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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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begangen.«
    Morgen früh … Sie wussten, was morgen früh passieren würde.
    Liraz erhob sich. »Ich gehe schlafen, solange ich es noch kann, und das solltet ihr auch. Wenn sie erst hier sind, wird niemand mehr viel Ruhe finden.«
    Sie schritt davon, und Hazael folgte ihr. »Kommst du?«, fragte er Akiva.
    »Gleich.«
    Oder auch nicht. Akiva blickte erneut zum Himmel auf. So weit er sehen konnte, war alles noch dunkel, aber er glaubte, in der Luft eine Veränderung zu spüren: einen Windstoß, wie vom rhythmischen Schlagen vieler, vieler Flügel. Es war eine Illusion – oder eine Prophezeiung. Oder einfach nur Angst.
    Heute Nacht musste er einen weiten Weg zurücklegen, ein großes Gebiet abdecken, Chimären retten. Er konnte sich keine Ruhe gönnen. Die Dominion waren im Anmarsch.

Rollen
    Die Sphingen streckten ihre zierlichen Katzenpfoten aus, und Staub wirbelte auf, als sie auf dem Hof landeten. Der Rest der Chimärentruppe strömte aus Türen und Fenstern, um ihren Bericht zu hören, und auch Thiago trat aus dem Wachhaus. Karous Gedanken überschlugen sich. Was hatten sie getan? Nicht nur die Sphingen, sondern auch die anderen Patrouillen. Mit einem seltsam unwirklichen Gefühl ging sie auf die versammelten Chimären zu.
    »Karou«, rief Ten ihr nach, aber ihre Füße trugen sie einfach weiter.
    Als Thiago sie bemerkte, blieb er stehen und sah ihr entgegen. Die Soldaten folgten seinem Blick, und auch die Sphingen. Ihre Gesichter waren ausdruckslos, nur der Weiße Wolf lächelte. »Karou«, sagte er. »Ist in der Stadt alles gut gelaufen?«
    »Ja, bestens.« Ihre Hände waren klamm. »Macht ruhig weiter. Ich wollte nur zuhören.«
    Thiago legte den Kopf schräg und sah sie verwirrt an. »Zuhören?«
    »Dem Bericht.« Karou fühlte, wie ihre Entschlossenheit ins Wanken geriet. »Ich will einfach wissen, was wir machen.«
    Sie wusste selbst nicht, was für eine Reaktion sie von Thiago erwartet hatte, aber nicht diese: »Bist du um jemand Bestimmtes besorgt?«, fragte er hinterlistig.
    Ihr Gesicht wurde heiß. »Nein!«, erwiderte sie heftig. Die Andeutung machte sie wütend, und gleichzeitig breitete sich eine tiefe Verzweiflung in ihr aus, weil ihr klar wurde, dass alles, was sie jetzt sagte, als Sorge um die Seraphim ausgelegt werden konnte. Sorge um Akiva.
    »Na, dann brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen.« Erneut lächelte der Wolf. »Du hast schon genug nachzudenken. Heute hast du nicht gearbeitet, und bis morgen brauche ich ein neues Team. Denkst du, dass du das schaffst?«
    »Natürlich«, antwortete Ten für sie und ergriff Karous Arm, genau wie sie es am Vortag getan hatte. »Wir machen uns sofort an die Arbeit.«
    »Gut«, sagte Thiago. »Danke.« Und er wartete, bis sie außer Hörweite waren, bevor er weitersprach.
    Karou fühlte sich, als wäre sie aus einer Art Trance erwacht. Es ging Thiago nicht darum zu verhindern, dass sie sich mit unwichtigen Details herumschlagen musste, er wollte verhindern, dass sie erfuhr, was er machte. Als Ten sie wegzog, begegnete sie für einen kurzen Moment Ziris Blick. Er wirkte so verschlossen. Thiagos Anspielung … Dachten etwa alle, dass sie Akiva immer noch liebte? Dabei wussten sie nicht einmal, was in Marrakesch und Prag passiert war, dass sie ihn erst vor kurzem getroffen hatte und … Nein. Sie hatte ihn hinter sich gelassen. Das war das Einzige, was zählte. Diesmal hatte sie die richtige Entscheidung getroffen.
    Als sie sich ein Stück entfernt hatten, befreite Karou ihren Arm aus Tens Griff und zuckte zusammen, als ihre Blutergüsse sich meldeten. »Was zur Hölle sollte das?«, fuhr sie die Wölfin an. »Ich habe ja wohl ein Recht zu erfahren, wofür ich mit meinem Schmerz bezahle!«
    »Sei doch nicht kindisch. Wir haben alle unsere Rollen zu spielen.«
    »Oh, und was ist deine Rolle? Babysitter? Ach nein, entschuldige, ich meinte natürlich Verräterinnen sitter.«
    Tens Augen blitzten. »Wenn Thiago mich darum bittet, dann ja.«
    »Du machst also alles, was er von dir will?«
    Einen Moment lang starrte Ten sie wortlos an, als hätte sie jetzt endgültig den Verstand verloren. »Natürlich«, antwortete sie schließlich. »Und das solltest du auch tun. Gerade du. Um unserem Volk zu helfen, um die Toten zu rächen und vor allem um deine riesengroße Schuld zu begleichen.«
    Im ersten Moment reagierte Karou mit ihren üblichen Schamgefühlen, aber dann wurde sie plötzlich wütend. Die Chimären würden sie nie vergessen lassen, was sie getan

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