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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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Zeit und an diesem Ort eher Nostalgie als Fröhlichkeit auslöst.
    Todd ist bezüglich der anderen Überlebenden irritiert. Sie haben sich nicht einmal voneinander verabschiedet. Jetzt bist du wieder auf dich allein gestellt, Alter, sagt er sich. Bevor du bei ihnen warst, hast du’s ja auch ganz gut gemacht. Du warst ein Ninja, hast dich allein durchgeschlagen, wie immer. Du wirst es wieder tun. Irgendwann musste die Nabelschnur ja durchtrennt werden. Es war eine aus der Notwendigkeit heraus geborene Beziehung, sonst nichts. Nun ist es wieder an der Zeit, auf eigenen Füßen zu stehen.
    Todd sieht auf den Plan, eine virtuelle Stadt, so verwirrend, als hätte sie ein Wahnsinniger gezeichnet. Er kann sie nun erforschen. Er findet die Schule. Sie liegt an einer der Hauptadern der Stadt, über die der motorisierte Transport zwischen dem Zentrum und den Verteilungs- und Gesundheitszentren fließt. Er entdeckt auch sein neues Zuhause, ein gelb markierter Fleck in einem der endlosen Hüttendörfer. Dann lokalisiert er den nächsten Gemischtwarenmarkt, wo er seine Laufbahn als Händler zu starten gedenkt.
    Die restlichen Überlebenden sind abgespannt, müde und kaputt. Man muss sich nur Sarge anschauen, denkt er, den Mann, der allein gegen eine kreischende Infiziertenhorde gekämpft und uns das Leben gerettet hat: lädierte Ware. Todd selbst ist jung, ein strammer Bursche, geistig flexibel und viel, viel belastbarer, als er aussieht. Wenn man überhaupt etwas Gutes über die Apokalypse sagen kann, dann dies: Sie hat ihm fast gutgetan. Auch wenn er jetzt noch schlank ist; ihm wachsen allmählich ein paar Muskeln, und damit steigt auch sein Selbstbewusstsein. Er fühlt sich stark. Er begutachtet die Halbwüchsigen, die in Gruppen herumlaufen, und die Soldaten, die eine Zigarette herumgehen lassen, und denkt sich: Meine Generation wird diese Sache überleben. Sie wird uns prägen. Und wir wiederum werden das Zeitalter prägen.
    Paul verschafft sich eine Mitfahrgelegenheit, indem er sich an die Seite des Müllabfuhrlasters hängt, der sich einen Weg in eine der Hauptadern des Lagers bahnt und eine hoch aufsteigende Staubwolke hinter sich herzieht. Der Wagen hat den Auftrag, Tote einzusammeln, die entsorgt werden müssen. Seine Seiten sind mit zahllosen seltsamen Graffiti bemalt, die hauptsächlich groteske Totenschädel und Knochen zeigen. Der Fahrer hat ihm eine Zigarette abgeschnorrt, und Paul hat im Gegenzug erfahren, warum die Toten außerhalb der Stadt in Gruben verbrannt werden. Der Grund, so hat er gehört, hat mit den Anfängen des Lagers zu tun, als viele mit Horrorfilmen aufgewachsene Menschen glaubten, Infizierte seien Zombies – hungrige, von den Toten auferstandene Bestien. Obwohl dies widerlegt war, war das Vorurteil nicht kaputt zu kriegen. Und selbst wenn die hier lebenden Menschen die Toten nun beerdigen wollten, könnten sie es nicht. Dafür gibt es einfach nicht genug Platz.
    Ein Stein prallt mit einem metallischen Knall von der Seite des Lasters ab. Paul zuckt zusammen. Ein anderer Stein fliegt dicht an seinem Kopf vorbei, sodass er fast in den Staub fällt. Das Seitenfenster am Beifahrersitz fährt herunter. Ein Gewehrlauf wird hinausgeschoben und visiert sorgfältig ein Ziel zwischen den Zelten an.
    Nun wird das Fahrzeug nicht mehr mit Steinen beworfen.
    Der Laster rumpelt über die Schlaglöcher hinweg. Seine metallene Haut zittert. Er hält dreimal an, um Leichen an Bord zu nehmen, die mit bleichen Gesichtern steif in der Sonne liegen, die Haut erschlafft und wächsern unter den Plastikplanen. Jahrelang haben die Amerikaner den Tod hygienisch gemacht. Nur wenige Menschen haben je einen Toten im natürlichen Zustand gesehen: aufgebläht und von Fliegen umgeben, die vom Leichengeruch angezogen werden. Man hat sie auf Samt gelegt, in feinen Särgen ausgestellt, mit ihren schönsten Kleidern ausstaffiert und konserviert wie die alten Ägypter.
    Der Laster hält schließlich vor einem großen hölzernen Kirchengebäude. Eine Hand langt aus dem Fenster und deutet zum Eingang.
    Paul springt ab, klopft an die Tür des Lasters, um dem Fahrer zu signalisieren, dass er weiterfahren kann, und winkt ihm. Die Hand winkt zurück. Der Laster setzt seine Fahrt fort.
    Als die Abgase sich verzogen haben, kehren die Gerüche des Lagers mit voller Gewalt zurück: Kochdünste, Holzrauch, Abwassergestank.
    Paul atmet tief durch und denkt, er könne sich nun allmählich daran gewöhnen.
    Die Eingangstür ist offen, er geht

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