David Garrett - die exklusive Biografie
DEAG ist als Konzertveranstalter in nahezu allen Bereichen aktiv â von der Popmusik über Schlager und Volksmusik bis hin zur Klassik.
Peter Schwenkow gründete die Firma im Jahr 1978 unter dem Namen Concert Concept, im September 1998 wurde daraus die an der Frankfurter Börse notierte Deutsche Entertainment AG. David Garrett war zunächst nur ein Künstler unter vielen, seit dem Jahr 2010 hält er jedoch drei Prozent der DEAG-Aktien.
Der groÃe Erfolg des Unternehmens ging von Anfang an vor allem auf Peter Schwenkow zurück. Der 1954 in Hamburg geborene Schwenkow begann seine Karriere als Tourneeleiter für den Komiker und Sänger Mike Krüger, die irische Band The Dubliners und den Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch. Parallel dazu studierte er in Berlin Werbung und Kommunikationswissenschaften. Als er mit seinem Partner Jochen Zanke die Agentur Concert Concept gründete, erwarb er auch das alleinige Nutzungsrecht für die Berliner Waldbühne, die 1936 unter den Nationalsozialisten im Rahmen der BaumaÃnahmen für die Olympischen Spiele entstand. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Anlage zunächst als Freilichtkino, ab den 1960er-Jahren wurden hier überwiegend Rockkonzerte veranstaltet. Diese Ãra endete am 15. Dezember 1965, als es bei einem Auftritt der Rolling Stones zu Krawallen kam. Fans machten ihrem Ãrger über die kurze Dauer des Konzertes Luft und demolierten die Sitzbänke. SchlieÃlich rückte die Polizei an und machte mit dem Einsatz von Wasserwerfern alles noch schlimmer. Am Ende des Tages lag die Waldbühne in Trümmern, der Sachschaden wurde auf 400 000 Mark beziffert. Es sollte Jahre dauern, bis die Schäden beseitigt wurden. Trotz der Instandsetzung wurde die Waldbühne danach kaum noch genutzt, da Stars und Veranstalter wettersichere, geschlossene Hallen bevorzugten.
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Nachdem Schwenkow die Nutzungsrechte für die Waldbühne erworben hatte, setzte er alles daran, sie als Veranstaltungsort wiederzubeleben. Was eignete sich dafür besser als ein Konzert mit einem der ganz groÃen Stars jener Zeit: Frank Zappa, das Enfant terrible der Rockmusik, sollte ein groÃes Konzert geben. Doch das Vorhaben scheiterte, da Regen das Areal in eine einzige Schlammfläche verwandelte. Das Konzert wurde in eine Halle verlegt. Schwenkow lieà sich von diesem Rückschlag nicht beirren. 1981 pachtete er die gesamte Waldbühne und lieà ein Jahr später ein Zeltdach errichten, das die Abhängigkeit von den Launen des Wetters deutlich verringerte. Nun konnten die Vorteile der Anlage, die bis zu 22 000 Besucher fasst, genutzt werden. Auf der Waldbühne fanden seither unter anderem Konzerte von den Berliner Philharmonikern, Neil Diamond und Joe Cocker statt.
Peter Schwenkow wollte sein Imperium noch erweitern. Am 23. März 1994, Schwenkows 40. Geburtstag, ging der von ihm gegründete Radiosender JFK 98,2 in Berlin auf Sendung. Gespielt wurde überwiegend leichte amerikanische Musik. Der Name des Senders wurde jedoch zum Stolperstein: JFK stand für den 1963 ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, der in der Stadt vor allem durch seinen Ausspruch »Ich bin ein Berliner« unvergessen war. Nur hatte Schwenkow nicht damit gerechnet, dass die Familie Kennedy etwas dagegen haben könnte, wenn er das Kürzel JFK ungefragt nutzte â schon ein Jahr später wurde der Sender umbenannt und verkauft.
In der Folge wandte sich Peter Schwenkow wieder seinem Kerngeschäft, den Konzertveranstaltungen, zu. Mit wachsendem Erfolg: Aus der Agentur Concert Concept wurde das Unternehmen DEAG. Die Krise, die im Jahr 2000 durch die Ãbernahme des angeschlagenen Musical-Veranstalters Stella ausgelöst wurde, wurde gemeistert und die DEAG etablierte sich auf dem Markt.
Der Erfolg des Unternehmens wurde auch dadurch befördert, dass Schwenkow ein auÃergewöhnliches Konzept entwickelte: Fortan sollte sich der Konzertveranstalter auf klassische Musiker konzentrieren, und zwar vor allem auf jene Künstler, die sich mit zeitgemäÃen Mitteln vermarkten lieÃen und diese Strategie auch selbst unterstützten. Peter Schwenkow wollte klassische Konzerte nicht im kleinen Rahmen präsentieren, sondern sie zu GroÃveranstaltungen erweitern.
Das Konzept ging auf: Schwenkow machte die russische Sopranistin Anna Netrebko zu einem Star, der groÃe Anlagen wie die Waldbühne problemlos füllte. Ihre
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