David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma
gemacht hat, finde ich, dass deine Zelle als Erste das Ausbildungsprogramm durchlaufen sollte. Gibt es noch andere Punkte, die wir besprechen müssten?«
Niemand antwortete, und sie nickte zufrieden.
»Also gut, Brüder und Schwester. Ich werde privat mit Bruder Dolch weitersprechen. Die übrigen von euch schalten jetzt ab. Ihr kennt unseren Kommunikationsplan, und ich rechne damit, jeden von euch zur festgesetzten Zeit zu sprechen. Geht jetzt.«
Es gab keine mündlichen Antworten, nur eine Reihe von melodischen Signalen und das Verlöschen von Anzeigelämpchen, während die anderen Zellenführer die Verbindung trennten, bis nur Drazen übrig war.
»Ich glaube, das ist eine gute Idee«, beglückwünschte Nordbrandt ihn. »Hast du ein sicheres Transportmittel, oder müssen wir etwas ausarbeiten?«
»Ich habe schon etwas arrangiert«, und fast hörte sie sein Lächeln. »Ich dachte mir, dass du wahrscheinlich einverstanden wärst. Und wenn nicht, hätte ich einfach absagen können.«
»Initiative ist immer eine gute Sache«, sagte sie mit einem leisen Lachen. »Wie bald kann dein Team in Camp Freedom sein?«
»Heute Abend, wenn es dir recht ist.«
»So schnell? Da bin ich wirklich beeindruckt.« Sie überlegte kurz, dann hob sie die Schultern. »Also schön, es ist genehmigt. Verständige deine Leute.«
»Das ist seltsam«, murmelte Sensortechniker Erster Klasse Liam Johnson.
Abigail Hearns blickte bei der leisen Bemerkung des Ortungsgasten von ihrer Konsole in der Operationszentrale auf. Aikawa Kagiyama und sie waren gerade damit beschäftigt, die Sensordaten zur Orbitalen Aktivität rund um Kornati noch einmal durchzusehen − mit ihnen zu spielen, sollte man wohl sagen −, die Lieutenant Commander Kaplan auf Anweisung von Captain Terekhov gesammelt hatte, als die Hexapuma im Split-System eintraf. Die Aufgabe war nicht sonderlich spannend, aber eine gute Übung, und Aikawa hatte während der augenblicklichen Wache nicht sonderlich viel zu tun.
Johnson musterte sein eigenes Display, und Abigail runzelte die Stirn. Der Sensortechniker war dafür verantwortlich, die Orbitalen Ortungssonden zu überwachen, die die Hexapuma rings um Kornati ausgesetzt hatte. Selbst auf einem Planeten, der so arm und technisch rückständig war wie Kornati, gab es ein gewaltiges Aufkommen an Flugverkehr, und ihn zu überwachen bedeutete selbst mit den fortschrittlichen Möglichkeiten der Hexapuma, Daten zu sammeln und zu analysieren, eine hohe Herausforderung. Für die Kornatier selbst war es wegen der begrenzten und vergleichsweise primitiven Computer eine Frage des Aufwands an Arbeitskraft und Zeit. Die Luftraumüberwachung funktionierte ganz gut, doch sie basierte letztlich auf der Tatsache, dass die meisten betroffenen Piloten damit einverstanden waren, von den Fluglotsen kontrolliert zu werden, und es fiel nicht sonderlich schwer, den bodengestützten kornatischen Radarstationen auszuweichen.
Doch was für die Kornatier unmöglich war, war für die Operationszentrale der Hexapuma nur schwierig. Sensoren und Computerprogramme, die darauf ausgelegt waren, Hunderte, sogar Tausende von Einzelzielen zu verfolgen, die sich auf jedem erdenklichen Vektor unabhängig voneinander innerhalb eines Volumens bewegten, das in Lichtstunden gemessen wurde, waren durchaus in der Lage, in etwas derart eng Begrenztem wie dem Luftraum eines Planeten nach Mustern zu suchen, die eigentlich nicht vorhanden sein durften − und Fehlern in Mustern, die vorhanden sein sollten.
Abigail erhob sich von ihrem Sessel und ging an Johnsons Konsole.
»Was haben Sie denn da, Liam?«
»Ich weiß es nicht, Ma’am. Vielleicht gar nichts.«
»Berichten Sie.«
»Vielleicht wäre es besser, wenn ich es Ihnen zeige, Ma’am.«
»Gut, dann zeigen Sie es mir eben«, sagte sie und stützte sich mit dem Unterarm leicht auf die Schulter des Sensortechnikers, während er sich über sein Display beugte.
»Ich habe eine Standardanalyse der gestrigen Daten durchgeführt«, sagte Johnson und drückte in rascher Abfolge Tasten.
»Welcher Datensatz?«
»Luftverkehr in der nördlichen Hemisphäre, Ma’am. Quadrant Charlie-Golf.«
»Ich wusste nicht, dass es da überhaupt Flugverkehr gab«, sagte Abigail lächelnd.
»Nun, es war auch nicht besonders viel, Ma’am, das steht einmal fest. Der meiste spielt sich südlich der Charlie-Linie ab, aber der lokale Verkehr ist dichter, als Sie bei der Bevölkerungsdichte vielleicht vermuten würden, und etwa fünf bis
Weitere Kostenlose Bücher