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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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die fünfzig unten. Ich werde sie holen.«
    » Danke. Und sagen Sie Ihren Leuten, dass sie aufhören können, sich zu verstecken.«
    » Welche Leute?«
    » Die, die Sie gerade hereingelassen haben. Es sei denn, Sie haben eine Putzhilfe mit vier Beinen.«
    » Oh, der Metallboden. Er ist nicht gerade diskret.«
    » Nein.«
    » Okay, das ist peinlich. Haben wir trotzdem einen Deal?«
    » Selbstverständlich. Was, wenn ich die Bestechung nicht angenommen hätte? Sie konnten sich hier schließlich nicht allein mit mir treffen. Nur ein Idiot hätte das getan. Und mit Idioten mache ich keine Geschäfte.«

28
    Einen Monat nach meinem Eintritt in die Navy brach ein Feuer aus.
    Ausgerechnet in unserer Kaserne. Wir mussten für zwei Wochen umziehen, solange sie renoviert wurde. Die nächste erreichbare Alternative war ein Studentenwohnheim. Da es mitten in den Semesterferien war, war der Campus zum größten Teil verlassen. Nur wir waren da und ein paar übrig gebliebene Studenten im Stockwerk über uns, die an einem Sommerkurs teilnahmen.
    Die Studenten schienen nicht sonderlich eifrig bei der Sache zu sein. Sie interessierten sich mehr für Partys als fürs Studium, spielten ständig laute Musik, tranken, trampelten herum, machten Krach und gingen allen auf die Nerven. Mir jedenfalls. Ich weiß noch, dass eines Abends plötzlich Wasser bei mir durch die Decke kam. Als ich hinaufging, um nachzusehen, stellte sich heraus, dass jemand einen Abfalleimer aus der Küche mit Wasser gefüllt und bei dem Jungen über mir an die Tür gelehnt hatte. Dann hatten sie geklopft, und als er aufmachte, stand er bis zu den Knöcheln in fünfzig Litern aufgeweichtem Küchenabfall.
    Damals hielt ich das für ziemlich albern. Erstaunlich, wie die Perspektiven sich später verschieben können.
    Nachdem wir unsere Abmachung getroffen hatten, brauchte Taylor seine Aufpasser nicht mehr und sie verließen gleichzeitig mit mir die Wohnung. Ich war im ersten Moment etwas irritiert, als die beiden einer nach dem anderen im Durchgang zu den Schlafzimmern erschienen, denn sie ähnelten sich wie ein Ei dem anderen. Es war, als würde ich doppelt sehen. Ich schätzte sie auf Ende zwanzig. Sie waren eins neunzig groß, breitschultrig und hatten muskelbepackte Oberarme, wie man sie nur von der Arbeit im Freien bekommt, nicht im Fitnessstudio. Sie waren tief gebräunt, und auf ihren Schädeln prangten blonde Stoppeln. Sie waren ähnlich gekleidet wie der Mann, den wir gestern bei Tungsten am Empfang gesehen hatten, nur die Namensschilder fehlten. Beide sprachen mit australischem Akzent. Einer trug eine Leinentasche über der rechten Schulter, und sie hatten kein Problem damit, sich mit jemandem zu unterhalten, den sie zehn Minuten zuvor noch hatten umbringen wollen.
    » Sollen wir Sie irgendwohin mitnehmen?«, fragte der Mann mit der Tasche, als sich Taylors Tür hinter uns geschlossen hatte.
    » Gerne«, antwortete ich. » Es sind nur ein paar Blocks, aber es erspart mir die Suche nach einem Taxi. Ich habe allerdings ein Problem mit Aufzügen. Können wir vielleicht die Treppe nehmen?«
    » Einundzwanzig Stockwerke?«
    » Na, kommen Sie. Es geht nur runter. Und ich trage auch Ihre Tasche.«
    Der Mann seufzte und sah dann seinen Zwilling an.
    » Na gut«, meinte er schließlich. » Wir laufen. Aber lassen Sie die Finger von meinen Sachen.«
    Die Tür zum Treppenhaus befand sich gleich rechts von uns neben dem dritten Fahrstuhl. Ich stand der Tür am nächsten, ging hinüber und stieß sie auf. Sie öffnete sich leichter, als ich erwartet hatte. Der mechanische Türschließer war kaputt. Das war eine glückliche Fügung, denn es hieß, dass ich die Sache ein wenig beschleunigen konnte. Ich wollte nicht, dass Taylor verschwand, bevor ich ihn noch einmal besuchen konnte.
    » Nach Ihnen«, sagte ich, trat zur Seite und ließ den mit der Tasche vorgehen. Direkt nach ihm trat ich durch die Tür und fasste auf der anderen Seite nach dem Türgriff. Ich wartete einen Moment, dann warf ich die Tür mit voller Wucht zu. Dabei ging ich mit dem Körper mit und setzte mein Gewicht ein wie ein Hammerwerfer.
    Das Timing war perfekt. Die Stahlfläche der schweren Brandschutztür zerdrückte die Nase des zweiten Mannes, als wäre sie aus Papier, und hielt erst inne, als sie auf seinen Kiefer traf. Der Aufprall ließ ihn zurücktaumeln, und er ging zu Boden, als wäre er aus zehn Meter Höhe von einem Gebäude gestürzt und aufs Gesicht gefallen.
    Der mit der Tasche hatte den

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