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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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streckte ihre Beine aus, rammte ihren Kopf mit befriedigendem Resultat in sein Gesicht, warf ihr ganzes Gewicht gegen ihn und machte sich wieder schwer. Beide fielen gleichzeitig hart auf den Boden. Sie schlug mit einem Ellbogen nach hinten in der Hoffnung, ihn im Bauch zu treffen, aber er erfaßte ihr Haar und zog sie im selben Moment zu sich hin, so daß sie zur Seite kippte und ihn verpaßte und statt dessen zwischen seinen Beinen landete. Dort schien er einen sensiblen Punkt zu haben, denn er krümmte sich zusammen und schrie auf. Sie schlug erneut zu, diesmal noch fester, und er verlor völlig das Interesse an ihr. Sie strampelte sich frei.
    Sie kam auf die Füße und rannte los, als das Pferd an ihr vorbei donnerte, und griff blindlings nach dem Geschirr, als sei sie eine Akrobatin, doch sie erhaschte lediglich einen Blick in Kades entsetztes Gesicht über ihr. Ein harter Stoß schleuderte sie zur Seite und warf sie so fest auf den Boden, daß sie glaubte, sie würde in tausend Stücke zerbrechen.
    Einen Augenblick lang war sie wie gelähmt… vor Schmerzen und Atemlosigkeit und viel zu lädiert, um sich darum Gedanken zu machen, was passiert war. Sie versuchte aufzustehen. Ein glühender Schmerz in ihrem Knöchel hielt sie auf. Die Wirklichkeit kehrte zurück.
    Drüben bei ihrem Unterschlupf brannte Gras, ein Quell gelben Lichtes in der Dämmerung. Kade hielt sich immer noch irgendwie auf ihrem rasenden Pferd. Es mußte sich geweigert haben, den Fluß zu durchqueren, oder aber Kade hatte es herumgerissen, denn jetzt galoppierte es zurück zu den beiden Männern, die noch aufrecht standen. Wieder sah es so aus, als müsse einer zu Boden gerissen werden. Erneut sprang der Mann rechtzeitig zur Seite und ging nicht zu Boden.
    Der andere stellte sich zwischen Inos und das sich ausbreitende Feuer – er hatte einen Bogen! Er zielte; das Pferd hatte erneut gewendet. Der Pfeil flog, Inos schrie warnend auf, das Pferd bäumte sich auf und peitschte mit den Hufen die Luft. Dann sank es zurück auf seine Schenkel und rutschte auf die Seite. Kade! Inos konnte nicht erkennen, was mit Kade geschehen war.
    Stille.
Keine Reiterin erhob sich neben dem gefallenen Pferd.
    Abermals versuchte Inos aufzustehen, und wieder wurde sie von dem fürchterlichen Schmerz aufgehalten. Sie mußte sich den Knöchel gebrochen haben.
    Einer nach dem anderen humpelten die Männer herbei und starrten auf sie hinunter.
    Der Mann, der hingefallen war, umklammerte seinen Arm auf eine Art und Weise, die sie an Kel erinnerte, der sich vor Jahren das Schulterblatt gebrochen hatte, als er Vogeleier gesucht hafte. Der Mann, der sie festgehalten hatte, hielt sich die Leiste, beugte sich vor und murmelte Entsetzliches. Aus seiner Nase floß dunkles Blut über sein Kinn und sein Hemd. Die beiden anderen schnappten nach Luft und sahen genauso wütend aus.
    Sie wollte sich verkriechen, sich vor ihrem Zorn so klein wie möglich machen. In ihren schrägstehenden Augen lag jetzt keinerlei Belustigung oder Spott, sondern nur Schmerz, Qual und Rache. Zwei ihrer Reittiere waren geflohen, zwei getötet oder verkrüppelt, zwei Männer verletzt, und alle vier standen wie Idioten da. Jetzt waren sie nicht mehr auf Spaß aus. Sie würden sie bezahlen lassen. Lange und schmerzhaft. Ihre Finger scharrten auf dem Boden, um Sand und Steinchen zusammenzusammeln, die sie ihnen in die Augen schleudern konnte. Sie würde sich nicht verkriechen, und sie würde nicht schreien, egal, was sie ihr antaten. Sie war eine Königin, verdammt noch mal!
    »Tiere!« brüllte sie. »Geschieht Euch recht. Wartet, bis meine anderen Freunde kommen! Ihr! Geht und bringt mir von dort drüben mein Kleid…«
    Einer der beiden jüngeren, der nicht verletzt war, sagte mit entschiedener Stimme etwas und zog sich sein Hemd aus. Gegen diese Muskeln konnte sie nicht viel ausrichten, selbst, wenn die anderen Männer ihm nicht halfen. Er schleuderte seine Stiefel von den Füßen und starrte Inos an. Dann ließ er seine Hosen fallen, und sie wandte instinktiv ihre Augen ab. O Götter! Das Trommeln ihres Herzens verursachte ihr ein Schwindelgefühl. Diesmal konnte es kein Entkommen geben, aber was auch passierte, sie würde sich nicht geschlagen geben. Sie würde sie für jedes bißchen Befriedigung kämpfen lassen, und wenn sie das eine oder andere Auge herauskratzen konnte, dann zum Teufel mit den Konsequenzen, denn danach würden sie sie ohnehin töten.
    Kam dieser ganze Lärm wirklich nur von ihrem

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