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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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Lächeln ganz plötzlich von ihrem Gesicht.
    » Wo sind meine Leute?«, fragte sie. » Sie sollten hier sein.«
    » Das Empfangskomitee aus meinem Hotel? Die haben es vorgezogen, nicht so lange zu bleiben.«
    » Warum? Ich hatte ihnen gesagt, sie sollen warten.«
    » Ich schätze, sie haben das von Cyril gehört und gefürchtet, dass Sie ein weiteres Exempel statuieren wollen.«
    » Was für Idioten. Es gibt nichts zu statuieren. Heute sind Sie dran. Ich wollte sie zusehen lassen.«
    » Wirklich? Vielleicht sollten wir die Sache dann verschieben und warten, bis Sie ein größeres Publikum haben?«
    » Nein, es passiert heute Abend. Aber keine Angst, die Leute werden es zu sehen bekommen. George wird alles aufnehmen. Vielleicht lasse ich es ins Internet stellen, damit sich alle Welt daran erfreuen kann.«
    Von draußen erklang ein scharrendes Geräusch, und dann stolperte George in den Raum. Er ging rückwärts und trug mit dem Großen aus Lesleys Haus eine leuchtend gelbe Sackkarre. Sie setzten sie neben der Tür ab, und der Große schob sie zu den Resten der Matratze. Zwei Dinge befanden sich auf der Sackkarre. Eine Autobatterie – ziemlich leistungsfähig, wahrscheinlich aus einem LKW oder Geländewagen – und eine polierte Mahagonikiste. Sie war fünfundzwanzig Zentimeter breit, zwanzig tief und zwanzig hoch. An der Vorderseite befanden sich ein Drehschalter und eine runde, messinggefasste Drehscheibe. Aus den Seiten führten zwei dicke Kabel, die aufgerollt auf dem Deckel der Kiste lagen. Eines davon hatte eine große Krokodilklemme am Ende, die andere einen dreißig Zentimeter langen Holzgriff mit einer Bronzespitze.
    Die beiden Männer sahen mich nicht an, aber Lesley kam so nahe, dass sie mich hätte berühren können. Sie griff in ihre Manteltasche, holte den kleinen Bolzenschneider hervor, mit dem sie vor Cyrils Nase herumgefuchtelt hatte, und begann ihn zu öffnen und zu schließen.
    » Können Sie sich noch an meine Burdizzo-Zange erinnern?«, fragte sie. » Und an das, was man damit macht?«
    » Kann ich«, antwortete ich. » Aber ich warne Sie, ich werde unter keinen Umständen zulassen, dass Sie das Ding bei mir anwenden.«
    » Keine Angst, David, das ist gar nicht meine Absicht. Es wird nicht nötig sein, denn Sie werden es selbst tun.«
    » Werde ich das? Ich glaube nicht. Auf der Liste der unwahrscheinlichen Dinge steht das ganz weit oben.«
    » Ich verstehe, David. Die meisten Menschen in Ihrer Lage neigen dazu, so zu denken, anfangs zumindest. Aber sie ändern ihre Meinung. Und Sie werden das auch tun.«
    » Glauben Sie?«
    » Ich weiß es. Sehen Sie meine Holzkiste? Haben Sie eine Vermutung, wozu sie dient?«
    » Zum Kaffeekochen? Das käme im Moment gerade gelegen.«
    » Damit ändert man die Meinung anderer Leute.«
    » Meine nicht.«
    » Wissen Sie, was wir tun sollten? Es wäre lustig, jetzt zu filmen, wie Sie schwören, dass Sie die Burdizzo-Zange niemals bei sich selbst anwenden werden. Und in ein paar Minuten zeichnen wir dann auf, wie Sie mich anflehen, Ihnen das Ding zu geben. Das gäbe doch einen hübschen Kontrast, meinen Sie nicht auch? Vorher und nachher?«
    » Finde ich nicht komisch. Aber bringen Sie die Kiste doch her, dann probieren wir es aus.«
    » Oh nein, die Kiste kommt nicht zu Ihnen, Sie gehen zu ihr. Zuerst werde ich Ihnen all Ihre Kleider vom Leib schneiden, ganz langsam, Stück für Stück. Und dann werden John und George Sie auf die Matratze schnallen. Nackt natürlich. Dann erst werde ich die Kiste einschalten. Die Klemme kommt … nun, Sie können sich schon denken, wohin. Die Sonde bewege ich nach Lust und Laune. Und Sie erleben die Hölle auf Erden.«
    » Sind Sie sicher? Ich kann es nämlich nicht leiden, wenn jemand Versprechungen macht, die er nicht halten kann.«
    » Sehen Sie den Schalter? Der regelt die Stromspannung. Jetzt steht er auf dem Minimum, sechzehntausend Volt. Damit fangen wir an.«
    » Und?«
    » Es geht bis zweiunddreißigtausend Volt.«
    » Ist das viel? Ich habe in Physik nicht so gut aufgepasst.«
    » Das ist mehr als viel. Ich kann es gar nicht erwarten, es Ihnen zu zeigen. Aber wissen Sie, was das Beste ist? Die Stromstärke. Ein Milliampere.«
    » Das sagt mir nichts. Physik war noch nie meine Stärke.«
    » Es bedeutet, dass keine Gefahr besteht, Sie aus Versehen umzubringen. Wir können stundenlang weitermachen. Die ganze Nacht. So lange ich will.«
    » Ich verstehe. Das ist sicher der Vorteil, wenn man all diese Einzelheiten begreift.

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