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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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lächelte wieder und hielt ihm ihre Hand mit den schwarzen Fingernägeln hin. »Seid willkommen in Warth Redoubt, Zauberer. Es ist lange her, daß wir beim Essen Gesellschaft hatten.«
    Rap schluckte schwer und ignorierte die Hand, da er beide Hände voll hatte. »Ich bin kein Zauberer, Ma’am. Ich bin nur ein Geweihter – und was das anbelangt noch ganz unerfahren.«
    Sie wirkte verwirrt. »Aber ich dachte, Ishist hätte gesagt, Ihr benutzt Euer Geschick bei… Du meine Güte!« Sie starrte zu Boden – auf seine Füße, wie Rap erleichtert feststellte. »Tun sie nicht weh? Ugish, lauf und sag deinem Vater, er soll herkommen.«
    Der Junge zuckte die Achseln und schlenderte gemächlich davon, wobei er müßig gegen ein paar Pilze trat, die aus dem Unflat am Boden wuchsen.
    »Ihr müßt uns vergeben, Geweihter! Mein Ehegatte muß gedacht haben… Bitte, setzt Euch.« Sie machte eine Geste auf den Rand des Wasserloches.
    Rap hockte sich auf den bröckelnden Stein und legte sich widerstrebend den schleimigen Lumpen über den Schoß. Schließlich hielt sie ihm erneut ihre Hand hin, und er hatte keine andere Wahl, als sie zu schütteln. Er hoffte, daß sie nicht von ihm erwartete, daß er die Hand küßte.
    Athal’rian, die immer noch stand, begann in einem melodischen Singsang zu sprechen. »Es ist wunderbar, Besuch zu haben! Ich habe seit Jahren kein richtiges Essen mehr zubereitet. Ich meine, man gewöhnt sich an den Geschmack der Gnome, aber… nun, es war nett, ein paar der alten Rezepte meiner Mutter hervorzukramen. Ishist hat einige frische Sachen für mich gemacht. Bei Tisch zu essen wird für die Kinder eine gute Erfahrung sein. Ich dachte, er sagte, Ihr seid zu dritt?«
    Selbst im Sitzen schwankte Rap vor Müdigkeit. Er fragte sich, ob er verrückt war oder sie. Oder beide. »Meine Freunde haben noch weniger Kraft als ich, Ma’am. Sie sind irgendwo dort draußen.«
    »Nun, wir müssen sie sofort hereinholen. Dort draußen gibt es Leoparden und andere schlimme Dinge. Das hier ist ein wildes Land, habe ich gehört.« Sie sah sich vorsichtig in der riesigen Kammer um. »Tanzt Ihr, Geweihter Rap?«
    »Äh… nicht sehr gut, Ma’am.«
     
    »Oh.«
    Raps Lider senkten sich allmählich schwer über seine Augen, und auf einmal verbrannten Feuerqualen seine Füße. Schlagartig wurde er wieder wach. Weiterreden…
    »Ma’am, was ist das hier für ein Ort?«
    »Ort?« Seine Gastgeberin lächelte und schwieg einen Augenblick. Dann begann ihr Verstand wieder zu arbeiten. »Wir nennen ihn den Stall, aber natürlich benutzen wir ihn nur für…« Rap hatte bereits gesehen, wofür er benutzt wurde.«… aber vor langer Zeit war es ein Stall.« Entschuldigend wies sie auf eine der Mauern, und Rap sah, daß dort ein halb verbarrikadierter Bogengang lag. Ursprünglich war er wohl groß genug gewesen für…
    »Drachen stall, Ma’am?«
Schweigen. »Drachenställe? Wir bringen keine Drachen hierher.« »Die Burg ist sehr alt, oder?«
»Älter als das Protokoll, sagt Ishist.« Sie lachte.
    »Und heute?« War es nur ein Zufluchtsort, den Gnomsiedler eingenommen hatten, oder gab es einen Grund, warum Rap hierher gezogen worden war?
    »Heute?«
    »Diese Burg, Ma’am? Wem gehört sie?« »Gehören?« lächelte sie kurz an seinem linken Ohr. »Nun, meinem Mann –, er ist der großartige Zauberer Ishist, wißt Ihr – er ist Drachenaufseher. Schon seit vielen Jahren. Darum leben wir in Warth Redoubt. Es ist ein sehr wichtiger Job, aber jemand muß ihn machen.«
    Rap versuchte, den Sinn ihrer Worte zu begreifen und spürte, wie er wieder in den Schlaf glitt. Erneut zog ein Anfall von Todesqualen seine Aufmerksamkeit auf sich und machte ihn schlagartig wach. Er bemerkte überrascht, daß drei kleine Kinder erschienen waren und sich an Athal rian klammerten und den Fremden mit tiefem Mißtrauen beobachteten. Sie waren alle nackt und schmutzig und stanken, und sie waren kleiner als Ugish.
    Und alle hatten sie diese großen, prächtigen Augen. Jedes Paar war anders – blau, tiefrot, rosa –, aber alle hatten denselben intensiven. Schimmer. Die meisten Halbblute glichen einem Elternteil mehr als dem anderen, so wie er hauptsächlich wie ein Faun aussah, und die einzigen Züge, die diese kleinen Gnome von ihrer elfischen Mutter geerbt hatten, waren diese leuchtenden hellen Augen.
    »Was genau tut ein Drachenaufseher, Ma’am?«
»Der Drachenaufseher. Es gibt nur einen! Er hält natürlich die Drachen davon ab, jenseits des Neck

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