David Roth und andere Mysterien
erwidern.
Kosten. Anstupsen. Lecken.
Saugen, saugen, saugen … lecken … immer weiter …
Ich bemerkte urplötzlich, dass ich Davids linke Pobacke in der Hand hatte, warm und fest unter meinen zupackenden Fingern. Wann hatte ich seinen Hosengürtel geöffnet? Wann hatte ich mich unter seine Unterhose gestohlen? Wann war ich nahezu vollständig hart geworden?
„Lauri“, flüsterte er, nein, hauchte er.
Ich öffnete die Augen und wurde von seinem sehnsüchtigen Blick durchdrungen.
Jetzt , wisperte eine Stimme in mir. Jetzt. Du willst wissen, wie sich sein Schwanz anfühlt. Also fass ihn an. Fass. Ihn. An .
Ich ließ meine Hand um seine Hüfte herum nach vorne gleiten und umfasste seine heiße, harte Erektion.
David sog scharf die Luft ein und ein unfassbar erotisches „Ah …“ entkam kehlig seinem offenstehenden Mund. Seine Lider flatterten.
Ich zuckte zurück. Meine Hand fühlte sich an, als würde sie nicht mir gehören. Entsetzt schaute ich abwechselnd sie und David an.
Ich sah, dass er es – in diesem Moment – akzeptierte. Ich hatte angefangen, ich konnte mir nicht einreden, er hätte versucht, meine Verwirrung und meine Kraftlosigkeit auszunutzen. Er hatte mich getröstet, wie ich ihn im Meer getröstet hatte.
„Heute … heute tut es mir leid. Ich wollte dir keine Hoffnungen machen.“
David lachte rau. Sein Blick leuchtete mit all seinem typischen, schelmischen Schalk. „Gut. Heute werde ich deine Entschuldigung akzeptieren und dich nicht auf mein Sofa werfen.“ Er zwinkerte. „Sei dir bewusst, dass es morgen weitergeht.“
„Das war mir längst klar“, knurrte ich mürrisch, bevor ich kehrt machte und zur Tür ging. „Übrigens“, sagte ich dort und zwang mich dazu, mich ihm zuzuwenden. „Sei vorsichtig, David. Der Dämon war hier.“
Ich sah seine Reaktion nicht. Ich verließ das Haus, so schnell ich konnte. Mit dem Motorrad fuhr ich nach Waverton zurück, wo Bobby und Linda hellwach mit Sven auf mich warteten. Ich erklärte ihnen, was geschehen war, entschuldigte mich und verzog mich mit pochenden Kopfschmerzen nach oben. Um mir erst einmal kräftig einen runterzuholen.
***
Ich hatte die Nacht damit verbracht, mich auszuschlafen und zu akzeptieren, was ich empfunden hatte. Dass ich David wollte und ihn auf eine seltsame Weise mochte. Letzteres war besonders bitter, denn ohne dieses lästige Verlangen hätte sich womöglich eine Freundschaft entwickeln können.
Ich sah ihn nahezu täglich in den nächsten Wochen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich ihn trotzdem vermisste – seinen Schalk, sein Necken, seine Lebensfreude. Meistens vermieden wir es beide, in direkten Kontakt miteinander zu treten. Wenn es sich nicht umgehen ließ oder wir ausnahmsweise auf den anderen zugingen, verstanden wir uns erschreckend gut.
***
Es war drei Wochen her, dass mich der unbekannte Dämon nach Kirribilli geführt hatte, als mich das Klingeln meines Handys aus dem Schlaf riss. Ich meldete mich mit schwerer Zunge. „Holopainen?“
„Lauri, hier ist Lukas!“
Sofort war ich hellwach und setzte mich im Bett auf, um rasch ein Licht anzuknipsen. Kurz vor fünf Uhr morgens – das war ein Notfall.
„Hast du Westcott erwischt?“, fragte ich hoffnungsvoll.
„Nicht ganz“, gab er zu, mit einem leisen, triumphierenden Lachen. „Aber er sitzt in der Falle und weiß es nicht einmal. Ich brauche allerdings deine Hilfe, Kollege.“
Ich rieb mir die Augen. „Warum bist du dir so sicher?“
„Ist dir Woolloomooloo ein Begriff?“
„Verarschst du mich?“
Lukas gluckste. „Nein, das ist der Vorort von Sydney, in dem Linda gelebt hat, bevor das mit Westcott herausgekommen ist. Der Dämon war so unauffällig, dass ich schon daran zweifeln musste, ob er überhaupt eine Gefahr für Linda darstellt. Um das zu klären, habe ich mich an seine Fersen gehängt und bin ihm die letzten Tage gefolgt. Du wirst nicht glauben, wo er ist! Dort, wo niemand ihn je vermutet hätte!“
Ich konnte kaum fassen, dass ihm eine solche Meisterleistung gelungen war.
„Und wo?“, fragte ich. „Sag’s mir, ich bin schon dabei, mich anzuziehen.“
„Schläfst du etwa nackt?!“
„Lukas …“, knurrte ich.
Er lachte leise. „Entschuldige. Westcott hat sich in Lindas alter Wohnung in der Nicholson Street einquartiert. Er versteckt sich dort tagsüber.“
„Interessant. Gut, hör zu: Ich werde den Chef informieren und fahre anschließend zu dir nach – nach – nach
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