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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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Truppe, falls Sie verstehen, was ich meine.«
    Langsam krochen wir außer Sichtweite der Polizistin voran, bis wir nur noch zwei Wagen von der Schranke entfernt waren. Dann hielt der Lexus plötzlich an. Der vorderste Wagen in seiner Spur hatte irgendein Problem. Patrick zögerte so lange wie möglich, doch hinter uns stauten sich die Autos, und schon hupte jemand. Wir konnten es uns nicht leisten, die Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen, also nahm Patrick den Fuß von der Bremse und ließ den Wagen nach vorne rollen.
    Ich blickte nach links, in der Erwartung, die Polizistin ein paar Spuren weiter entfernt zu sehen, doch sie hatte sich umgedreht und kam auf uns zu. Sie befand sich auf der Spur neben dem Lexus, reichte dem grauhaarigen Fahrer eines Pick-ups einen Zettel und kam dann geradewegs auf uns zu. Zielstrebig steuerte sie Patrick an. Und wir saßen in der Klemme. Auf einem Schild am Schalterhäuschen wurde mit einem Bußgeld für Rückwärtsfahren gedroht. Keine Chance, wir konnten nicht ausweichen.
    Die Polizistin war keine drei Meter mehr von uns entfernt und hatte den nächsten Zettel schon halb aus der Tasche gezogen. Von einem Schwarz-Weiß-Foto auf der Mitte der Seite starrte mich mein eigenes Gesicht an, als sich Patrick plötzlich über mich beugte, das Handschuhfach öffnete und hektisch darin herumkramte. Offensichtlich suchte er etwas Bestimmtes.
    Patrick verliert die Nerven, dachte ich. Er hat eine Waffe!
    Meine Finger krallten sich schon um den Türgriff, und ich wollte gerade daran ziehen, als die Polizistin plötzlich abrupt nach rechts abschwenkte und jetzt zielstrebig auf das Heck unseres Autos zusteuerte. Ich musste an Julianne denken, die immer noch im Kofferraum eingesperrt war. Hatte sie es geschafft, um Hilfe zu rufen, ohne dass Patrick oder ich es gemerkt hatten?
    Ich sah mich um und bemerkte, dass der Fahrer des Lexus das Fenster heruntergelassen hatte und sich hinauslehnte, um die Polizistin heranzuwinken. Sie ging hinüber und reichte ihm ein Blatt, das er einen Augenblick lang betrachtete und dann seinem Beifahrer reichte. Sie begannen zu reden und tippten abwechselnd auf das Foto. Sie stritten sich so lange, bis der Wagen vor uns schließlich die Schranke passiert hatte und Patrick, immer noch im Handschuhfach wühlend, Gas geben konnte. Ich sah noch, wie der Fahrer des Lexus’ schließlich den Kopf schüttelte, das Blatt zerknüllte und es hinter seinen Sitz fallen ließ. Einen Moment lang sah er die Polizistin an, zuckte dann mit den Schultern und lächelte sie entschuldigend an.
    Patrick richtete sich wieder auf, bevor wir zu schnell wurden. In der rechten Hand hielt er ein weißes Plastikkärtchen, das er aus dem Handschuhfach geholt hatte. Es war etwa sieben Zentimeter im Quadrat und hatte auf einer Seite silberne Markierungen. Als wir an die Schranke kamen, hielt Patrick es kurz unterhalb des Rückspiegels an die Windschutzscheibe, woraufhin die Schranke sofort hochflog.
    » Was ist das denn für ein Ding?«, fragte ich. » Ist das legal?«
    Patrick nickte zu einem Schild, auf dem stand Hier kein Bargeld – nur E-ZPass . Dann bewegte er den Daumen und ich erkannte das gleiche Logo auf der Karte.
    » Warum haben Sie das denn versteckt?«, fragte ich.
    » Das ist nicht versteckt, sondern runtergefallen«, erklärte er. » Hat nur noch keiner wieder drangeklebt.«

15
    Ich wusste, dass es ein gutes Hotel war, denn ich war dort schon einmal abgestiegen. Allerdings hatte ich es nicht wegen des guten Services ausgewählt. Es war günstig gelegen für unser Treffen am nächsten Tag, doch auch das war nicht ausschlaggebend gewesen. Ich hätte es in jedem Fall gewählt, egal, wo es lag und wie gut es war, denn für diese eine Nacht brauchte ich etwas mehr als Komfort und Bequemlichkeit. Ich brauchte eine Garage. Eine ganz bestimmte Garage. Es musste eine Tiefgarage sein, in der man vor neugierigen Blicken geschützt war. Und man musste seinen Wagen dort selbst parken können – was in New York, soweit ich festgestellt hatte, ungewöhnlich war.
    Der Apparat an der Einfahrt hatte einen Fehler und zeigte die Anweisungen auf Deutsch an. Patrick zeigte auf den kleinen Bildschirm und verdrehte die Augen.
    » Und Sie sind sicher kein Franzose?«, erkundigte ich mich.
    Er zog ein Ticket, fuhr die Rampe hinunter und bemühte sich, den Lackspuren an den weißen Betonwänden keine weiteren hinzuzufügen.
    Die Garage war kleiner als die im FBI-Gebäude – etwa halb so groß –, aber sauberer und

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