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David Roth und andere Mysterien

David Roth und andere Mysterien

Titel: David Roth und andere Mysterien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoi Karampatzaki
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Woolloo …“ Ich fand, dass sich dieses Wort wie etwas aus der Welt der Moomins anhörte, nicht nach einem australischen Vorort. „Äh, in die Nicholson Street. Ich bin schon fast auf dem Weg. Glaubst du, wir können ihn allein zur Strecke bringen?“
    „Wenn du es noch vor Sonnenaufgang und vor Westcott zu mir schaffst, bestimmt. Es wird nicht leicht, aber wenn sich alle Einheiten in Sydney regen, könnte er Verdacht schöpfen. So eine Chance bekommen wir kein zweites Mal!“
    Ich warf einen erneuten Blick auf meinen Wecker. „Es ist kurz vor fünf, das wird reichen. Bis gleich.“
    „Beeil dich!“
    Ich legte auf, füllte einen Rucksack mit Waffen und rief auf dem Weg nach draußen Billy an. Er war begeistert davon, wie weit Lukas es gebracht hatte, und wünschte uns viel Glück. Sven hielt mit einigen anderen Männern in der Tunks Street Wache. Ich schickte ihn ohne weitere Erklärungen ins Haus. Danach stieg ich ins Auto, fütterte das Navigationssystem mit Daten und fuhr los. Der Weg führte über die Harbour Bridge, und als ich die Ausfahrt nach Kirribilli passierte, musste ich mich intensiver auf die Straße konzentrieren. David zog mich magisch an. Meine Hände umfassten das Lenkrad fester.
    Als ich meinen Wagen in eine Parklücke entlang der Nicholson Street zwängte, war die Sonne noch nicht zu sehen. Der Himmel hüllte sich unverändert in Schwärze.
    Kaum war ich ausgestiegen, blendete mich ein Licht. Lukas war auf den Balkon eines roten Backsteinhauses getreten und winkte mir mit einer Taschenlampe.
    „Komm rein!“, flüsterte er in die Stille der Nacht. „Die Tür ist offen.“
    In Lindas früherer Wohnung standen keinerlei Möbelstücke. Gerümpel und Zeitungen lagen auf dem abgenutzten Teppichboden und die vergilbte Tapete löste sich an etlichen Stellen ab. Hier konnte wirklich nur ein Dämon hausen. Ich hörte eine Tür quietschen, wenige Momente später kam Lukas um die Ecke. Es war eiskalt.
    „ Terve “, sagte er grinsend.
    Ich antwortete ihm ebenso respektvoll in seiner Sprache. „ Guten Morgen .“
    „Wir haben Zeit – ich könnte dir zeigen, wo Westcott seine dämonischen Pläne schmiedet.“ Er wackelte mit den Augenbrauen. „Interesse?“
    Ich unterdrückte ein Lächeln. „Natürlich.“
    „Kamera gefällig?“, fragte er.
    „Technische Geräte und ich haben eine angespannte Beziehung“, murmelte ich. „Du solltest die Fotos machen.“
    Er gluckste. „In Ordnung. Da sind wir schon: Willkommen in der Höhle unseres bluffenden Masterminds!“, rief er aus und lenkte den Lichtstrahl der Taschenlampe ins Zimmer.
    Mir stockte der Atem. Jede Wand im ansonsten leeren Raum war über und über mit Plakaten behangen, auf denen sich eine verschnörkelte Schrift mit Stadtkarten abwechselte. Ich nahm Lukas die Taschenlampe ab und leuchtete an das Plakat neben der Tür. Nach nur einer Minute des Lesens war mir klar, dass Westcott nicht plante, Linda schnell zu töten. Er hatte vor, die Qual Wochen andauern zu lassen, und diese Plakate als eine Art Logbuch für seine Pläne und Rachegefühle genutzt.
    Ich musste einen Wutanfall unterdrücken, der vielleicht die ganze Wohnung zerfetzt hätte. Die Informationen auf den Plakaten bewiesen, dass Westcott von Anfang an geblufft hatte. Er war ein Einzelgänger, hatte sich mit keinem einzigen hochrangigen Dämon verbündet, womit aufgrund unserer Befürchtung, dass jemand seinen Tod rächen könnte, wertvolle Zeit verloren gegangen war.
    Wir waren nachts besonders wachsam gewesen, weil wir immer davon ausgegangen waren, dass er sich Linda – was er ihr persönlich angekündigt hatte – zurückholen wollte. Auf den Plakaten machte er sich darüber lustig, wie er uns an der Nase herumgeführt hatte.
    „Er hat geblufft“, knurrte ich und winkte Lukas heran, um ihm die hämische Stelle zu zeigen, die ich entdeckt hatte. „Tagsüber plante er seine Rache, nachts ruhte er. Wie ein Mensch, um uns weiszumachen, dass er sich für Linda interessiert und dass er sie besitzen will.“
    Lukas verzog angewidert das Gesicht. „Und in Wahrheit will er nicht nur das ungeborene Kind töten, sondern auch Linda selbst. Was für ein gerissenes Arschloch. Wir denken, er ist auf seine dämonische, kranke Weise verliebt und könnte nachts eine Entführung starten, weil wir Menschen dann weniger fit sind. Stattdessen kümmert er sich bei Tageslicht um seinen Plan. Schau hier, er will in zwei Wochen um die Mittagszeit zuschlagen, weil wir nie damit gerechnet

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