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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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schwer auftreiben lassen, und das war auch gut so. Alkohol war das Letzte, was sie den Soldaten geben wollte.
    Na ja, okay, vielleicht nicht das Aller letzte.
    Als sie Agdz mit seiner langen, staubigen Hauptstraße erreichte, die sie immer eher an den Wilden Westen erinnerte als an Tausendundeine Nacht, machte sie einen weiten Bogen um das Waffengeschäft am nördlichen Ende der Stadt, denn sie wollte lieber nicht riskieren, dass Ten die im Schaufenster ausgestellten Scharfschützengewehre entdeckte und fragte, wozu sie gut waren.
    Wäre das nicht ein schönes Mitbringsel für ihre Feier? Zweifellos …
    Das Thema Waffen ging Karou nie ganz aus dem Kopf. Wenn sie daran dachte, legte sich ihre Hand wie von selbst auf ihren Bauch, wo eine kleine, helle Narbe an die Kugel erinnerte, die sie in St. Petersburg getroffen hatte, während um sie herum Mädchen und Frauen aus zahnlosen Mündern bluteten und weinten und rannten.
    Karou hasste Schusswaffen aus tiefstem Herzen, aber sie wusste auch, was sie für ihre Rebellion bedeuten würden. Ein Dutzend Mal war sie kurz davor gewesen, Thiago von der menschlichen Tötungs-Technologie zu erzählen, und ein Dutzend Mal hatte sie sich im letzten Moment dagegen entschieden. Sie hatte zahlreiche Gründe, angefangen mit ihren persönlichen Gefühlen und der Tatsache, dass es in ihrem Leben schon mehr als genug zwielichtige Gestalten gab, ohne dass sie auch noch Waffenhändler hinzufügte. Aber trotz allem hätte sie vielleicht in Erwägung gezogen, ihre kleine Armee mit Waffen zu versorgen, wenn es nicht noch einen wichtigeren, einen entscheidenden Grund dagegen gegeben hätte:
    Brimstone hatte nie Waffen nach Eretz gebracht.
    Karou konnte nur raten, warum er es nicht getan hatte, aber ihre Vermutung war simpel: Es hätte zu einem Wettrüsten geführt und das Ausmaß des Tötens ins Unermessliche gesteigert, und das war das Letzte, was Brimstone gewollt hätte. In den letzten Momenten vor ihrer, Madrigals, Hinrichtung hatte er ihr selbst gesagt, dass er all die Jahrhunderte über versucht hatte, gegen die Flut der Seraphim anzukämpfen und sein Volk am Leben zu erhalten, bis sie einen anderen, einen besseren Weg fanden. Einen Weg, der ins Leben führte und in den Frieden.
    Leben und Frieden. Sieg und Vergeltung.
    Zwei Ziele, die sich niemals miteinander würden vereinbaren lassen.
    In der Stadt kaufte Karou kistenweise Aprikosen, Zwiebeln und Zucchini. Um nicht unnötig aufzufallen, trug sie einen Baumwoll-Hijab über ihren blauen Haaren, schlichte Jeans und eine langärmelige Djellaba. Niemand würde sie für eine Marokkanerin halten, aber mit ihren schwarzen Augen und ihrem perfekten Arabisch wirkte sie auch nicht wirklich wie eine Ausländerin. Sie achtete sorgfältig darauf, dass niemand ihre Hamsas sah, während sie Stoff und Leder, Tee und Honig kaufte, Mandeln und Oliven, getrocknete Datteln, Hühnerfutter und Fladenbrot. Rotes, sehniges Fleisch – aber nicht zu viel, denn das würde sich nicht halten. Couscous, Unmengen von Couscous in riesigen Säcken, die sie kaum schleppen konnte. Immer wieder boten ihr starke junge Männer ihre Hilfe an, aber leider musste sie jedes Mal dankend ablehnen, weil sich ein Wolfsmonster in ihrem Lastwagen versteckte. Vielen Dank auch, Ten.
    Einer besonders neugierigen Frau erzählte sie, sie würde für einen Reiseveranstalter arbeiten und Proviant für eine große Reisegruppe besorgen. »Ja, Touristen sind einfach immer hungrig …«, lautete die abfällige Antwort. Wie wahr … Plötzlich wurde Karou bewusst, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes genug Essen für eine kleine Armee besorgt hatte – aber sie konnte nicht darüber lachen.
    Sie musste ständig an die Sphingen denken und an ihre Mission.
    Deswegen war sie nicht ansatzweise in der richtigen Stimmung, um Mitbringsel für die »Feier« zu besorgen. Sie warf Ten eine Flasche Wasser zu, dann schloss sie die Ladeklappe und fuhr los. Sie war schon fast aus der Stadt heraus, als sie an einem Laden vorbeikam, der sie auf eine Idee brachte. Im Schaufenster des kleinen Musikgeschäfts standen Trommeln, traditionelle Berber-Trommeln. Aus ihrem Leben als Madrigal konnte sie sich erinnern, dass die Chimärensoldaten abends am Lagerfeuer oft getrommelt und dazu gesungen hatten. In der Kasbah sang niemand, aber Karou erinnerte sich an Ziris und Ixanders Trainingskampf – an das Gelächter, von dem sie ausgeschlossen war – und kaufte zehn Trommeln, bevor sie sich im letzten Rest

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