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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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er Rap heraus, ihm noch mehr impertinente Fragen zu stellen, doch Rap war nicht verrückt, sondern recht ungestüm. Schnell wechselte er das Thema. »Ishist hat mir aufgetragen, ich solle Eurer Omnipotenz gegenüber erwähnen, daß Inos ein Gott erschienen ist.«
    »Ja. Das weiß ich. Ich glaube, ich kenne die ganze Geschichte, Master Rap.«
    Holz quietschte, als die Seeleute die Segel einrollten. Auf der anderen Seite des Decks warf jemand eine Leine. Die Allena war dabei, an einer Mole festzumachen, und die meisten Passagiere standen auf der anderen Seite. Jalons träumerische Unaufmerksamkeit war außerordentlich stark, sogar für seine Verhältnisse, er mußte durch okkulte Kräfte abgelenkt werden.
    Der Hexenmeister beobachtete ein vorbeifahrendes Stakboot. Der Junge darin sah aus wie ein Elf in Quips Alter und trug nur einen Lumpen. Er glänzte vor lauter Mühen, seine Arbeit zu tun, und seine knochige Brust hob und senkte sich heftig. Lith’rians Stimmung schien sich erneut zu verändern. Er lachte und legte beide Ellbogen auf die Reling.
    »Der Drachenwärter braucht vielleicht Urlaub! Er spielt wirklich den Clown. Aber er hatte recht. Diese kleine Eskapade hat mich amüsiert. Quip’rian zu sein, war eine grauenhafte Erfahrung!«
    Rap beschloß, nicht weiter zu fragen, doch der Hexenmeister erzählte es ihm trotzdem. »Es gibt wirklich einen Quip’rian. Er war in der Küche, als Ihr die Herausforderung ausspracht. Ich habe lediglich seinen Namen und seine Persönlichkeit geborgt, so wie ich auch sein Äußeres hätte benutzen können, wenn ich gewollt hätte. Er weiß nichts davon, und wird es nie erfahren. Niemand wußte, wie er aussah…
    Die Welt durch die Augen eines Niemand zu sehen – das ist furchterregend! Wißt Ihr, daß ich beinahe gar nicht wieder ich selbst werden wollte?«
    Rap hatte den sanften Quip’ nicht als Niemand betrachtet. Mit ihm hatte er sich viel wohler gefühlt als mit dem unheimlichen, tödlichen Hexenmeister, trotz ihrer identischen Erscheinung.
Lith’rian nahm seine Kappe ab. Er zog die Feder heraus und ließ sie in den Fluß fallen. Als er die Kappe wieder aufsetzte, veränderte sie ihre Farbe passend zum Hemd. Irgendwann empfand Rap das Schweigen als bedrückend.
    »Ihr habt gesagt… ich meine, Quip’ sagte, Ihr müßtet entweder meinen Kopf abschlagen oder mit den Clan’nilth einen Krieg beginnen – Eure Omnipotenz.«
    Der Hexenmeister nickte. »So lauten die Regeln.« Er tätschelte Raps Hand auf der Reling. »Doch es gibt verschiedene Auswege, sehr alte Präzedenzfälle. Ein junger Mann der Clan’lyns sprach einmal die Hehre Herausforderung gegen die Clan’ciels und kniete im Schatten seines eigenen Vaters. Sein Vater war reich und anscheinend dumm. Wie auch immer, er schickte den goldenen Eimer, aber der Kopf darin war eine Replik.«
    Rap fühlte eine belebende Welle der Erleichterung. »Das war akzeptabel?«
    »Voll und ganz. Sie war auch aus solidem Gold.«
»Ich kann verstehen, wie das wirkte.«
    Lith’rian nickte. »Ich denke, in diesem Fall wird es funktionieren. Im Augenblick befinden wir uns in Pandemia in einer zivilisierten Periode, wo Bürgerkriege einen schlechten Beigeschmack haben.«
    Rap riskierte noch einen Schritt weiter. »Dann teilt Ihr also nicht Quips Ansicht über das wahrscheinliche Ergebnis meiner Jagd, Eure Omnipotenz?«
    Der Hexenmeister schnaubte. »Sein Sinn für Romantik ist abstoßend. Schwärmerische Gefühlsduselei! Was kann man von einem Tellerwäscher schon erwarten?« Er hob sein Gesicht gen Himmel und beobachtete einen kreisenden Seevogel. Er seufzte. »Nein. Ich kenne ein viel romantischeres Ende.«
    »Tragisch oder glücklich?«
Der Elf seufzte. »Kann ich noch nicht sagen. Die Waage zittert noch.« Offensichtlich gab es also keine Antworten mehr.
    »Dennoch, Rap, Ihr habt sehr gut daran getan, die Allena hierher zu lenken.«
    Er brauchte nicht zu fragen, warum das nötig gewesen war. Elfen gefiel es, wenn etwas mit Stil gemacht wurde und nicht auf die einfache, offensichtliche Art und Weise. »Es war eine wilde Reise, Eure Omnipotenz.« »Die nächste wird noch wilder werden. Ich hatte geschätzt, acht Tage seien das absolute Minimum, eher zwölf, und Ihr habt es in neun Tagen geschafft. Das hilft uns weiter.«
    »Hilft uns, my Lord?«
    »Die Zeit ist sehr knapp. Sehr! Ich kann Euch noch nicht einmal nach Valdorian mitnehmen, um die Hehre Herausforderung zu einem Ende zu bringen, so angemessen es auch wäre. Leider wird der

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