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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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versuchen?«
    Rasha hatte Rap Schmerzen zugefügt und damit gedroht, auch Inos zu quälen, doch keine dieser beiden Taktiken würde bei dem Kobold funktionieren. Wenn seine Geliebte noch leben würde… aber Rap konnte keine unschuldige Frau verletzen, ganz gleich, wie groß sein Haß war.
    Blieben noch Überredungskunst oder Drohungen. »Falls Kalkor mich umbringt, kannst du es nicht tun. Du kannst mich nicht zurück zum RavenTotem bringen, falls er meinen Kopf bei der Abrechnung hochhält.«
    Der Kobold lachte noch einmal. »Genau das hat er gesagt, würden deine Worte sein. Aber wenn ich es dir verrate, bist du ein Zauberer. Hat er gesagt. Ich kann keinen Zauberer foltern.«
    Wenn Kalkor wußte, daß Rap bereits ein Magier war, dann ging er ein erstaunliches Risiko ein, wenn er das Wort des Kobolds einfach so unbeaufsichtigt ließ. Entweder hatte er wahnsinnig viel Vertrauen in sein zauberisches Können, oder er wußte etwas, woran Rap nicht dachte.
    Die Wächter vielleicht? Die Krieger Nordlands unterstanden Bright Water. Die Hexe des Nordens würde sich vielleicht einmischen, um Kalkor vor Zauberei zu bewahren.
    Oder vielleicht hatte er diese ganze Zusammenkunft vorhergesehen und wußte sicher, daß der Kobold sein Wort der Macht nicht verraten würde. Rap traute sich nicht, seine Sehergabe zu benutzen.
    Er sah sich noch einmal um, und der Than hatte sich auf seiner Strohmatte noch nicht gerührt. Vielleicht verließ sich Kalkor einfach darauf, daß sich ein Wort nicht einfach so leicht verraten ließ – Little Chicken war noch nie sehr entgegenkommend gewesen, und jetzt genoß er es, sich zu zieren und Rap zum Betteln zu zwingen. Sehr wahrscheinlich hatte Kalkor im Schlaf Spaß an diesem Streit, während er neben seinem neuesten Opfer lag.
    Raps Jotunnblut raste durch seine Adern. Das Zittern in seinen Händen hatte sich bis zu seinen Schultern vorgearbeitet. Seine Wut brauchte ein Opfer, und falls er den Kobold nicht dazu bringen konnte, mit ihm zusammenzuarbeiten, würde er ihn bestimmt töten. Vielleicht war dies das Ergebnis, das Kalkor vorhergesehen hatte? Daran hätte er seinen Spaß. »Wenn ich es verspreche?«
    »Versprechen?« spottete der Kobold. »Versprechen, daß ich dich erschlagen darf? Einen Zauberer? Das geht nicht, Flat Nose. Muß sich nur auf die Götter verlassen.«
    »Ich will ihn töten.« Allmählich fühlte Rap Verzweiflung in sich aufsteigen. »Für Gathmor. Und das ist meine einzige Chance. Sag mir dein Wort der Macht, und ich schwöre, daß ich deine Prophezeiung erfüllen werde. Ich werde mit dir zum RavenTotem zurückkehren und mich von dir töten lassen.«
    Der Kobold schwieg, doch Rap konnte sehen, wie sich auf seinem häßlichen Gesicht die Unentschlossenheit abzeichnete.
     
    »Was ist mit der Frau? Du hast ihre Verbrennungen beseitigt.« »Sie hat einen anderen Häuptling. Ich habe dir erzählt, daß sie die Tochter eines Häuptlings ist und einen Häuptling heiraten mußte.«
    »Du wirst sie nicht nehmen?« Little Chicken wirkte ungläubig. »Nein, ich werde sie nicht nehmen. Sie hat den anderen gewählt.« »Tust das nicht für sie?«
    »Ich habe es dir gesagt – ich tue es für Gathmor. Kalkors Tod wird Inos nicht helfen.«
    Der Kobold schüttelte den Kopf »Ist mir egal. Sage dir mein Wort nicht, Flat Nose. Sag mir deins, und ich werde den Than für dich töten. Dann nehme ich dich zum RavenTotem mit.«
    Rap mühte sich verzweifelt, daß seine Zähne nicht vor Wut klapperten. Der verabscheuungswürdige grüne Zwerg hatte keine Ahnung, wie nahe er dem Tode war. »Sag es mir oder stirb! Ich schwöre, ich werde dich töten, Abschaum! Die Götter werden meine Seele zurückweisen, doch ich werde dich töten.«
    Die eckigen Augen blitzten auf. »Kein Abschaum mehr!«
    Doch sein Blick strafte seine Worte Lügen. Rap kramte eilig in seinen Erinnerungen. Er hatte die Sitten der Kobolde nie ganz verstanden, aber jetzt gelang es ihm.
    »Ich sage, du bist immer noch mein Abschaum, Kobold!«
    »Kein Abschaum! Habe dich vor den Imps in Milflor gerettet!« Der Magier erkannte wieder die Unwahrheit: gespannter Nacken, schweißnasse Haut, rasendes Herz. Little Chicken log.
    »Nein, das hast du nicht! Sie hatten gar nicht vor, mich zu töten, und ich wäre auch ohne deine Hilfe davongekommen. Und ich habe dich zurückgerufen, als du die Soldaten angegriffen hast. Du hast meinen Befehl mißachtet, daher zählt nicht, was du getan hast!«
    Little Chicken konnte sich vor Wut kaum

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