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Dass du ewig denkst an mich

Titel: Dass du ewig denkst an mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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jemand auf dem Schoß hielt. Justin
blickte auf die oberste Zeichnung, die vor ihm lag. Das war es:
Das Kissen sah wie ein Schoß aus. Ein kleines Kind, das von
jemandem gehalten wurde und das sang, während jemand es
wiegte. Vor und zurück. Vor und zurück.
»›…und die Gnade wird mich nach Hause führen.‹« Der
Stuhl kam zur Ruhe. Ihre Augen schlossen sich wieder, und ihr
Atem wurde schneller, ging in ein schmerzvolles Keuchen
über. Sie stand auf, reckte sich auf den Zehen, als würde
jemand sie hochheben. »Zeit, hinaufzugehen«, sagte sie mit
tiefer Stimme.
72
    »Jetzt kommen sie schon wieder«, stellte Sophie bissig fest, als
der inzwischen vertraute dunkelblaue Cadillac in die Einfahrt
rollte.
    Sarah und Brendon Moody warteten in der Küche darauf,
daß der Kaffee fertig wurde. »O Gott«, sagte Sarah gereizt.
»Aber ich bin ja selbst schuld, daß es dazu gekommen ist«,
meinte sie dann zu Brendon gewandt. »Sophie bring den
Kaffee in die Bibliothek, wenn er fertig ist, und sag ihnen, ich
hätte Besuch. Ich bin jetzt einfach nicht in der Stimmung für
Gebete.«
    Brendon folgte ihr eilig und schloß die Tür der Bibliothek,
als der Gong durchs Haus tönte. »Ich bin froh, daß Sie ihnen
keinen Schlüssel gegeben haben«, sagte er.
    »So verrückt bin ich nun auch nicht«, erwiderte Sarah
lächelnd. »Es ist nur so, daß es eine Menge Dinge im Haus
gibt, die ich nicht gebrauchen kann, und die beiden sind ganz
scharf darauf, sie zu kaufen. Ich habe sie schätzen lassen, und
jetzt bringen die ihre eigenen Experten, um ebenfalls
Schätzungen machen zu lassen.«
    »Warum bringen Sie es nicht ein für allemal hinter sich?«
fragte Brendon.
»Das ist größtenteils meine Schuld. Ich sage ihnen, was ich
verkaufen will, und dann sehe ich mir all das Zeug in diesem
Haus an und erkenne, daß das unmöglich alles in eine
Wohnung hineinpaßt. Also sage ich ihnen, daß dieses andere
Zeug auch alles zu haben ist. Und dann kommen sie wieder
und erkundigen sich nach einem bestimmten Gemälde und
einem Tisch und einer ganz bestimmten Lampe. Und so geht es
hin und her.« Sarah strich sich das Haar aus der Stirn. Es war
ein schwüler Tag, ihr Haar hatte sich gekräuselt und umgab ihr
Gesicht wie dunkle Herbstblätter.
»Und dann ist da noch etwas«, fügte sie hinzu, während sie
am Schreibtisch Platz nahm. »Papa hat nie etwas für
Klimaanlagen übriggehabt, nun wollen sie ein neues System
einbauen. Sie möchten damit anfangen, sobald wir den
Notariatsvertrag abgeschlossen haben, und das bedeutet dann
Installateure und alles mögliche.«
Halt den Mund, sagte sich Brendon, während er auf dem
Ledersessel gegenüber Sarahs Schreibtisch Platz nahm. Er
wußte, daß die Hawkins einen Spitzenbetrag für das Haus
bezahlt hatten, und wenn sie die Möbel kauften, die Sarah nicht
brauchen konnte, dann hieß das, daß sie dafür keine Käufer
suchen oder sie einlagern mußte. Lauries Behandlung kostete
ein Vermögen, und die Studentenversicherung, die sie
abgeschlossen hatte, kam nur für einen Bruchteil davon auf,
ganz zu schweigen von den Kosten für die Vorbereitung ihrer
Verteidigung. Und Sarah bezog auch kein Gehalt mehr, dachte
er.
»Hatten Sie schon Gelegenheit, sich Ihre Versicherungspolicen anzusehen?« fragte er.
»Ja. Brendon, ich verstehe das nicht. Es gibt keine offenen
Ansprüche oder solche, über die noch verhandelt würde. Mein
Vater hat seine Unterlagen immer einwandfrei in Ordnung
gehalten. Seine Versicherung ging an Mutter und dann, für den
Fall, daß sie vor ihm sterben sollte, an uns. Da er sie ein paar
Minuten überlebt hat, ging die Versicherung unmittelbar an
uns. Unglücklicherweise ist das ganze übrige Vermögen, mit
Ausnahme des Hauses, mündelsicher angelegt, was, wenn alles
das nicht passiert wäre, durchaus vernünftig gewesen wäre. An
uns beide wird fünf Jahre lang jährlich ein Betrag von
fünfzigtausend Dollar ausbezahlt. Aber es gibt keine
Möglichkeit, an das Stammkapital heranzukommen.«
»Was ist denn mit der Busgesellschaft?« fragte Brendon.
»Haben Sie gegen die Ansprüche eingeklagt?«
»Selbstverständlich«, sagte Sarah. »Aber warum sollten die
uns überprüfen lassen? Wir waren ja nicht in den Unfall
verwickelt.«
»Teufel noch mal«, sagte Brendon. »Ich hatte gehofft, daß
ich damit irgendwie weiterkommen würde. Ich werde den
Privatdetektiv betrunken machen und ihn ausquetschen
müssen, darauf wird es wahrscheinlich

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