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Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Titel: Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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persönlich eingeladen wurde. Hast du nun gesagt, was du sagen wolltest, Dessican?
    Es folgte ein langes Schweigen, was in einer Gruppe von Telepathen seltsam war, und dann hob Dessican stolz den weißhaarigen Kopf. Ich bin fertig.
    Fredrika, sagte Artur und bedeutete ihr höflich fortzufahren.
    Äh … okay. Gut, dass wir das geklärt haben. Ich bin froh, dass jemand dieses Thema angesprochen hat. Dessican hat mit einer Sache recht gehabt. Das, was mein Vater einst getan hat, beschäftigt hier alle.
    Nachdenklich schwamm sie einen kleinen Kreis. Sie spürte, dass alle Augen auf sie gerichtet waren – und noch mehr, dass sie sich alle in Gedanken auf sie konzentrierten, um ja kein Wort zu verpassen.
    Also lasst uns drüber reden. Ich selbst erfuhr erst nach meiner Ankunft hier zum ersten Mal davon. Nachdem der König mich eingeladen hatte. Aber darauf musste sie jetzt wohl nicht weiter herumreiten. Und ich gebe zu, dass ich entsetzt war. Nicht, weil ich nicht glauben konnte, dass jemand, von dem ich meine Intelligenz geerbt habe, so etwas Dummes getan haben kann.
    Wieder amüsiertes Rauschen. Dessican lachte tatsächlich laut. Für einen Moment sah Fred den aufsteigenden Blasen hinterher.
    Also, nicht nur deswegen, sondern weil ich Artur kannte. Und zu diesem Zeitpunkt hatte ich auch den König bereits kennengelernt. Ich konnte einfach nicht glauben, dass jemand, der sie ebenfalls kannte, ihnen schaden wollte. Sie sogar umbringen wollte.
    Und ich konnte nicht glauben, dass mein eigener Vater so etwas versucht hatte. Und warum? Um die Macht zu ergreifen. Um das Oberhaupt des Unterseevolkes zu werden.
    Wo ich herkomme, haben wir keine Könige; wir wählen die Person, die uns anführen soll. Manche Menschen bewerben sich um dieses Amt nur, weil sie scharf auf den Titel sind. Nur weil sie Anführer genannt werden wollen, und nicht, um tatsächlich die Aufgaben zu übernehmen, die damit verbunden sind.
    Ich glaube, das war es auch, was mein Vater gewollt hat: König genannt werden. Er wollte, dass man sich vor ihm verbeugte und ihn respektierte, aber er wollte sich nicht wirklich um euch kümmern.
    Und deshalb denke ich, dass er ein undankbarer, verräterischer Mistkerl gewesen sein muss. Ich denke, wenn er jetzt hier wäre, würde ich ihm die Augen ausstechen, weil er es gewagt hat, den König stürzen zu wollen.
    So, nun wisst ihr, wie ich zu dem, was mein Vater getan hat, stehe.
    Ich dachte, das sollte geklärt werden, bevor wir jetzt weitermachen.
    Es folgte wieder eine mit Rauschen erfüllte Stille. Viele wechselten Blicke, sahen dann sie und anschließend wieder sich gegenseitig an. Schließlich ergriff jemand, den Fred nicht sehen konnte, das Wort.
    Fredrika, würdest du bitte deinen Bericht fortsetzen?
    Jemand anders ergänzte: Die Frage, die das Pelagial zu klären hat, lautet: Sollte das Unterseevolk zusammen mit den Zweibeinern Anspruch auf diesen Planeten erheben?
    Fred versuchte, ihre Gedanken zu sammeln. Sie hatte erwartet, dass das dumme Thema Vater den halben Tag beanspruchen würde. Junge, wenn diese Leute sich einmal entschieden hatten, dann aber richtig. Daran sollte sie in Zukunft denken.
    Also, sollten sie aus dem Wasser und an die Öffentlichkeit gehen oder nicht? Okay.
    Okay. Nun, wie ich bereits gesagt habe, hat die Sache zwei Seiten, und ich kann beide Argumentationsweisen verstehen, da ich von Landbewohnern aufgezogen wurde.
    Einerseits, warum sollten nicht wir alle – ihr alle – ein Anrecht auf diesen Planeten haben? Warum solltet ihr euch verstecken? Als jemand, der unter Wasser atmen kann, darf ich mit Sicherheit sagen, dass ich am liebsten immer ich selber sein möchte, und nicht nur, wenn ich mit Freunden zusammen bin, denen ich vertrauen kann. Oder mit meiner Mutter.
    Einige der Luftatmer murmelten zustimmend; sofort stellte sie fest, dass jetzt sehr viel mehr Leute den Blick auf sie richteten als zuvor. Trotz Mekkams freundlicher Begrüßung, trotz Arturs deutlicher Ansage, trotz der Szene, die Dessican gemacht hatte: Die meisten Meermenschen hatten sie weiterhin ignoriert.
    Jetzt aber nicht mehr.
    Andererseits sind Zweibeiner nicht vertrauenswürdig. Viele von euch könnten möglicherweise in einem Aquarium enden. Oder in einem Forschungslabor. Zweibeiner denken, dass jeder, der anders ist als sie, kein Mensch sei, nicht real sei – und dass sie deswegen mit solchen Wesen tun könnten, was sie wollen. Wenn ihr mir nicht glaubt, dann versucht mal, einen Sioux- oder einen

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