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Davids letzter Film

Davids letzter Film

Titel: Davids letzter Film Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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Sie nicht albern, Baumgartner. Es ist ein Clip. Von Ihrem Freund. Interessiert Sie das nicht?«
    Ärgerlich kehrte Flo zu dem Schreibtisch zurück, ließ sich nun doch in den Stuhl fallen und warf einen Blick auf den Monitor
     des Geräts.
    Darauf war ein eingefrorenes Bild zu sehen, eine Art Tunnel, in dem sich drei oder vier Dutzend Menschen aufhielten. Arbeiter
     mit verschwitzten, verschmierten Gesichtern, die schwere Sicherheitskleidung trugen, dicke Jacken und Sicherheitshelme. Die
     meisten hatten Gasmasken über ihre Gesichter gestülpt, einige aber nicht.
    Flo sah zu Riemschneider. »Was ist das?«
    »Ein Standbild.« Der Beamte schob seine Finger ineinander und blickte Flo darüber hinweg an. »Wenn Sie die Play-Taste drücken,
     fangen die Bilder zu laufen an. Ein Filmschnipsel, der im Internet kursiert. Es ist einer von mehreren Clips, die kürzlich
     im Netz aufgetaucht sind. Wir haben Grund zu der Annahme, dass Mosbach das Zeug unter die Leute bringt.«
    Das kann schon sein, schoss es Flo durch den Kopf. Aber was habe ich damit zu tun?
    »Es sind allesamt Dokumentaraufnahmen, so viel wissen wir inzwischen«, fuhr Riemschneider fort. »Ein Polizeivideo aus Südamerika,
     Bilder aus einem Krankenhaus in Singapur und so weiter.«
    »Aha.«
    »Nicht klar ist uns, was Mosbach mit der Verbreitung dieser Clips bezweckt. Und da kommen Sie ins Spiel, Herr Baumgartner.
     Sie kennen ihn lange genug, vielleicht können Sie uns weiterhelfen.«
    Flo schaute auf den Bildschirm des Abspielgeräts.
    Riemschneider beugte sich vor. »Das hier ist der sogenannte ›Dig-Clip‹. Er zeigt die Bilder einer Überwachungskamera, die
     in einem chinesischen Bergwerk installiert ist. In dem Bergwerk ist es Ende der Neunziger zu einer schweren Explosion gekommen.«
    Flo sah auf.
    »Grubengas.« Riemschneider deutete auf den Monitor. »Sehen Sie, hier?«
    Jetzt erkannte Flo, dass der Tunnel weiter hinten im Bild verschüttet war. Die Seitenwand war eingesackt, Geröll und schwere
     Gesteinsbrocken versperrten den Weg.
    »Keine Ahnung, wie Mosbach an das Material herangekommen ist«, fuhr Riemschneider fort. »Er muss Himmel und Hölle in Bewegung
     gesetzt haben. Über die chinesische Botschaft wissen wir, dass die Regierung ziemlich entsetzt war, als sich herausstellte,
     dass die Bilder an die Öffentlichkeit gelangt sind. Irgendjemand muss ihm das Material für viel Geld verkauft haben.« Riemschneider
     betätigte die Play-Taste. »Sehen Sie sich das ruhig mal an.«
    Der Clip begann zu laufen. Die Überwachungskamera war starr an der Decke des Tunnels montiert. Es war deutlich zu erkennen,
     dass sich die Bergarbeiter in heller Aufregung befanden. Die meisten von ihnen hatten sich vor der Stelle versammelt, an der
     das Geröll den Tunnel versperrte. Leise waren ihre Stimmen über den Lautsprecher des Geräts zu hören.
    Flo warf dem Beamten einen Blick zu. »Was sagen sie?«
    Riemschneider deutete mit einem Kugelschreiber auf den Bildschirm. »Sehen Sie die Gasmasken? Nach der Explosion strömte weiterhin
     Grubengas aus, teilweise direkt in den Tunnelabschnitt, den Sie hier sehen. Natürlich wussten die Arbeiter, dass die Grubenleitung
     alles versuchen würde, um sie da wieder rauszuholen. Aber es war auch klar, dass niemand sagen konnte, wie lange es dauern
     würde. Es war buchstäblich ein Wettlauf mit dem Tod.«
    Flo blickte auf den Monitor. Immer mehr Arbeiter begannen, in den Tunnelabschnitt zu strömen. Die meisten von ihnen machten
     sich daran, mit Schippen und Hacken das abgesackte Geröll beiseitezuschaufeln. Einige schienen jedoch Probleme mit der Atmung
     zu haben. Sie machten den anderen dort, wo der Schutt den Weg versperrte,Platz und legten sich am Rand des Tunnels auf den Boden. Es waren diejenigen Arbeiter, die keine Gasmasken trugen.
    »Das Gas war zwar hoch toxisch, konnte jedoch teilweise abziehen. Dadurch konnten auch die Arbeiter, die über kein Atemgerät
     verfügten, längere Zeit überleben«, hörte Flo Riemschneider sagen, während er weiter auf den Bildschirm starrte.
    Ihm fiel einer der Arbeiter auf, der eine Gasmaske trug, vom verzweifelten Schaufeln jedoch erschöpft innehielt und sich auf
     einen Felsbrocken setzte, um auszuruhen. Zuerst achtete keiner auf ihn, doch nach und nach begann er den anderen aufzufallen.
     Bald hatten auch einige derjenigen Männer, die ohne Maske am Tunnelrand lagen, den Mann auf dem Felsbrocken entdeckt. Sie
     richteten sich auf und riefen ihm etwas zu.
    »Sie

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