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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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Heer hergestellt und gehört dem Volk der Vereinigten Staaten. Sie sind Soldat. Wenn Sie zu gehen versuchen, könnte es sein, dass Ihre Vorgesetzten Sie gehen lassen. Vielleicht beschließen sie aber auch, Sie wegen Fahnenflucht zu erschießen. Ich weiß es nicht. Aber eins kann ich Ihnen mit Sicherheit sagen: Die Leute, die hier die Verantwortung tragen, werden Sie nicht mit einem mehrere Millionen Dollar teuren Kriegsgerät hier rausfahren lassen, das Menschenleben retten kann. «
    » Das ist doch Quatsch « , sagt Sarge. » Es ist eine Falle. «
    » Die Falle befindet sich in Ihrem Kopf, Sergeant Wilson. «
    Sarge wendet sich zu den anderen Überlebenden um und sagt: » Kommt, wir gehen. Sie können uns nicht aufhalten. «
    Kein Überlebender rührt sich, nicht mal Wendy, die glaubt, dass Kayley die Einstellung des Lagers perfekt erläutert hat. Sie fühlt sich nun eher sicher als bedroht. Sarge mustert die anderen erstaunt. Schweiß läuft über sein Gesicht. Er wirkt desorientiert und scheint nicht zu wissen, was er jetzt tun soll. Er stolpert gegen seinen Tisch und wirft ihn mit einem Poltern um, das die restlichen Anwesen zusammenzucken lässt.
    » Hier ist es nicht sicher « , sagt er und wirkt plötzlich sehr kurzatmig.
    Wendy steht auf und schaut ihm ins Gesicht.
    » Das hier ist kein guter Ort « , sagt er leise, sodass nur sie es hört.
    Er zittert sichtbar.
    » Sie sind hier bei Freunden « , sagt Kayley. » Sie sind hier vollkommen sicher. «
    Wendy wirft ihr einen kurzen Blick zu und sagt: » Könnten Sie mal die Klappe halten, verdammt noch mal? «
    Sie widmet sich wieder Sarge und streckt langsam die Hand aus, bis sie sein Gesicht berührt. Sanft nimmt sie es in beide Hände.
    » Erzähl’s mir « , sagt sie.
    Sein Blick weicht dem ihren aus, bis ihre Augen sich schließlich doch treffen.
    » Ich habe Angst « , sagt er und holt tief und bebend Luft.
    » Ich weiß, was dir fehlt « , sagt sie. » Schau mich an. Schau mich an. «
    Die anderen Überlebenden sehen weg. Niemand denkt schlecht von ihm. Da, wo er jetzt ist, ist jeder schon mal gewesen. Heutzutage leidet jeder an posttraumatischer Belastungsstörung, was sich in Schlaflosigkeit, Depression, schlechtem Gewissen, Angst, Zorn, Hyperwachsamkeit und Furcht äußert. Wendy kann keine Nacht schlafen, ohne die Infizierten zu sehen, die heulend in ihre Polizeiwache hineinstürzen. Sie ist erstaunt, dass Sarge nach allem, was er mitgemacht hat, jetzt zusammenklappt. Und hier, wo er endlich sicher ist.
    Aber sie hat Verständnis. Die Wahrheit ist, dass sich kein Überlebender an diesem Ort wohlfühlt. Der urplötzliche Wechsel vom Überlebenskampf zur Sicherheit – und nicht nur das, sondern auch in eine Gesellschaft mit Regeln und Bräuchen – ist für das Bewusstsein ein absoluter Schock. Keiner von ihnen traut der Sache vollkommen.
    Und doch ist es nicht schlecht. Es ist tatsächlich ihre beste Überlebenschance.
    » Tut mir leid « , sagt Sarge.
    Wendy glaubt nun zu verstehen, warum Anne nicht mit ihnen ins Lager gegangen ist. Wir sind alle kaputt, denkt sie. Vielleicht gehören wir nicht hierher.
    Als sie Sarges Kopf hält, erinnert sie sich plötzlich an den Mann in dem Geländewagen am Morgen der Seuche, als Pittsburgh in einem Schlachtfeld aufwachte. Ihre Wache war schon überrannt worden. Wendy war allein und zu Fuß in den Straßen unterwegs und hielt sich Menschen vom Leib, die sie um Hilfe baten. Die Autos standen Stoßstange an Stoßstange auf allen vier Spuren der North Avenue, waren sogar auf den Gehsteigen abgestellt und blockierten den schmalen Mittelstreifen. Alles hupte wie eine Herde panisch blökender Schafe. Menschen rannten durch das Wäldchen im Park daneben, rutschten im Schlamm aus und kamen nicht voran.
    Die Infizierten liefen im Stau zwischen den Autos umher. Sie lugten in die Fahrzeuge hinein wie bei einem Schaufensterbummel und schlugen sich dann an den Scheiben die Knöchel blutig. Wendy sah Infizierte nicht weit von ihr über einen schmiedeeisernen Zaun klettern und hörte sie ein Gemeinschaftsgeheul ausstoßen, das ihren Herzschlag rasend beschleunigte und ihre Beine in Gummi verwandelte. Obwohl ihr Verstand noch funktionierte, registrierte sie nur unterbewusst, dass das Allegheny General auf der anderen Seite des Zauns lag. Die Infizierten wachten noch immer auf und strömten wie Ratten durch die Türen des Krankenhauses ins Freie.
    Wendy zückte ihre Dienstwaffe und gab zwei Schüsse ab. Ein Mann jaulte auf und

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