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DavBen-StaderDie

Titel: DavBen-StaderDie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beine wollten nicht aufhören zu zittern, selbst dann nicht, als ich die behandschuhten Hände auf die Schenkel presste, um sie zu beruhigen. Als meine Lunge nicht mehr schmerzte, spähte ich hinter dem Stamm hervor und blickte bergauf.
    Drei Männer näherten sich, Gewehre in der Hand, trot teten in bedächtigem Tempo auf mich zu. Keiner von ihnen trug eine deutsche Uniform. Der vorderste Mann trug einen weißen Skianzug, und ich erkannte, dass es der Partisan war, der einem Toten den Ehering vom Finger gelutscht hatte. Markow, wie ihn die anderen genannt hatten. In diesem Moment liebte ich ihn, liebte sein platt gedrücktes Gesicht, die tief liegenden Augen, die mir am Abend davor so mordgierig erschienen waren.
    Hinter ihm kam Kolja, und ich lachte laut auf, als ich ihn sah. Ich hatte ihn Freitagnacht kennengelernt und konnte ihn bis zum Montag nicht einmal leiden, und nun, am Dienstagnachmittag, hätte ich vor Freude heulen können, als ich sah, dass er noch lebte. Er hatte seine Astrachanmütze auf der Flucht verloren, und sein blondes Haar fiel ihm in die Stirn, bis er es zurückstrich. Er drehte sich um, um etwas zu dem Mann neben ihm zu sagen, grinste, während er sprach, und mir war klar, dass er glaubte, etwas sehr Witziges von sich zu geben.
    Der Mann neben ihm war Vika, wie sich herausstellte. Im Gegensatz zu Kolja hatte sie ihre Pelzmütze noch; sie hatte sie bis zu den Augenbrauen heruntergezogen, und selbst aus der Entfernung konnte ich ihre wilden blauen Augen direkt unter dem Rand des Kaninchenfells umherschweifen sehen. Was Kolja sagte, amüsierte sie offenbar nicht. Sie schien ihm nicht einmal zuzuhören. Sie drehte sich alle paar Schritte um, um zu sehen, ob sie verfolgt wurden.
    Ich kann nicht allzu lange gerannt sein (zwanzig Minuten? zehn?), aber das Innere der Pelztierjägerhütte kam mir schon vor wie die Erinnerung eines Fremden. Echte Todesangst - die feste Überzeugung, dass dein Leben gleich gewaltsam enden wird - löscht, bis auf sich selbst, alles im Gehirn aus. Daher war ich, selbst nachdem ich Kolja und Vika und Markow gesehen hatte, selbst nachdem mir ihre drei Gesichter wie die schönsten Gesichter in ganz Russland erschienen waren, nicht imstande, ihre Namen zu rufen oder ein Handzeichen zu geben. Das Dunkel unter den herabhängenden Ästen der Lärche war mein sicherer Ort. Seit ich hier war, war mir nichts Böses widerfahren. Die Deutschen hatten mich nicht gefunden. Ich hatte nicht mitansehen müssen, wie einem Mann der Unterkiefer weggeschossen wurde, sodass nichts weiter übrig blieb als verständnislose Augen über blutigen Resten vom Boden eines Fleischerladens. Ich konnte Kolja nicht zuwinken, obwohl er im Laufe von vier Tagen mein bester Freund geworden war.
    Vielleicht bewegte ich mich ein wenig oder zitterte - auf jeden Fall muss ich ein schwaches Geräusch gemacht haben, denn Vika schwang zu mir herum, den Gewehrkolben gegen die Schulter gepresst, den Lauf auf meinen Kopf gerichtet. Selbst da war ich nicht imstande, auf der Stelle etwas zu sagen, um mein Leben zu retten. Ich hätte ihren Namen rufen können. Ein einziger russischer Satz hätte genügt.
    Aber irgendwie, und obwohl ich im tiefen Schatten saß, durch schneebedeckte Äste vor Blicken verborgen, erkannte Vika mein Gesicht und nahm den Finger vom Abzug.
    »Es ist dein kleiner Freund«, sagte sie zu Kolja. »Vielleicht ist er verwundet.«
    Kolja rannte auf mich zu, stieß die Lärchenäste weg, packte die Aufschläge meines Marinemantels und drehte meinen ganzen Körper nach links und dann nach rechts, suchte mich nach Einschusslöchern ab.
    »Bist du verletzt?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dann komm.« Er zog mich hoch. »Sie sind nicht weit hinter uns.«
    »Zu spät«, sagte Vika. Sie und Markow waren zu uns in das schützende Dunkel getreten, und nun deutete sie mit dem Gewehrlauf bergan.
    Deutsche in weißen Anoraks hatten den Kamm der Anhöhe erreicht, keine zweihundert Meter entfernt, die Gewehre im Anschlag, rückten wachsam vor, sahen sich im Gelände nach möglichen Hinterhalten um. Zunächst waren es nur wenige Soldaten, die sich ihren Weg durch den Schnee bahnten, doch dann tauchten immer mehr über der Anhöhe auf, bis es oben auf dem Hang von Männern wimmelte, die uns töten wollten.
    Markow zog einen Feldstecher aus einer Tasche seines Skianzugs. Er beobachtete den Spähtrupp, der den Hügel herabkam.
    »Erste Gebirgsjägerdivision«, flüsterte er und hielt Vika den Feldstecher hin. »Siehst

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