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David Garrett - die exklusive Biografie

David Garrett - die exklusive Biografie

Titel: David Garrett - die exklusive Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mvg verlag
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um seine Kleidung und seinen Haarschnitt drehten. »Ich möchte ein junges Publikum haben«, wurde David nicht müde zu betonen. Er wolle dem normalen Klassik-Publikum nicht zu nahe treten, aber es müsse etwas danach kommen. Er sei überzeugt, da etwas bewirken zu können.
    Dies waren keine lapidar gesprochenen Worte, denn während er in den Augen des Publikum nun als Unterhaltungskünstler galt, war er noch immer tief in der klassischen Musik verwurzelt und sich seiner musikalischen Fähigkeiten sehr wohl bewusst. Er sei der festen Überzeugung, stellte David in Interviews heraus, seine Vision besser umsetzen zu können, als es einem anderen Künstler möglich wäre – sowohl hinsichtlich der Qualität der Musik als auch in Bezug auf eine breitentaugliche Resonanz der Darbietung, wobei gerade ein junges weibliches Publikum als Zielgruppe sicher schien. »Kein Mädchen kauft sich eine CD, weil sie die Musik gut findet. Meist geht es über ›ich find den süß!‹ So ist es halt, ich habe die Regeln nicht gemacht.« Jedem anderen klassischen Musiker wäre eine solche Äußerung vermutlich übel genommen worden, bei David ließ man sie durchgehen. Vorerst jedenfalls, denn es sollte noch eine Weile dauern, bis man ihn kritisierte. Bislang war man noch viel zu überrascht von dem neuen Stern, der eben erst aufgegangen war.
    Außerdem erbrachte David im Jahr 2008 für seine These auch den Beweis. Hatte er propagiert, dass es möglich sei, auch junge Menschen für klassische Musik zu begeistern, ohne dabei Abstriche in der Qualität zu machen, so spielte er bald auf der Bühne vor exakt einem solchen Publikum virtuos sein Repertoire. Hatte er behauptet, klassische Musik sei auch Entertainment, so präsentierte er sich bei seinen Auftritten erfolgreich als Künstler, der die Zuhörer zu unterhalten wusste und sie durch seine Ausstrahlung in seinen Bann zog.
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    Auf der Bühne stand David von nun an eigentlich ständig, bildeten Konzerte doch das Kerngeschäft der DEAG. Die CDs und die vielen TV-Auftritte dienten im Grunde allein dazu, mit dem Künstler die Konzerthallen zu füllen. Und genau das erfolgte in beeindruckendem Maße. Im Frühjahr 2008 brach David mit seinem Crossover-Material zu einer großen Deutschlandtournee auf. Die kurze Zeit seit der Veröffentlichung des Virtuoso -Albums hatte ausgereicht, um einen regelrechten Hype zu entfachen. Wer an der Abendkasse noch schnell ein Ticket erstehen wollte, musste in der Regel draußen bleiben – die Tour war ausverkauft.
Die Sache mit dem Hummelflug
    Durch den Erfolg in Deutschland bestärkt, strebte Davids Management nun nach Vermarktung im Ausland. In Großbritannien sollte es nun zu einer Episode kommen, die David vermutlich ebenso wie seine Modelkarriere in New York bis ins hohe Alter begleiten wird.
    Im Mai 2008 trat David Garrett in der traditionsreichen, seit dem Jahr 1958 ausgestrahlten britischen Kindersendung Blue Peter auf. Dort hatte er die Aufgabe, für das junge Publikum den Hummelflug des russischen Komponisten Nikolai Rimski-Korsakow möglichst schnell auf seiner Geige zu spielen. Der Hummelflug ist ein orchestrales Interludium, also ein musikalisches Zwischenspiel, aus der Oper Das Märchen vom Zaren Saltan . Während die Oper selbst in westlichen Ländern kaum aufgeführt wurde, erreichte das melodisch nachgebildete Umherschwirren einer Hummel einen hohen Bekanntheitsgrad. Das an sich schon temporeiche Stück wurde für Zuhörer noch interessanter, wenn ein Musiker versuchte, es besonders schnell vorzutragen – und bei dem Geiger kaum mehr nachzuvollziehen war, wie er es schaffte, dem Instrument so viele Noten in so kurzer Zeit zu entlocken.
    Nun also sollte David den kleinen Fernsehzuschauern zeigen, wie rasant sich der Hummelflug tatsächlich spielen ließ. Diese Demonstration sollte spontan wirken, war aber geplant, denn bei der Sendung waren auch zwei offizielle Vertreter von Guinness World Records anwesend, dem Herausgeber des Guinnessbuchs der Rekorde.
    Deren Stoppuhr lief während Davids Vortrag mit und am Ende staunte nicht nur das Publikum: David hatte das Stück in 66,56 Sekunden gespielt, das entsprach einem Schnitt von 13 Noten in der Sekunde. Was als Spaß gedacht war, war nun offizieller Weltrekord. David Garrett, das einstige Wunderkind und das in Deutschland gerade zur neuen

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