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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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hinein, kann es kaum erwarten, etwas zu tun.
    Augenblicke später starrt er in die Mündung eines M16-Gewehrs.
    » Was glauben Sie, wo Sie hier sind, Pater? «
    Paul runzelt die Stirn. » Ich bin Pastor, kein Pater, und ich bin da, wo die Behörden mich hingeschickt haben, um hier zu wohnen und zu arbeiten. «
    » Zeigen Sie mal Ihre Papiere. «
    Der Soldat begutachtet Pauls Arbeitspapiere, während der Rest der Truppe ihn neugierig mustert und dann an die Arbeit zurückkehrt. Paul ignoriert sie und schaut sich um. Die Kirche ist voller Kinder, die sich auf sämtlichen Sitzgelegenheiten an Tischen jeder Art niedergelassen haben – Klappstühlen, Armsesseln, Bürostühlen, Deckstühlen, Ottomanen, Bänken, Esstischen, Pingpongtischen, Nachtschränkchen, Caféhaustischen, Beistelltischen, Zeichentischen und Pokertischen. Das Kirchengestühl ist weg; vermutlich hat man es zu Brennholz verarbeitet. Eine lange Reihe sonnenverbrannter Halbwüchsiger mit Schalen, Löffeln und Bechern wartet darauf, ihre Eintopfportion aus riesigen Bottichen auf dem Altar in der gewölbten Apsis zu erhalten. Es ist wie eine Szene aus dem Roman Oliver Twist. Geschnatter erfüllt das Kirchenschiff und steigt bis zur Decke hinauf. Sie essen im Licht der wunderschön mit Buntglas gemusterten Fenster.
    » Hallo « , sagt ein Mann in einem geistlichen Gewand, der mit ausgestreckter Hand auf Paul zukommt. Er ist groß und dünn, seine Schultern hängen leicht herab, der Bart ist sauber gestutzt. » Ich bin Pastor Strickland. Dies ist meine Kirche. «
    » Freut mich, Sie kennenzulernen. « Paul nimmt seine Arbeitspapiere wieder an sich und schüttelt herzlich Stricklands Hand. » Ich bin Paul Melvin. Sind diese Kinder alle …? «
    » Richtig. Waisen der Seuche. «
    » So viele « , sagt Paul und sieht sie an. Er hat seit Wochen kein fröhliches, lebhaftes Kind mehr gesehen, und so vielen an einem Fleck zu begegnen, die gesundes Essen an einem sicheren Ort verzehren, erwärmt sein Herz.
    » Diese Kinder müssen ernährt und beschützt werden. Sie sind unsere Zukunft. Aber die meisten von ihnen sind noch immer wild und ungestüm. Kehren Sie ihnen nicht den Rücken zu, und lassen Sie Ihre Sachen nicht unbeaufsichtigt herumliegen. «
    » Ich werde daran denken. Aber auf mich wirken sie ganz gut erzogen. «
    » Sie haben einen bleibenden Respekt vor dem Übernatürlichen « , sagt Strickland lächelnd. » Sie glauben, dass Gott die Seuche beendet, wenn wir nur die richtigen Worte finden. «
    Paul grunzt zufrieden. » Da habe ich ja etwas mit ihnen gemeinsam. Ich werde sie mal fragen, welche Worte ihrer Meinung nach funktionieren. «
    » Tut mir leid, Paul. Aber Sie werden nicht hier arbeiten. Sie arbeiten die Straße runter beim FoodFair und geben Rationen an die Flüchtlinge aus. Das ist größtenteils harte Arbeit, und gedankt wird einem dafür nicht. Ist das ein Problem? «
    Paul schüttelt den Kopf. Er würde zwar gern mit den Kindern arbeiten, aber es spielt keine Rolle. » Ich bin nur zum Arbeiten gekommen. Ich wundere mich allerdings. «
    » Wieso wir jemanden wie Sie für Arbeit dieser Art brauchen? «
    » So ungefähr « , gibt Paul zu.
    » Na schön « , sagt Strickland. » Ich sage es Ihnen. Wir geben wöchentlich so viel Lebensmittel aus, dass jeder Lagerinsasse täglich 2100 Kalorien hat. Sie erhalten Weizen, Bohnen, Erbsen, Pflanzenöl, angereicherte Nahrung wie Mais-Soja-Mischung und etwas Salz und Zucker. Wenn das Lager ein paar Rinder auftreibt, können wir auch etwas Fleisch verteilen, aber das kommt nicht oft vor. Die Flüchtlinge kriegen keine Gewürze, und die meisten Menschen können sich so was auch auf den Märkten nicht leisten. Unsere Verpflegung erhält einen zwar am Leben, ist aber, wie man sich vorstellen kann, monoton. Und wenn der Mensch eine Weile immer das Gleiche auf dem Tisch hat, dreht er durch. Noch etwas anderes: Wir versuchen, die Lebensmittel nur an Frauen auszugeben, weil die sie wahrscheinlich eher an den Rest der Familie weitergeben, statt sie zu verkaufen, um etwas anderes dafür zu erstehen. Das führt natürlich zu Konflikten. Außerdem ist da noch die simple Tatsache, dass wir hier im Grunde für die Regierung tätig sind, und eine Menge Leute hat die nun mal gefressen. «
    » Ich habe gesehen, dass ein Müllfahrzeug mit Steinen beworfen wurde. «
    » Es kommt seltener vor, dass man Leuten aus unserer Branche so was antut « , sagt Strickland. » Beantwortet das Ihre Frage? Eine Menge Menschen haben sich

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