Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Meinungen anderer zählen nichts mehr. Nein, es ist schrecklich. Das willst du nicht!«
    Sie war erschrocken und entschlossen, es nicht zu zeigen. »Du hast gesagt, ich kann haben, was ich will!«
     
    »Du hast alles, was du brauchst, und ich meinte nicht –«
     
    »Es tut mir leid, daß ich so langsam und unbedeutend bin, aber ich könnte schwören, daß du gesagt hast >was ich will<.«
    Er legte sein Gesicht in die Hände. Reines Verlangen, das ihn zerriß… es war schlimmer als jede animalische Lust, die er sich vorstellen konnte. Es war eine Fanfare silberner Trompeten. Es setzte sein Herz in Flammen! Flucht!
    Schließlich hatte er ihr einmal zwei Worte genannt und dann aufgehört. Die Erinnerung an diese Anstrengung war furchteinflößend, doch er hatte es schon einmal geschafft.
    Natürlich – mischte sich sein gesunder Menschenverstand ein – hatte Zinixo damals darauf gewartet, besiegt zu werden. Haß konnte stärker sein als Liebe. Doch es ließ sein Jotunnblut jetzt nicht als Zeitvertreib in Wallung geraten.
    Schmerzen… Genau das glaubte sie! Indem er ihr in jener Nacht zwei Worte genannt hatte, konnte er seine Macht vermindern und die Überlastung unter Kontrolle bringen. Wenn er nur zwei weitere Worte teilte, würde er noch schwächer werden, und sie vermutete, daß er dann nicht mehr so viele Schmerzen haben würde. Vielleicht hatte sie recht!
    Versuche es, flüsterte die Versuchung. Versuche es!
    Viele Monate lang hatte er verzweifelt versucht, die Todesqualen zu unterdrücken. Sie brachten ihn fast um, Tag für Tag, Stunde für Stunde. Er löste sich auf – das wußte er.
    Vielleicht hatte sie recht, und es würde nicht mehr so weh tun, wenn er zwei weitere Worte mit ihr teilte.
    Er selbst würde natürlich Gefahr laufen, Opfer der Wächter zu werden. Sie hatten niemals aufgehört, ihn zu beobachten: wo er war, was er tat. Sie alle hatten Angst vor ihm. Und das war gut so, denn er war sich ziemlich sicher, es mit allen vieren gleichzeitig aufnehmen zu können, falls nötig. Der neue Westen war nicht sehr mächtig. Also hatten die Vier Rap in Ruhe gelassen, sogar, als er in ihren Revieren wilderte – als er Elben aus Milflor rettete und sie mit anderen an einem Ort versteckte, wo man sie nicht finden konnte… als er die Pest ausheilte, die Olybino unter den Kobolden gesät hatte… als er einen Schwarm Drachen zum Umkehren bewegte, der herausfinden sollte, was er für Nagg und ihren kleinen Stamm tat…
    Rap der Stalljunge hatte das Protokoll mißachtet, und die Vier hatten nicht hingesehen. Doch sollten sie jemals spüren, daß er nur noch die Kräfte eines einfachen Zauberers hatte, dann könnten sie versucht sein, etwas gegen ihn zu unternehmen.
    Ihm wurde klar, daß es ihm ganz egal war.
    Viel schwächer würde er ohnehin nicht werden. Er hätte immer noch fünf Worte, ganz gleich, wie stark sie durch die Teilung geschwächt worden wären, und keiner der gegenwärtigen Vier würde es wagen, etwas dagegen zu unternehmen. Seine meisterlichen Kräfte waren eine unberechenbare Sache. Vielleicht waren die großen, sagenumwobenen Zauberer der Vergangenheit auf diese Weise zu ihrer Macht gekommen, doch die meisten Menschen wurden durch fünf Worte zerstört. Wie Rasha.
    Seine Worte teilen?
    Normalerweise war das Teilen eines Wortes mit vielen Schmerzen verbunden, es sei denn, man befand sich kurz vor dem Tod. Sagorn war dabei fast gestorben, und Little Chicken hatte der Schmerz fasziniert. Aber nicht in diesem Fall. Dieses Mal würde es nicht weh tun. Es Inos sagen? Ja! Ja!
    Aber die Gefahr! Sie wußte nichts von der Gefahr!
Er blickte in ihr blasses, verängstigtes Gesicht. »Bist du sicher?«
    Sie nickte stumm und fuhr mit ihrer rosa Zunge über ihre Lippen – Lippen, die einem Mann bis zum Tag seines Todes im Gedächtnis blieben.
    »Es ist ein furchtbares Risiko!«
»Ich vertraue dir. Nur zwei.«
Schlaues Mädchen!
    »Deshalb hast du Angst, mir nahe zu kommen, nicht wahr? Der Grund, warum du nicht zärtlich sein willst? Die Kontrolle verlieren… du hast etwas von Kontrolle verlieren gesagt. Du hast Angst, daß du sie mir alle verrätst!«
    Er nickte und war erstaunt, daß sie das herausgefunden hatte. Normalsterbliche waren nicht immer dumm, wenn man ihnen nur genug Zeit ließ. Sie war natürlich eine Geweihte, und das half ihr dabei.
    »Drei kleine Worte. Es wäre leicht, sie in einem Augenblick der… äh… Leidenschaft… zu verraten.«
     
    »Und was dann? Ich brenne, und ich habe

Weitere Kostenlose Bücher