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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht dein Geschick, Magie zu kontrollieren?«
     
    Er schüttelte den Kopf. Er hatte Schmerzen, sobald er nur versuchte, darüber nachzudenken. Es zu erklären war… verboten.
     
    »Aber zwei kannst du mir sagen!«
    »Du weißt nicht, um was du mich da bittest. Für uns macht das auch keinen Unterschied, Inos. Es wird noch schlimmer sein, weil nur noch ein Wort zwischen uns stehen wird… und…« Seine Zunge verhaspelte sich wieder. »Nur noch ein Wort.«
    »Du hast gesagt >was ich will»Nein! Das kann ich nicht riskieren.«
    Sie seufzte, ihre grünen Augen funkelten wie Sonnenlicht auf den Wellen. »Oh, Rap! Nur einmal… Falls wir uns heute zum letzten Mal sehen, kannst du dich da nicht ein einziges Mal von mir zu etwas überreden lassen?«
    Er schob seinen Stuhl zurück. »Es ist zu riskant, Inos.«
    Sie knautschte die Serviette noch heftiger zusammen. »Ich bin bereit, das Risiko zu tragen. Ich habe dich um einen Gefallen gebeten, und du hast gesagt >was ich will    Warum ließ sie sich auf diesen Wahnsinn ein? Um ihrem Königreich zu helfen? Wenn sie nur wüßte, was sie sich antat, wenn sie Zauberin wurde, dann würde sie nicht den Wahnsinn begehen und darauf bestehen, die Glucke für diese minderbemittelten Bauerntrampel zu spielen. Sie würden ohnehin niemals zu schätzen wissen, was sie für sie tat, und das mußte ihr klar sein.
    Um Rap zu helfen? Sie glaubte, ihm einen Gefallen tun zu können und die ständigen Qualen zu lindern, die ihm die Kontrolle über fünf Worte der Macht bereitete. Doch er vermutete, daß sie noch einen anderen Grund hatte. Er widerstand der Versuchung, ihre Gedanken zu erforschen. Er hatte Angst, sich dabei selbst zu sehen, verstrickt in kompromittierende Gedanken.
    Doch sie hatte ihn in eine Falle gelockt. »Was du willst«, hatte er gesagt.
    »Es ist den anderen gegenüber nicht fair, Inos«, protestierte er und wußte, daß dies seine letzte Ausrede war. »Diese beiden Worte, die du bereits kennst… eins gehörte Zinixo. Das andere habe ich von meiner Mutter. Ich hatte es nicht so geplant, sie sind mir einfach als erste eingefallen.« Er zuckte innerlich beim Gedanken an die glühenden Qualen in Emines Rundhalle zusammen, und er erbebte noch mehr, als er sich daran erinnerte, wer ihn davor gerettet hatte. »Ich weiß nicht, ob sonst noch jemand diese Worte kennt. Aber die Worte, die ich nicht geteilt habe – sie gehören Kade, Little Chicken und Sagorn. Ich schwäche ihre Kräfte, wenn ich dir diese Worte verrate.«
    Wieder blitzten grüne Augen auf. »Laß Sagorn und seine Kumpel auf jeden Fall aus dieser Sache raus! Ich habe gehört, wie du Little Chicken gewarnt hast, seine okkulten Kräfte nicht zu benutzen… oder? Und Kades Talent liegt darin, die Anstandsdame für junge Damen zu spielen. Wenn sie in Kinvale das Sagen hat, wird sie dafür keine Zeit mehr haben. Es ist ohnehin an der Zeit, daß sie alles ein wenig ruhiger angehen läßt!« Verzweifelt ließ er seinen Blick durch die Halle schweifen. Die Diener schwatzten immer noch. Die Beamten und älteren Angestellten hatten nebenbei bemerkt, daß die Königin einen Besucher hatte und sich daher lieber an einem der Nebentische versammelt, als sich zu ihr zu gesellen. Niemand war in Hörweite.
    »Bist du ganz sicher?«
    Sie nickte. Inos war nicht ganz sicher, aber sie hatte inzwischen eine fürstliche Gelassenheit angenommen, die nichts mit der Aura zu tun hatte, mit der er sie belegt hatte. Es hatte auch nicht nur mit ihren Fähigkeiten als Geweihte zu tun. Es lag zum Teil einfach daran, daß Inos eine gute Königin war.
    Bevor er es richtig gewahr wurde, lehnte er sich vor und flüsterte ihr Kadolans Wort ins Ohr. Erleichterung! Das zweite ging noch leichter, und das dritte –
    Er biß sich auf die Zunge und konnte gerade noch nach der Hälfte des dritten Wortes den Mund halten. Das war das Schwerste, das er in seinem ganzen Leben hatte tun müssen – es bedeutete Schmerz, Übelkeit, Sorgen und Angst; Selbstverachtung und alles Schreckliche. Es zerrte an seinem Verstand und trampelte seine Seele nieder und überzog seinen Körper mit furchtbaren Krämpfen. Es war Tod und Zerstörung und mehr, als er ertragen konnte. Heulend fiel er vom Stuhl. Er rollte zappelnd über den Boden und hörte das spöttische Gelächter der Götter. Aber er hatte nicht weitergesprochen, sein Mund war voller Blut.
    Da sah er Inos vor sich in der Nebenwelt–

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