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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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nach musste man hinten sitzen, was die kleinen Jaguars recht unattraktiv machte.
    Ich drückte mir selbst die Daumen, als ich aus dem Hotel kam, und sah sofort, dass ich mir keine Sorgen hätte machen müssen. An der Straße wartete mit laufendem Motor eine große Limousine auf mich. Mit der dunkelgrünen Farbe und den getönten Scheiben war sie ein wenig auffällig, aber zumindest bequem. Und als ich die Tür öffnete, erlebte ich eine weitere Überraschung. Eine nette. Tanya saß darin. » Das mit gestern Abend tut mir leid«, sagte sie.
    » Mach dir keine Gedanken«, antwortete ich. » Hat schließlich doch alles gut geklappt. Du hast allerdings Varleys Wiedersehen mit Lesley verpasst. Das war spannend. Richtig gefühlsduselig.«
    » Das meine ich nicht. Ich rede vom Restaurant. Dass ich unser Date absagen musste.«
    » Ja, das war schade. Aber wenn man arbeiten muss, muss man eben arbeiten. Nimm es nicht so schwer. Das passiert jedem von uns.«
    » Wenn ich ehrlich bin, war es nicht die Arbeit. Ich habe in der SMS ein bisschen übertrieben.«
    » Was hast du denn dann gemacht? Es muss schon ziemlich gut gewesen sein, wenn du es meiner Gesellschaft und Chicken Kung-Pao vorgezogen hast.«
    » Ich habe mit meinem Bruder gesprochen. Und mit ein paar anderen Leuten.«
    » Worüber?«
    » Über meinen Freund Simon. Den Mann auf dem Foto. Der, den sie tot an der Eisenbahn gefunden haben.«
    » Der Mann, von dem du glaubst, dass es Simon ist.«
    » Nein, ich weiß, dass er es ist. Ich bin mir jetzt ganz sicher.«
    » Warum?«
    » Wegen dem, was Agent Sproule gesagt hat. Das ist der Dicke vom Meeting. Er meinte, dass Lesley den Leichen falsche Identitäten gibt.«
    » Sie hat US-Sozialversicherungskarten verteilt, damit sie an das Geld vom Sozialamt kommt. Der Kerl von der Eisenbahn hatte ukrainische Papiere. Wie passt das zusammen?«
    » Ich meine nicht den Betrug, sondern die Art, wie sie die Identität der Leute mit falschen Papieren verändert, um die Behörden von ihrer Spur abzulenken.«
    » Woher weißt du, dass die Papiere falsch sind?«
    » Weiß ich nicht, vielleicht waren sie es gar nicht. Aber das spielt keine Rolle. Tatsache ist, dass sie Simons Leiche gefunden haben, aber das FBI glaubt es nicht.«
    » Tanya …«
    » Hör mir zu. Ich habe mit meinem Bruder gesprochen. Er ist wieder im Irak. Simon hat ihn begleitet, ebenso wie ein weiterer Brite, James Mansell. Sie arbeiteten zusammen. Dann wurden Simon und James einem anderen Team zugeteilt, das ein Krankenhaus bewachen sollte.«
    » Warum?«
    » Dringender Ersatz. Das Krankenhausteam bestand ursprünglich nur aus Amerikanern, aber zwei von ihnen wurden getötet.«
    » Gab es einen Anschlag auf das Krankenhaus?«
    » Nein, es geschah an einem ihrer freien Tage. Sie waren ein wenig außerhalb und wurden von einem wütenden Mob angegriffen – ziemlich grausige Sache. Aber das ist nicht wichtig. Simon und James haben ihre Plätze eingenommen. Etwa zwei Tage arbeiteten sie im Krankenhaus, dann wurde das gesamte Team abgezogen und in die USA zurückbeordert.«
    » Aus welchem Grund?«
    » Zur Ausbildung, hieß es zunächst. Aber als sie in New York ankamen, wo die Firma ihren Sitz hat, wurden sie alle gefeuert. Das ganze Team.«
    » Wieso das denn?«
    » Hat man ihnen nicht gesagt. Ihr Boss hat ihnen den Lohn für drei Monate ausgezahlt und ihnen nahegelegt, das Gebäude zu verlassen.«
    » Das scheint mir etwas merkwürdig.«
    » Das scheint nicht nur so.«
    » Und was haben Simon und James getan?«
    » Simon sagte, sie wollten nach Kanada gehen, zusammen mit den anderen aus ihrer Truppe. Sie waren zwar verärgert, hatten aber genug Geld, sodass sie sich noch nicht um neue Jobs bemühen mussten.«
    » Kanada?«
    » Ja, da landen anscheinend viele Veteranen. Zumindest für eine Weile. Kanada scheint wesentlich mitfühlender zu sein. Dort gibt es Unterstützung, Umschulungsprogramme, Rechtsbeihilfe für Deserteure und so etwas.«
    » Vielleicht sind sie ja noch da und lassen sich beraten.«
    » Nein. Ich habe mit meinem Bruder und mit jedem anderen, den ich auftreiben konnte, gesprochen. Simon und James hatten regelmäßigen Kontakt mit einer ganzen Reihe von Leuten. Und jetzt rate mal, wann das aufgehört hat?«
    » Wann denn?«
    » Am Tag, bevor das FBI den angeblichen Ukrainer gefunden hat. Seitdem hat man von beiden kein Wort mehr gehört.«
    » Das ist verdächtig, Tanya, aber kein Beweis.«
    » Und da ist noch etwas. Weißt du, welcher UN-Mitgliedsstaat

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