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Daughter of Smoke and Bone

Daughter of Smoke and Bone

Titel: Daughter of Smoke and Bone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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Karou skeptisch. »Es klingt aber eher nach
mampf mampf

    »Genau.«
    »Mmpf«
, stimmte Zuzana nickend zu.
    »Die Aufregung«, erklärte Mik.
    »So schlimm?«
    »Entsetzlich.« Er trat hinter Zuzana, beugte sich zu ihr hinunter und schlang von hinten die Arme um ihre Taille. »Furchtbar, schrecklich, grausam. Sie ist unerträglich. Nimm sie mit. Ich hab genug von ihr.«
    Zuzana klimperte mit den Wimpern und fing an zu kreischen, als Mik das Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrub und übertriebene Kussgeräusche von sich gab.
    Mik hatte sandfarbene Haare und helle Haut, Koteletten, einen Ziegenbart und Augen wie Dolchklingen, die auf Vorfahren aus Zentralasien hinwiesen. Er war gutaussehend und talentiert, errötete leicht, und wenn er sich konzentrierte, summte er leise vor sich hin. Er war ruhig, aber interessant – eine gute Kombination. Wenn man ihm etwas erzählte, hörte er tatsächlich zu, anstatt nur so zu tun und einfach eine bestimmte Zeitspanne zu warten, bis er wieder mit Sprechen an der Reihe war – wie es Kaz immer getan hatte. Aber das Beste war: Er war absolut verrückt nach Zuzana. Und sie war verrückt nach ihm. Es war schon fast cartoonmäßig, wie sie ständig erröteten und lächelten – es fehlten nur noch die Herzaugen –, und sie zu beobachten machte Karou gleichzeitig sehr glücklich und überaus unglücklich. Sie konnte die Schmetterlinge der beiden regelrecht sehen –
Papilio stomachus
 –, wie sie den süßen Tango neuer Liebe tanzten.
    Sie selbst konnte sich immer schwerer vorstellen, dass in ihr so etwas herumflatterte. Sie fühlte sich unvollständiger denn je, und die Leere in ihrem Inneren war wie ein bösartiges Wesen, das sie mit all den Dingen quälte, die sie niemals kennenlernen würde.
    Nein.
Sie verbannte den Gedanken. Sie
würde
so etwas kennenlernen. Sie war auf dem besten Weg.
    Ihr Lächeln war echt, als Mik anfing, Zuzanas Hals zu küssen, doch nach einer Weile fühlte es sich an wie der aufgeklebte Plastikmund von Charlie Naseweis. »Hab ich schon erwähnt«, sagte sie schließlich und räusperte sich, »dass ich Geschenke mitgebracht habe?«
    Das zeigte die erhoffte Wirkung. »Geschenke!«, rief Zuzana begeistert, löste sich aus Miks Umarmung und fing an, auf und ab zu hopsen und in die Hände zu klatschen. »Geschenke, Geschenke!«
    Karou reichte ihr die Einkaufstüte. Darin waren drei Päckchen, in dickes braunes Papier eingepackt und mit Schnur umwickelt. Am größten hing eine edle Letterpresskarte mit der Aufschrift: MME. V. VEZERIZAC, ARTEFAKTE . Die Päckchen waren elegant und irgendwie
bedeutungsvoll
. Als Zuzana sie aus der Tüte nahm, zog sie die Augenbraue hoch, wie nur sie es konnte. »Was ist das alles?«, fragte sie in ernstem Ton. »
Artefakte
, Karou? Mit Geschenken meinte ich eigentlich nur so was wie eine russische Puppe vom Flughafen.«
    »Mach sie einfach auf«, sagte Karou. »Zuerst das Große.«
    Zuzana öffnete es. Und fing an zu weinen. »O mein Gott, o mein Gott«, flüsterte sie und drückte das Tüllkleid an ihre Brust.
    Es war ein Ballettkostüm, aber nicht irgendeines. »Das hat Anna Pavlova 1905 in Paris getragen«, erklärte Karou aufgeregt. Geschenke zu verteilen machte so viel Spaß. Als Kind hatte sie nie Weihnachten oder Geburtstage gefeiert, aber sobald sie alt genug war, um Brimstones Laden zu verlassen und selbst shoppen zu gehen, hatte sie es geliebt, Issa und Yasri Kleinigkeiten mitzubringen – Blumen, seltene Früchte, blaue Echsen, spanische Ventilatoren.
    »Ich hab zwar keine Ahnung, wer das ist …«
    »
Was?
Sie ist die berühmteste Ballerina aller Zeiten!«
    Wieder die Augenbraue.
    »Vergiss es«, seufzte Karou. »Sie war bekanntermaßen winzig, also sollte es dir passen.«
    Zuzana hielt es hoch. »Es ist … es ist … es sieht irgendwie nach
Degas
aus …«, stammelte sie.
    Karou grinste. »Ich weiß. Ich fand’s auch klasse. Auf dem Flohmarkt Les Puces gibt es eine Frau, die traditionelles Ballettzeug verkauft …«
    »Aber wie viel hat das gekostet? Das muss doch ein Vermögen …«
    »Schhh«
, machte Karou. »Manche Leute geben einen Haufen Geld für viel blödere Sachen aus. Und außerdem bin ich reich, erinnerst du dich? Ekelhaft reich.
Magisch
reich.«
    Ein weiterer Vorteil von Brimstones Geldanlagen war, dass sie sich teure Geschenke leisten konnte. In Paris hatte sie sich auch selbst etwas gekauft, ebenfalls ein Artefakt, allerdings hatte ihres nicht viel mit Ballett zu tun. Die Messer hatten

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