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Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Titel: Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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er gelassen. „Und aus gutem Grund. Doch ich hoffe, in ein oder zwei Jahrzehnten mein Volk wieder für mich gewonnen zu haben.“
    Fred war wieder einmal beeindruckt, dass Meermenschen es ganz normal fanden, für ein Vorhaben leicht zwanzig oder dreißig Jahre einzuplanen. Dagegen waren Landbewohner Fruchtfliegen, die sich beeilen mussten, um alles in einer Lebensspanne von nur neun Tagen auf die Reihe zu bekommen.
    Habe ich die Menschen, und damit auch meine Mutter, tatsächlich gerade mit Fruchtfliegen verglichen? liiih.
    „...genug von mir geredet. Was hast du die letzten Jahrzehnte gemacht?“
    „Nun, ich habe deine Tochter großgezogen, was sonst?“ Moon lachte. „Obwohl sie schon mit dreizehn Jahren aufgehört hat, auf mich zu hören.“
    „Ja, das ist typisch für unsere Art.“
    „Für unsere Art auch“, sagte Sam und lächelte leicht.
    „Und genau aus diesem Grund hat König Mekkam auch beschlossen, seinem Volk zu erlauben, sich zu zeigen. Eigentlich sind wir gar nicht so verschieden.“
    „Wenn du es sagst, Kumpel“, sagte Jonas und klang nicht sehr überzeugt. Fred zuckte erschrocken zusammen. Er war so ungewöhnlich still gewesen, dass sie seine Anwesenheit ganz vergessen hatte. „Ich denke, an den Fischschwanz kann man sich gewöhnen. Und an das Atmen unter Wasser. Und an das …“
    „Wolltest du nicht deine Hochzeit vorbereiten?“
    „So ist es“, antwortete Jonas würdevoll. „Und ich komme jetzt schon zu spät zu einer Smokinganprobe.“
    „Dann beeile dich.“
    „Das tue ich. Bis später.“ Und kurz bevor er durch die Tür war, verkündete er: „Außerdem kommt meine Verlobte heute Abend. So. Und ich will kein Gemecker von dir hören!“
    „Warte!“, schrie Fred, doch die Tür schlug hinter ihm zu.
    Sie fluchte so laut, dass Farrem missbilligend die Brauen hochzog.

20
     
    „Na, das ist ja wirklich toll.“ Fred schäumte vor Wut. „Ich wusste doch, ich hätte mir einfach ein Zimmer im Super 8 nehmen sollen.“
    „Du erinnerst mich an meine Mutter“, stellte Farrem fest. „Sie hat sich auch oft über Dinge beschwert, die sie in Wahrheit gar nicht geärgert haben.“
    „Du hältst dich da raus. Dr. Barb. Ganz toll! Nun, dann kann ich ja gleich noch mal versuchen zu kündigen.“
    „Wie bitte?“
    „Schon gut, Farrem.“
    „Sie hat versucht, ihren Job in Boston zu kündigen, aber ihre Chefin will sie nicht gehen lassen“, erklärte ihm Moon.
    „Ich sagte: Schon gut! Es genügt wohl, wenn ich sage, dass mein Leben sehr kompliziert ist.“
    Die Haustür wurde so heftig aufgestoßen, dass die Wände wackelten, und ein wütender Prinz Artur stand auf der Schwelle.
    „Das meinte ich“, seufzte Fred, als der Prinz mit langen Schritten auf sie zukam. „Landbewohner klopfen wenigstens an. Wenn ihr wirklich an Land statt unter Wasser leben wollt, solltet ihr euch überlegen, ob …“
    „Also ist es wahr“, zischte Artur und beäugte Farrem, als sei er eine Kakerlake in seiner Müslischale. „Wenn ich dich nicht mit eigenen Augen sehen würde, würde ich es nicht glauben.“
    Farrem drehte sich langsam zu ihm um. „Mein Prinz“, sagte er ruhig.
    „Du verlässt sofort das Haus der Frau, die bald meine Gefährtin sein wird.“
    „Das geht nicht“, sagte Fred. „Er wohnt in einem meiner Gästezimmer. Sein Zeug ist wahrscheinlich überall im Badezimmer verteilt.“
    Artur griff sich an den Kopf. „Auch das ist mir zu Ohren gekommen, aber ich habe es für ein Gerücht gehalten.“
    „Und du hast meinen Gästen gar nichts vorzuschreiben. Das ist mein Job.“
    „Fredrika, ich bestehe darauf, dass dieser Mann auf der Stelle dein Haus verlässt.“
    „Dieser Mann ist mein Vater. Pech gehabt.“
    „Ich möchte nicht der Grund für einen Streit zwischen dir und dem Prinzen sein“, sagte Farrem. „Ich werde gehen.“
    „Setz dich“, befahl Fred. Farrem hob die Augenbrauen, gehorchte jedoch.
    Dann wandte sie sich an Artur. „Nun zu dir! Du kannst nicht einfach so in mein Haus stürmen, ohne anzuklopfen, und dann meine Gäste herumkommandieren. Falls du es noch nicht gemerkt haben solltest, Prinz, dies ist nicht dein Reich. Sondern meins!“
    Sam räusperte sich. „Strenggenommen ist das nicht ganz …“
    „Den dicken Max kannst du im Marianengraben machen. Nicht in meinem Haus.“
    Artur blinzelte, guckte finster und blinzelte noch einmal schneller. Farrem hob die Hand vor den Mund; seine Augen waren weit aufgerissen, und Fred hatte ihn in Verdacht, ein Lächeln zu

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