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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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hat er gesagt.«
    Ekka war verblüfft und sagte unverbindlich: »Tatsächlich«, während sie über diese interessante Komplikation nachgrübelte. Sie konnte sich viele Familien vorstellen, die sich freuen würden, einen bedeutungslosen königlichen Titel zu bekommen, solange ihr Sohn dafür nicht im öden Norden sein Leben fristen mußte. Ihr eigener zum Beispiel – und es gab noch weitere interessante Auswirkungen.
    »Das erweitert das Feld natürlich. Er würde ihr also gestatten, das Recht auf den Thron aufzugeben, meinst du?«
     
    Ihre Schwägerin zögerte wieder. »Vielleicht kann sie es gar nicht aufgeben, Liebe.«
     
    Schweigen war immer noch das beste Transportmittel für vertrauliche Mitteilungen…
     
    Kade runzelte die Stirn, als habe sie gar nicht so weit gehen wollen. »Im Impire hat es mehrere Herrscherinnen gegeben.«
     
    »Zumeist sehr kompetente!«
    »Geschichte ist nicht meine Stärke.« Kadolan beobachtete immer noch, wie Inos sich in den komplizierten Figuren des Tanzes drehte. »Aber in Nordland gibt es keinen Zweifel – nur Männer können regieren. Krasnegar bietet in dieser Angelegenheit keinen Präzedenzfall.«
    »Wer trifft also die Entscheidung?« fragte Ekka und nickte einigen vorbeigehenden Damen zu.
     
    »Er«, sagte Kade vertraulich. »Er wird seinen Erben benennen.«
    Ekka wartete auf weitere Informationen, dann gab sie das Stichwort. »Aber kann er nach seinem Tod für die Einhaltung seines Willens sorgen?«
    Kade lächelte unwillkürlich. »Die Zeit hat dir nicht die Schärfe genommen, Liebe. Das hängt von vielen Dingen ab.
     
    Werden die Menschen sie akzeptieren? Nordland? Das Impire?«
    Hmm… offensichtlich beunruhigte sie noch etwas, das mit dem gegenwärtigen Ort zu tun hatte. Etwas hatte diese Vertraulichkeit provoziert, sonst hätte sie sich schon vor Monaten offenbart.
    »Und seine Entscheidung, und all die Entscheidungen der anderen, werden von ihrer Wahl des Ehemannes abhängen?«
    Kade nickte abwesend, als sie Freunde erkannte, die an ihr vorüber wirbelten. »Sehr sogar, würde ich sagen. Bestimmt die aus Nordland.« Wieder Schweigen, dann: »Und der Zeitpunkt.«
    Ah! »Zeitpunkt, Liebes?«
    Inos kam vorbeigetanzt. Sie bemerkte ihre Tante und lächelte strahlend, dann wurde sie in eine neue Figur hineingetragen. Sie war beinahe die einzige Frau im Saal, die ein solches Grün tragen konnte. Es betonte wunderbar ihre Augen – und genauso ihr goldenes Haar, durch das Kade sie in der Menge leicht erspähen konnte.
    »Holindarn kann einen Nachfolger ausbilden«, sagte Kade, »sei es Inos selbst oder ihr Ehemann. Ein Königreich zu regieren, auch wenn es so klein ist wie Krasnegar, erfordert ein gewisses Geschick.«
    Dieses Mal war die Stille als Transportmittel nicht ausreichend. »Er ist noch relativ jung«, sagte Ekka.
     
    »Natürlich.«
    Aber sie hatte leicht gezögert. Reisen waren im Winter zwischen Krasnegar und Kinvale nicht möglich. Trapper und andere harte Männer brachten das fertig. Solche Männer würden es für Geld tun. Wäre Kade um die Gesundheit ihres Bruders besorgt, hätte sie sicher dafür gesorgt, daß jemand aus dem Schloß sie auf dem laufenden hielt – sie war nicht annähernd so oberflächlich wie sie vorgab.
    »Du hast nichts von ihm gehört, oder? Keine Nachrichten sind gute Nachrichten.«
     
    »So sagt man«, stimmte Kade mit einer Ruhe zu, von der sich die Herzoginwitwe keinen Augenblick lang täuschen ließ.
    Denn wenn Holindarn nicht wollte, daß seine Schwester etwas erfuhr, dann war er sehr wohl in der Lage herauszufinden, wen sie rekrutiert hatte, und hätte Gegenmaßnahmen getroffen. Wäre irgendeine Nachricht in Kinvale eingetroffen, hätte Ekka sicherlich davon gehört. Keine Nachrichten waren also schlechte Nachrichten, und das war es, was an ihr nagte.
    Und wenn Inos keinen Erfolg hatte, wer war dann der nächste Thronfolger?
    »Den Husaren schicken wir also zu seinem Pferd zurück«, sagte Ekka, »oder wir nehmen ihn für eine andere – das Astilo-Mädchen vielleicht… Hat irgendeiner von seinen Vorgängern den Funken entfacht?«
    »Ja, in der Tat. Ich wollte dich nach ihm fragen. Mit deinem ersten Versuch hast du ein loderndes Feuer entfacht, Liebe, und kein Öl für die anderen übriggelassen.«
    Ekka war überrascht. »Der junge Kaufmann? Wie war noch sein Name? Der aus Jini Fanda?«
     
    »Gute Götter, nein!« Kade zeigte auf höchst ungewöhnliche Weise Gefühle. »Selbst ich konnte ihn nicht leiden. Nein, dieser

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