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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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Tageslicht auf den Rückweg machte.
    Sie überwachte gerade das Entladen des Lastwagens, als die Lebenden Schatten zurückkehrten.
    ***
    »Ich dachte, die Lebenden Schatten wären schon länger die Toten Schatten«, sagte Liraz, als die Neuigkeiten aus Thisalene sie erreichten.
    Akiva war erschüttert – hundert Soldaten im Schlaf ermordet, und das mitten im Herzen des Imperiums. Was für ein dreister, entsetzlicher Angriff! Und absolut töricht. Hatten die Rebellen überhaupt die geringste Ahnung, was sie angerichtet hatten?
    Hazael stieß einen langen, erschöpften Seufzer aus. »Kommt es mir nur so vor, oder bevorzugen die Chimären es immer noch, nicht tot zu sein?«
    »Wenigstens etwas, was wir gemeinsam haben«, stellte Liraz in nüchternem Tonfall fest.
    »Wir haben mehr mit ihnen gemeinsam als das«, erwiderte Akiva.
    Liraz wandte sich ihm zu. »Und du noch mehr als die meisten.« Im ersten Moment dachte er, es wäre eine ihrer bissigen Bemerkungen über »Harmonie mit Bestien«, aber dann senkte sie die Stimme und flüsterte: »Immerhin machst du dich auch ganz gerne mal unsichtbar.« Eine eiskalte Hand krampfte sich um Akivas Herz.
    Wusste sie etwa, was er in den letzten Nächten getan hatte? Oder spielte sie nur auf seine Magie im Allgemeinen an? Ihr Blick verharrte einen langen Moment auf ihm, schien auf der Suche nach etwas ganz Bestimmtem … aber dann sagte sie nur: »Wenn unser Vater wüsste, dass du dich unsichtbar machen kannst …« Sie stieß einen Pfiff aus. »Er könnte seinen ganz persönlichen Lebenden Schatten haben.«
    Mit einem schnellen Blick vergewisserte Akiva sich, dass sie allein waren. Er sprach nicht gerne im Lager über solche Dinge: über seine Magie, seine Geheimnisse. Schon allein dafür, dass sie den Imperator »Vater« nannte, hätte Liraz durchaus im Gefängnis landen können, zum einen, weil Jorams Ehrentitel Gesetz war, und zum anderen, weil die Unseligen kein Recht auf Eltern hatten. Sie waren Waffen, und Waffen hatten weder Vater noch Mutter – wenn ein Schwert denn einen Erzeuger hatte, dann war es der Schmied, nicht die Erzader, aus dem das Metall gewonnen wurde. Auch wenn das Joram natürlich nicht davon abhielt, bei jeder Gelegenheit damit zu prahlen, wie viele Waffen aus seiner eigenen »Erzader« hervorgegangen waren. Es gab Verwalter, die darüber Listen führten. Dreitausend Bastardsoldaten waren in Jorams Harem geboren worden.
    Von denen weniger als dreihundert noch lebten. Und zu viele von ihnen waren in jüngster Zeit gestorben.
    »Ihr könnt euch auch unsichtbar machen«, erinnerte er Liraz. Bevor sie in die Menschenwelt eingedrungen waren, um die schwarzen Handabdrücke in Brimstones Türen einzubrennen, hatte er seinen Geschwistern den Unsichtbarkeitszauber gezeigt, und sie hatten ihn aufrechthalten können, wenn auch nicht ohne Mühe und nicht für lange Zeit.
    Liraz gab ein verächtliches Geräusch von sich. »Wozu? Ich hab es lieber, wenn meine Opfer sehen, wer sie umbringt.«
    »Damit sie im ewigen Schlaf von deinem entzückendem Gesicht träumen können«, warf Hazael ein.
    »Es ist doch wirklich ein Segen, von jemand Schönem umgebracht zu werden«, nickte Liraz.
    »Also besser nicht von Jael«, merkte Hazael an.
    Jael. Akiva sah zum Himmel hinauf. Der Name war wie eine scharfe Ermahnung.
    »O nein. Bei den Göttersternen …« Liraz schauderte. »Es gibt keinen Segen, der seinen Opfern helfen könnte. Ich bin aus zwei Gründen froh, eine Unselige zu sein, und sie sind beide Jael.«
    »Du bist froh, eine Unselige zu sein?« Akiva konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum irgendjemand – und am allerwenigsten seine Schwester – froh sein würde, einer von Jorams Bastarden zu sein.
    Die Unseligen waren gleichzeitig die effektivste und die am schlechtesten entlohnte Truppe des Imperiums. Sie konnten niemals in einen höheren Rang aufsteigen, damit sie gar nicht erst auf die Idee kamen, Ambitionen zu entwickeln, sie mussten die Drecksarbeit für die Zweite Legion erledigen, und es galt als selbstverständlich, dass sie entbehrlich waren. Sie bekamen keine Pension, da sie ohnehin bis zum Tod dienten, und es war ihnen strengstens untersagt, Kinder zu haben, Ländereien zu besitzen oder auch nur woanders zu schlafen als in ihren Baracken. Im Grunde waren sie Sklaven. Sie wurden nicht einmal begraben, sondern eingeäschert, und da ihre Namen nur geliehen waren, erachtete man es für unnötig, sie in einen Grabstein oder eine Plakette

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