Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
führen kann − solch ein Leben. Und was immer eines Tages auch geschehen wäre, weil Sie Prolong hatten und Ihre Frau nicht, Sie haben sie und Ihre Töchter nicht deswegen verloren. Sie haben sie durch Umstände verloren, die sich Ihrer Kontrolle entzogen. Die niemand unter Kontrolle hatte. Es hätte jeden treffen können. Es traf Sie und Ihre Angehörigen. Ich habe meine Mutter durch Umstände verloren, die sich jeder Kontrolle entzogen, und trotz all der Liebe, die mein Vater mir geschenkt hat, wollte ich ab und zu das ganze Universum zusammenprügeln. Ich wollte es bei der Kehle packen und erwürgen, weil es mir meine Mutter geraubt hatte. Und im Gegensatz zu Ihnen weiß ich genau, wie sie starb, und ich weiß, dass es ihre Entscheidung war, und ihre Pflicht.
    Also geben Sie nicht sich die Schuld am Tod Ihrer Frau. Und tadeln Sie sich nicht, weil Sie über ihren Tod verbittert sind. Wir Menschen sind nun einmal so.
    Was Westman und Chief Marshal Bannister und ihre Haltung zum Handelsbund und sogar den Anschluss betrifft, so können Sie nicht mehr tun, als in Ihrer Macht steht. Vielleicht waren Sie beim Aufbau des Handelsbundes nicht der freundlichste Mann der Welt, aber das heißt noch lange nicht, dass er deshalb befleckt oder untauglich wäre. Und wenn der Anschluss durchkommt − nun, mir fällt kein besseres Denkmal für Ihre Frau und Ihre Töchter ein.«
    »Das habe ich mir auch immer zu sagen versucht«, flüsterte er fast.
    »Gut«, sagte Helen schwungvoller. »Es ist nämlich wahr. Und jetzt, wo ich über Suzanne und Ihre Töchter und den Rest Ihrer unergründlichen dunklen Geheimnisse Bescheid weiß, warne ich Sie! Wenn Sie sich das nächste Mal in tiefster Verzweiflung suhlen oder zu sehr leid tun, trete ich Ihnen − mit größtem Respekt natürlich! − in den Hintern!«
    Er blinzelte, und beide Augenbrauen schossen hoch. Dann begann er, zu ihrer Erleichterung, zu lachen. Er lachte lange, aus vollem Halse und in tiefer Belustigung, wie Helen sie bei ihm nie erwartet hätte. Doch endlich ebbte das Gelächter ab, und er sah sie kopfschüttelnd an.
    »Sie sind Suzanne sogar noch ähnlicher, als ich dachte. Genau das hätte sie mir unter den Umständen auch gesagt.«
    »Ich fand gleich, dass sie sich nach einer klugen Dame anhörte«, sagte Helen in zufriedenem Ton.
    »O ja. Ganz wie Suzanne … und das«, fügte er sanfter hinzu, »ist wahrscheinlich das größte Kompliment, das ich jemandem machen könnte.«

10
    Das Kurierboot von Spindle begann seine Nachrichten zu senden, ehe es die Montanabahn erreichte. Lieutenant Hansen McGraw, der Signaloffizier vom Dienst, beobachtete die Kopfzeilen der Depeschen, die über sein Display scrollten. Die meisten waren durch mehrstufige Verschlüsselung geschützt, und er wartete geduldig, während der Computer den Nachrichtenstrom sortierte. Ein halbes Dutzend der längeren Dateien, stellte der Lieutenant fest, richteten sich persönlich an Captain Terekhov und Bernardus Van Dort. Eine Nachricht jedoch trug eine niedrigere Sicherheitsstufe, besaß aber eine höhere Priorität. McGraw lud sie in ein elektronisches Klemmbrett, das er Senior Chief Harris reichte.
    »Bringen Sie das bitte dem Eins-O, Senior Chief.«
    »Aye, aye, Sir«, sagte Harris und klemmte es sich unter den Arm. Er trug es durch die Brücke zum Lift, ein Deck tiefer und den Korridor entlang zur Offiziersmesse, wo er durch die offene Luke trat und sich höflich räusperte.
    »Ja, Senior Chief?«, fragte Lieutenant Frances Olivetti, Dritter Astrogator der Hexapuma, die zufällig direkt neben der Luke saß.
    »Nachricht für den Eins-O, Ma’am.«
    »Bitte herbringen, Senior Chief«, sagte Ansten FitzGerald, der gerade mit Ginger Lewis, Lieutenant Commander Nagchaudhuri und Lieutenant Jefferson Kobe Binokel spielte.
    »Jawohl, Sir.« Harris trat zu dem Ersten Offizier. Er reichte ihm das Klemmbrett, dann wartete er stehend, die Arme auf dem Rücken, während FitzGerald die Nachrichtendatei öffnete und überflog. Er kniff die Augen zusammen und runzelte leicht die Stirn. Offenbar dachte er angestrengt nach. Schließlich sah er wieder Harris an.
    »Wer hat die Bereitschaftspinasse?«
    »Ms Pavletic, Sir«, antwortete der Senior Chief.
    »Dann informieren Sie Ms Pavletic bitte, sie habe damit zu rechnen, innerhalb der nächsten Minuten das Schiff zu verlassen, um den Captain und seine Begleiter aufzusammeln, Senior Chief.«
    »Aye, aye, Sir.« Harris nahm kurz Haltung an, dann verließ er die Messe

Weitere Kostenlose Bücher