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Davids letzter Film

Davids letzter Film

Titel: Davids letzter Film Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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herrscht Parkverbot. Er
musste
die Straße überqueren.«
    Flo spürte, wie sich kalter Schweiß in seinen Achselhöhlen sammelte.
    »Hannes Marin hatte Angst«, fuhr Riemschneider fort,als Florian nichts sagte. »Ich weiß das, denn er hat versucht, Kontakt mit uns aufzunehmen. Ihm war die Arbeit mit Mosbach
     über den Kopf gewachsen. Sein Bestreben, aus dem Machtbereich Ihres Freundes herauszukommen, war mit Sicherheit auch einer
     der Gründe dafür, dass Mosbach abgetaucht ist.«
    Wie versteinert blickte Florian aus dem Fenster. Draußen hatte es lautlos zu schneien begonnen. Es konnte ja sein, dass David
     in irgendeine hässliche Sache verwickelt war. Und ob Hannes‘ Unfall wirklich ein Zufall sein konnte, hatte er sich ja selbst
     schon gefragt. Aber das, was Riemschneider da andeutete – dass David in irgendeiner Weise für Hannes’ Tod verantwortlich sein
     sollte   –, das war doch völlig undenkbar!
    »Ich will ganz offen mit Ihnen sein, Herr Baumgartner«, ergriff Riemschneider wieder das Wort. »Wir wissen, dass Sie gestern
     Nachmittag bei Herrn Marin waren, kurz bevor er starb. Was wollten Sie denn von ihm?«
    Florian strich sich über die Stirn. Was sollte das denn jetzt? Wenn er nicht aufpasste, wurde er hier in etwas hineingezogen,
     womit er beim besten Willen nichts zu tun haben wollte. »Habe ich Ihnen das nicht gesagt? Meine Zeitung hat mich beauftragt,
     einen Artikel über David Mosbach zu schreiben«, antwortete er. »Sie sagen es ja selbst, Marin war Davids Kameramann. Also,
     was wollte ich von ihm? Mich interessierte, was er über Herrn Mosbach erzählen konnte. Wundert Sie das?«
    »Ich will es Ihnen noch einmal ganz deutlich sagen, Baumgartner«, entgegnete Riemschneider, dessen Stimme jetzt einen harten,
     unerbittlichen Klang bekommen hatte. »Wir wissen noch nicht genau, wie weit Mosbach persönlichin den Tod Marins verwickelt ist, aber ich bin davon überzeugt, dass er informiert war. Wenn er es nicht selber in Auftrag
     gegeben hat.«
    Florian warf Riemschneider einen Blick zu. Das Gesicht des Beamten war verschlossen und zäh. Ein Gesicht, dem Florian jederzeit
     zugetraut hätte, dass es mitleidlos einem Menschen beim Sterben zusah. Er zweifelte keinen Moment daran, dass Riemschneider
     jedes Mittel recht sein würde, um an sein Ziel zu gelangen. Je weniger er mit diesem Polizisten zu tun hatte, desto besser.
     »Hören Sie doch auf, Riemschneider! Ich kenne David Mosbach, seit ich acht Jahre alt bin. Er ist keiner, der sich anpasst
     – okay. Er macht, was er will – okay. Wenn er damit Ihr Rechtsgefühl verletzt, dann ist ihm das scheißegal – na schön.«
    Riemschneider sah ihn an. Es war ein kalter, abschätzender Blick.
    Flo reichte es langsam. »Aber erzählen Sie mir nicht, dass er seinen besten Mitarbeiter auf dem Gewissen hat. Das ist Unsinn.
     David Mosbach bringt keine Menschen um. Das garantiere ich Ihnen, ich kenn ihn gut genug!«
    »Mag sein, dass er es nicht selber war. Mit Sicherheit sogar nicht, da haben Sie völlig recht. Das habe ich auch nicht behauptet.«
    »Was hat Ihnen Hannes Marin denn erzählt, dass Sie glauben, es hätte ihn das Leben gekostet?«
    Riemschneiders Gesicht leuchtete kurz auf, wurde aber sofort wieder undurchdringlich. »Das gehört zu den laufenden Ermittlungen,
     darüber kann ich nicht mit Ihnen sprechen. Eines aber kann ich Ihnen sagen: Sie sollten uns helfen, Mosbach zu stellen.«
    Flo blickte aus dem Fenster. Das Schneetreiben hattezugenommen. Die weißen Flocken tanzten durch die Luft und setzten sich auf das Fensterbrett. Die Luft war ein einziges Flirren
     und Hüpfen kleiner weißer Punkte. »Es kotzt mich an«, sagte er, ohne den Blick vom Fenster abzuwenden.
    »Mich auch, Baumgartner, das kann ich Ihnen sagen.« Irgendetwas im Ton von Riemschneiders Stimme gab Flo das Gefühl, dass
     er meinte, was er sagte. Aber er hatte genug. Abrupt wandte er sich ab. »Sie wissen ja, wie Sie mich erreichen.« Und damit
     ging er zur Tür des Büros. In seinen Eingeweiden brannte es.
    Da schnitt die Stimme des Beamten noch einmal durch den Raum.«Einen Moment noch, Baumgartner, wir sind noch nicht fertig.«
    Flo zuckte zusammen und sah sich um. Was denn noch?
    Riemschneider deutete auf ein kleines, mobiles Abspielgerät, das auf dem Schreibtisch lag und Flo noch gar nicht aufgefallen
     war. »Kommen Sie, sehen Sie sich das einmal an.« Er schob das Gerät in Florians Richtung.
    Flo atmete aus. »Und wenn ich nicht will?«
    »Seien

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