Ein
Unglück, daß sie sich damals nicht gleich in psychiatrische
Behandlung begeben hat.«
Danny sah sich um. »Aber das hat sie doch«, flüsterte er.
Brendon gab sich verblüfft. »Sie wollen sagen, daß sie bei
einem Seelenklempner war?«
»Na klar, drüben in Ridgewood.«
»Woher wissen Sie das, Danny?«
»Das bleibt aber unter uns?«
»Ehrenwort.«
»Gleich nach dem Tod der Eltern hat man mich engagiert,
um die Schwestern und ihre Aktivitäten unter die Lupe zu
nehmen.«
»Tatsächlich? Die Versicherungsgesellschaft, nehme ich an.
Hat es mit einem Anspruch gegen die Busgesellschaft zu tun?«
»Brendon, Sie wissen doch, daß die Beziehung zwischen
Mandant und Privatdetektiv streng vertraulich ist.«
»Natürlich ist sie das. Aber dieser Bus ist zu schnell
gefahren; die Bremsen taugten nichts. Natürlich muß da eine
Versicherungsgesellschaft nervös werden und sich etwas näher
mit möglichen Klägern befassen. Wer würde sich denn sonst
für sie interessieren?«
Aber Danny wollte nicht mit der Sprache heraus. Brendon
gab dem Barkeeper ein Zeichen, aber der schüttelte den Kopf.
»Ich werde meinen Freund nach Hause bringen«, versprach
Brendon. Er wußte, daß er jetzt das Thema wechseln mußte.
Eine Stunde später, als er Danny auf den Beifahrersitz seines
Wagens verfrachtete, brachte er die Rede wieder auf die
Kenyons, und als er schließlich in die Einfahrt von Dannys
bescheidenem Reihenhaus einbog, wurde er fündig.
»Brendon, alter Junge, Sie sind wirklich mein Freund«, sagte
Danny mit belegter Stimme. »Bilden Sie sich bloß nicht ein,
ich hätte nicht gemerkt, daß Sie mich aushorchen wollen. Im
Vertrauen: Ich weiß gar nicht, wer mich angeheuert hat. Das
war alles sehr geheimnisvoll. Eine Frau war’s. Sie nannte sich
Jane Graves. Persönlich bin ich ihr nie begegnet. Hat jede
Woche angerufen, um sich Bericht erstatten zu lassen. Meine
schriftlichen, Berichte mußte ich an ein privates Postfach in
New York City schicken. Wissen Sie, wer ich glaube, daß es
sein könnte? Die Witwe von dem Professor. Hat denn diese
Laurie Kenyon ihm nicht Liebesbriefe geschrieben? Und war
dann mit meinem Auftrag nicht am Tag nach dem Mord
Schluß?«
Danny stieß die Wagentür auf und taumelte ins Freie. »Eine
wunderschöne gute Nacht. Und das nächste Mal können Sie
mich gleich

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