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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist verrückter? Und der vierte, Olybino, ist ein Dummkopf, ein aufgeblasener, ängstlicher Dummkopf. Er ist dumm, aber wenn ich in seinen Angelegenheiten herumstochere, wird er vielleicht noch dümmer. Die Dinge können zu leicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Ich darf dem Westen keinen echten Verbündeten liefern!« Er wedelte ausdrucksvoll in einer unergründlichen Geste mit der Hand.
    Rap machte »Oh!«. Seine Hoffnungen verschwanden in endloser Dunkelheit. Wie konnte er helfen, wenn sich nicht einmal ein Hexenmeister traute?
    »Ihr müßt es tun«, sagte Lith’rian fest. »Oder es zumindest versuchen. Ich kann Euch dabei helfen, aber die Zeit ist verdammt knapp.« »Ja, Mylord.«
    Gathmor kam mit einem Bündel aus Holzpflöcken und Seilen unter dem Arm herbeigeeilt, gerade als das kleine Boot unterhalb der Zuschauer mit schlaffem Segel zum Halten kam. Die drei jungen Leute sahen mit erwartungsvollem Grinsen herauf.
    »Macht schnell, Seemann«, sagte der Hexenmeister ungeduldig, und Gathmor begann, die Seile zu einer handlichen Strickleiter zu binden.
    »Was genau soll ich tun?« fragte Rap und war gleichermaßen beunruhigt wie argwöhnisch. Er hatte es noch nie gemocht, zu irgend etwas gedrängt zu werden.
    »Tut, was die Götter Inos geraten haben – vertraut auf die Liebe!« »Ja?« fragte Rap unverbindlich.
    »Und erinnert sie an diese Anweisung! Spielmann, könnt Ihr eine davon spielen?« Lith’rian hielt Jalon, der irgendwann wieder Interesse an den Vorgängen um sich herum gefunden hatte, ein Gestell silberner Flöten hin. Woher die Flöten gekommen waren, wußte Rap nicht.
    Jalons verträumte blaue Augen weiteten sich. »Natürlich. Sie sind faunisch, aber ich habe sie schon benutzt.«
     
    »Kennt Ihr ‘Und bald kommt der Morgen’?«
     
    Jalon zog eine Schnute. »Eine dwanischianische Melodie auf sysannassischer Panflöte?«
    »Barbarisch, das gebe ich zu.«
»Doch ich schätze, ich kann es ganz gut nachmachen.«
»Gut. Und >Ruhe aus, Geliebte»Noch schlimmer – aber, ja.«
    Die Leiter fiel laut an der Seite hinunter, und die Jungen begannen heraufzuklettern.
     
    »Wir fahren damit?« protestierte Gathmor. »Rahsegel? Der Mast steht zu weit vor. Damit können wir nicht mehr als vor dem Wind segeln.«
    Der Hexenmeister lachte leise. »Aber dieses Boot hat immer einen Wind im Rücken! Zieht kein Gesicht, Seemann. Manchmal dient die Magie auch dem Guten. Ihr werdet steuern, und Master Jalon wird den Wind blasen. >Bald kommt der Morgen< für mehr Wind, >Ruhe aus, Geliebte< für weniger. Noch Fragen?«
    Die drei Jungen purzelten schnell nacheinander über die Reling, und keuchend und grinsend versammelten sie sich um Lith’rian. Er warf ihnen ein Lächeln zu und zerzauste ihre Locken.
    Rap hatte auf die Bündel im Boot hinuntergeblickt.
»Dieses lange Paket – Schwerter?«
»Natürlich.«
    Rap sah den Hexenmeister mißtrauisch an, den Mann, der seine Tochter an einen Gnom verheiratet hatte.
     
    »Ich bin ein Geweihter. Ich kann diese beiden Melodien lernen. Ich kann gewiß ein Boot lenken. Die beiden anderen brauchen nicht…«
    »Nein! Nein!« Lith’rians jugendliches Gesicht nahm den gefühlvollen Ausdruck an, den Quip’ bevorzugt hätte. Seine Augen verschleierten sich. »Versteht Ihr denn nicht? Ihr drei, die Ihr nach Arakkaran eilt… Jotnar, die einem Faun helfen… das ist wunderbar! Das ist viel romantischer als nur einer.«
    »Natürlich.« Jalon stopfte die Flöten in seinen Gürtel und kletterte über die Reling.
    »Versucht nur, mich aufzuhalten«, sagte Gathmor mit seiner ganzen, alten Drohhaltung aus. »Ist alles da, was wir brauchen… äh… Mylord?« Vielleicht wußte er immer noch nicht, wer der Elf war, aber er hatte seine Autorität erkannt.
    »In der großen Truhe findet Ihr eine Karte. Irgendwo ist ein Tintenklecks zu sehen. Das seid Ihr.«
     
    Der Seemann versuchte, nicht wieder sein Gesicht zu verziehen.
    »Und, Kapitän… eine Prophezeiung. Steuert gen Süden aus den Keriths hinaus. Wenn Ihr nach Norden fahrt, werdet Ihr das Schiff zerstören, und wenn Ihr versucht, The Gut zu durchqueren, lauft Ihr unweigerlich auf Grund. Ihr wißt über das Merfolk Bescheid! Denkt immer daran, was sie sonst auch sein mögen, sie sind auf jeden Fall wahnsinnig eifersüchtig. Die Männer haben schnelle Messer.«
    »Unruhestifter!« stimmte Gathmor zu. »Hatten sie ‘n paarmal in Durthing. Brachte immer Blutvergießen.« Er folgte Jalon die Leiter hinunter. »Mögen die

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