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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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großes Wehklagen erfüllte die Welt. »Du kannst einer von uns sein, Rap. Gott der Liebe, Gott des Krieges, Gott der Genesung. Jeder einzelne von uns wird für dich zur Seite treten. Oder sei ein neuer Gott. Gott der Pferde, Rap?« »Nein.« Wut ließ die Hügel erzittern und brachte den männlichen Teil zurück, streng und tödlich, so daß sich die Gesellschaft der Götter wie eine Horde bewaffneter Krieger um ihn sammelte, gewaltig und mächtig in Ihrem Zorn. Der Perlenschimmer wurden zu einem metallischen Funkeln, das Lied zu Fanfarengeschmetter und Trommelschlägen.
    »Wir alle müssen versuchen, dem Guten zu dienen, Rap! Denk daran, wie sehr ein Gott dem Guten dienen kann, und wieviel Sie erreichen können; vergleiche es mit den profanen Kräften eines Zauberers. Selbst wenn du und Inos euer ganzes sterbliches Leben dem Dienst an der Menschheit widmet, könnt ihr kaum so viel erreichen wie ein Gott in der Ewigkeit. Bereue, und komm!«
    »Was ein Gott erreichen kann?« kreischte Rap und wünschte, er könnte Sie ansehen, um ihnen Grimassen zu schneiden. »Babys heilen, Hungersnöte lindern, Kriege aufhalten? Oh, sehr wichtig! Aber wer hat denn erst zugelassen, daß die Babys krank wurden? Wer hat die Ernten zerstört und die Kriege angezettelt? Wenn Gebete beantwortet werden, erwartet Ihr Dank. Wenn doch etwas schiefgeht, dann deshalb, weil die Sterblichen gottlos sind. Ihr mischt die Karten, also gewinnt Ihr sowieso, nicht wahr? Eure Segnungen sind das Gute, und Eure Sünden sind das Schlechte. Was macht Ihr die restliche Zeit, wenn Ihr keine Gebete beantwortet? Ihr lauft herum und schafft Probleme, und ich weiß nicht, ob Ihr das nur zu Eurem eigenen Vergnügen tut oder um uns zu demütigen, damit Ihr –«
    »SchWEIG!«
     
    Er wartete auf den Blitz, doch statt dessen spürte er große Einsamkeit und Müdigkeit.
     
    »Wir lieben dich, Rap. Wir warten schon lange auf dich. Deine Probleme sind jetzt vorbei. Komm mit Inos zu uns, und du wirst nie wieder –«
    »Nein!«
Er spürte Entsetzen aufsteigen…
    »Niemand verspottet die Götter, Rap! Fürchte das Urteil, das über dich kommt, wenn du Uns jetzt zurückweist!«
    Rap sagte wieder »Nein! Ich werde nicht zu Inos zurückkehren. Tötet mich, wenn Ihr es wünscht, aber ich gehe nicht zurück. Ich will nicht mehr als ein Mensch sein. Ich werde leben und sterben wie ein Sterblicher, und Inos ebenfalls.«
    Er spürte Wut – und dann plötzliche Verzweiflung.
     
    »Keine Zeit mehr!« rief einer der Götter. »Sieh, Rap! Sieh, was Inosolan tut!«
    Rap erfaßte mit seiner Sehergabe Krasnegar. Er sah die Burg als große, von einem Schutzschild umgebene blinde Stelle, nur die Kammer der Macht oben im Turm war zu sehen. Er sah, wie die steile kleine Stadt sich unterhalb der Burg ausdehnte, und er konnte jede Ecke erkennen. Er sah die Menschen wie Ameisen, die durch die Straßen und Gassen eilten, und dann hörte er die Große Glocke läuten, die sie alle zur Burg zusammenrief.
    Inos! Was hatte sie vor?
»Beeile dich, Rap! Geh zurück und halte sie auf, bevor es zu spät ist!« Sie würde sich umbringen! Einen Augenblick lang geriet seine Ent
    schlossenheit ins Wanken, und er spürte eine Welle der Freude und des Triumphes, die von den Göttern ausging.
     
    Nein! »Das werde ich nicht tun!« sagte er.
    Für einen Moment glaubte er wirklich, sie würden ihn töten. Er fiel zu Boden, als Ihr Zorn wütete und um ihn herum schwirrte, doch dann wurde ihr Zorn zu einem pfeifenden Klagegeheul, das in ewiger Pein über seine Dummheit langsam erstarb.
    So viel zur Unsterblichkeit.
    Er war allein im Tal und lag im Gras. Firedragon kaute friedlich. Köter hatte sich hingelegt, um seine Pfoten zu lecken, und die Götter waren verschwunden.
    Und Inos, verrückte Inos!… Sie würde sich umbringen. Es war unmöglich!
    Er rappelte sich auf und zögerte nur ganz kurz. Er konnte sich selbst in den Burghof zaubern. Er konnte durch das Tor rennen, er konnte plötzlich in der Großen Halle auftauchen.
    Er konnte sie aufhalten.
Nein!
    Es war ihre Entscheidung. Deswegen hatte sie zwei weitere Worte wissen wollen. Sie hatte geahnt, warum ein Gott >Sie< genannt wurde.
    Zwei Menschen und fünf Worte, plus Liebe… Sie empfand genau wie er. Doch was sie vorhatte, war für Menschen unmöglich! Einem Menschen ein Wort der Macht mitzuteilen, war eine Erfahrung voller Todesqualen. Es einem weiteren Menschen zu sagen, war unerträglich – er erinnerte sich jetzt, daß er nicht in der Lage

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