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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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den Einsatz regulären Militärs − als das Ihre Leute in diesem Fall gelten würden − für Aufgaben zu genehmigen, die normalerweise allein Sache der Nationalpolizei wären. Allerdings entbindet das weder die Regierung noch die Polizei von ihren verfassungsgemäßen Pflichten.«
    Als er schwieg, nickte Kaczmarczyk wieder.
    »Sie sind ein Marineinfanterist, Captain Kaczmarczyk und Ihre Leute ebenfalls. Eine militärische Ausbildung unterscheidet sich zwangsläufig von der Polizeiausbildung. Sie sprachen davon, den Turm oder Bunker oder was es ist so rasch wie möglich zu ›neutralisieren‹. Ich muss Sie fragen, ob das heißt, dass Sie Schusswaffengebrauch planen, ohne zuerst alle Verdächtigen aufzufordern, sich ohne Widerstand zu ergeben?«
    Er glaubte, Respekt in den bernsteingelbgrünen Augen aufflackern zu sehen. Er wusste, dass er auf Lieutenant Hedges’ Gesicht eine Miene entdeckte, die wohl Verärgerung zu bedeuten hatte, und Lieutenant Kelso bedachte ihn mit einem gepressten, zähnefletschenden Grinsen, das absolut jede Belustigung vermissen ließ.
    »Lassen Sie es mich so sagen, Captain Jezic«, ergriff Kaczmarczyk schließlich das Wort. »Die Frage, die Sie aufbringen, wurde von Captain Terekhov angesprochen, als er uns mit diesem Einsatz beauftragte. Er hat betont, dass die Beachtung der kornatischen Gesetze von äußerster Wichtigkeit ist. Aber obwohl es sich eigentlich um eine Polizeiaktion handelt, wird unser Einsatz durch die Natur der Anlage letzten Endes zu einer militärischen Operation. Ich habe versucht, zwischen den beiden unterschiedlichen Anforderungen und Prioritäten den bestmöglichen Kompromiss zu finden.
    In dem Augenblick, in dem der erste meiner Marines das Ziel erreicht, setzt er ferngesteuerte Lautsprecher aus, die sofort eine Aufforderung an die Insassen der Anlage verkünden, sich zu ergeben und ohne Waffen aus ihren Verstecken zu kommen. Dazu eine Warnung, dass wir bereit sind, von der Waffe Gebrauch zu machen, sollte der Aufforderung nicht augenblicklich Folge geleistet werden. Wird die Aufforderung erfüllt, feuern wir keinen einzigen Schuss ab. Wird sie jedoch nicht erfüllt, oder sollte auf einen meiner Leute ein Schuss abgegeben werden, oder wir entdecken, dass schussbereite schwere Waffen in Stellung sind, ist der Einsatz keine Polizeiaktion mehr und wird zu einem Militärschlag. Unter diesen Umständen sind meine Leute instruiert, Kapitulationen anzunehmen, solange es sie selbst oder ihre Kameraden nicht gefährdet .«
    Mit seinen eigentümlichen Augen sah er Jezic ruhig an, und der Polizei-Captain begriff, dass ihm ein Standpunkt vorgelegt worden war, über den nicht verhandelt werden konnte. Dennoch …
    »Und die Neutralisierung des Turmes, Captain?«
    »Jeder darin wird die Aufforderung zur Kapitulation gehört haben, Captain. Sergeant Cassidys Gruppe steht unter dem Befehl, alle schweren Waffen auszuschalten und dabei nach Möglichkeit niemanden zu verletzen. Ich werde jedoch auf keinen Fall meine Leute dem Beschuss aus dieser Stellung aussetzen. Wenn es unmöglich ist, etwaige schwere Waffen zu neutralisieren, ohne den Bunkerturm zu vernichten, werde ich seine Vernichtung anordnen, es sei denn, jeder Insasse kommt auf der Stelle heraus und ergibt sich. Ich hoffe, es ist möglich, ihn auszuschalten, ohne jemanden zu töten. Aber wenn dort schwere Waffen in Stellung sind, nehme ich das als Beweis, dass die Personen in der Anlage in gesetzeswidrige Tätigkeiten verwickelt sind, und der Schutz des Lebens von Kriminellen tritt hinter den Schutz des Lebens meiner Leute an die zwote Stelle.«
    Jezic stand kurz davor zu protestieren, doch er ließ es bleiben. Denn er sah die Logik in der Position des Manticoraners. Und es war lebenswichtig für seine Sternnation, sich nicht nur die Zusammenarbeit mit den Manticoranern zu bewahren, sondern auch ihre aktive Hilfe. Und er schwieg, weil er ein Offizier der Sondereinsatzkommandos war − weil er während seiner Laufbahn schon allzu oft in Situationen gewesen war, in denen die Parameter und Wahlmöglichkeiten sehr denen glichen, denen Kaczmarczyk nun gegenüberstand.
    »Also gut, Captain Kaczmarczyk«, sagte er. »Ich verstehe Ihre Position und billige sie. Ich nehme an, wir müssen alle auf das Beste hoffen, oder?«
     
    Ragnhild Pavletic saß auf dem Pilotensessel ihrer Pinasse, heute Abend die Hawk-Papa-Zwo, die rechte Hand leicht auf dem Steuerknüppel ruhend, und beobachtete das Funkeln der klaren Sterne. Captain

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