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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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damenhafte Antwort auf diese Frage ein, also stellte sie eine Gegenfrage. »Woher wußtet Ihr von der Seide und den Drachen?«
    »Ich habe Euch auf der Straße gesehen! Ihr habt den Stoff umklammert, als hättet Ihr Angst, sämtliche imperialen Armeen würden ihn Euch entreißen. Ihr seid blitzschnell an mir vorbeigelaufen.«
    Ihr Vater lachte glucksend und bedeutete ihr, sich zu setzen. »Wie damals, als Ihr den Zollbeamten in Jal Pusso verwirrt habt, Sagorn?« Sagorn lachte schallend und setzte sich wieder in den Sessel. »Eher wie Ihr und die Fleischtörtchen!«
    Ihr Vater lachte. Offensichtlich handelte es sich hier um alte Abenteuer, an denen Inos nicht teilhaben durfte. Jetzt hatte er eine Karaffe aus feingeschliffenem Kristall hervorgeholt, die sie nur ein-oder zweimal zuvor gesehen hatte – und drei der wertvollen passenden Kelche – drei! Zu ihrem Erstaunen fand sie sich auf der Kante des Sofas sitzend, einen der Kelche in der Hand. Sagorn mußte ihre Überraschung bemerkt haben, und ihr Vater hatte wiederum bemerkt, daß sie ihm aufgefallen war.
    »Ich glaube, Inos hat es verdient«, sagte er. »Trinke schlückchenweise, mein Liebes. Es ist stark.«
     
    Sagorn nippte und seufzte. »Hervorragend! So etwas hätte ich in Krasnegar nicht erwartet. Natürlich elfisch.«
     
    Der König lächelte. »Von Valdoquiff selbst. Kade brachte ein Faß aus Kinvale mit. Ich horte es wie ein Zwerg.«
    Er beantwortete eine Frage, die nicht gestellt worden war. Sagorn und er kannten sich offensichtlich gut. Inos war beruhigt und nippte an ihrem Glas. Der Geschmack war ihr egal – es war, als trinke sie Nesseln, und der Geruch brannte in ihrer Nase – aber sicher war es eine Ehre – und ein Zeichen der Vergebung? Sie fühlte sich erwachsen!
    »Nun, Inos«, sagte ihr Vater und lehnte sich zurück. »Erzähle Doktor Sagorn von dem Gott.«
     
    »Gott?« Die Adleraugen blickten sie an.
    Inos berichtete einmal mehr von ihrer Erfahrung. Als sie fertig war, glaubte sie, daß es ihr gelungen sei, eine nüchterne Beschreibung zu liefern. Es folgte ein langes Schweigen. Sagorn kratzte sich nachdenklich an der Wange. Er leerte seinen Kelch. Ihr Vater stand auf und schenkte ihm nach.
    »Wenn der Gott nicht gekommen wäre, Holindarn, was hättet Ihr dann getan?«
    Sie hatte nie zuvor gehört, daß jemand ihren Vater bei diesem Namen nannte, mit Ausnahme ihrer Mutter und Kade.
    Ihr Vater zuckte die Achseln. »Meine Tochter ausgeschimpft, Meo einige Kronen gesandt und Unonini mit dem ersten Boot von hier fortgeschickt.«
    Der alte Mann nickte, dann lächelte er spöttisch. »Die Seide wäre dann in der Kapelle geblieben?«
     
    »Ich stehle den Göttern nichts!«
    »Richtig! Die Seide scheint unwichtig. Wenn die Götter nicht wollten, daß diese Kaplanin ins Impire zurückkehrt, hätten Sie einen einfacheren Weg finden können, würde ich meinen.« Sagorn richtete seine berechnenden Augen wieder auf Inos. »Also scheint die Botschaft an Euch das Wichtigste zu sein. Doch Götter halten sich nicht mit trivialen Fragen auf… Seid Ihr im Augenblick verliebt, junge Dame?«
    Inos spürte, wie sie sehr rot wurde. »Nein! Natürlich nicht!« »Kaum!« protestierte ihr Vater milde.
    Sagorn warf ihm einen eigenartigen Blick zu. »Also wird sie sich verlieben? Sie wird eine Entscheidung treffen müssen? Hoheit, hat Euer Vater Euch jemals die Bedeutung von Krasnegar erklärt?«
    Inos schüttelte stumm den Kopf.
    »Nun, Krasnegar ist sehr ungewöhnlich. Hier gibt es Jotnar und es gibt Imps. Es gibt nur wenige Ort in ganz Pandemia, wo diese beiden Völker in Frieden zusammenlebten. Habt Ihr schon einmal vom Verrückten Zauberer gehört?«
    Sie schüttelte den Kopf und war überrascht über den plötzlichen Themawechsel.
    »Man hat Inisso diesen Namen gegeben. Scheint es nicht merkwürdig, daß ein Mann mit so viel Macht seinen Turm an einem kargen, isolierten Ort wie Krasnegar erbaut? Aber ich glaube, er war gar nicht so verrückt, wie es schien. Dies hier ist eine sehr strategisch gelegene kleine Stadt. Sie hat den einzigen guten Hafen im Norden.«
    Warum erzählte er ihr das? Er wirkte sehr ernst. Inos schaute ihren Vater an, und er runzelte die Stirn, als wolle er ihr bedeuten, genau zuzuhören. »Sowohl Nordland als auch das Impire glauben, Krasnegar sollte ihnen gehören. Ist es nicht so, Majestät?«
     
    »So war es schon immer.«
    »Und es hat immer einen regierenden König gegeben, keine Königin!« sagte Sagorn triumphierend. »Ihr seht

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