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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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konntest: doofe Cops.
    Diese Beknackten hier sind leider nun mal von Natur aus so. Du aber nicht. Deswegen bist du ein noch bekloppterer Trottel.
    Ray schluckt schwer und bekämpft den Drang, sich zu übergeben.
    Todd beugt sich zu ihm vor und sagt verständnisvoll. » Das wird schon wieder, Mann. «
    » Halt’s Maul, Bengel « , sagt Ray.
    Bloß weil du ein potenzieller Selbstmörder bist, bist du nicht mutiger als ich, denkt er. In deinem Alter hab ich wegen jedem Scheiß Streit angefangen, ob es nun um edle Dinge oder kleingeistiges Genörgel ging, und mehr als einmal hab ich was aufs Maul gekriegt. Ich kämpfe, um zu siegen, und dabei ist mir jeder schräge Trick recht. Mut hat damit nichts zu tun. Hier geht’s ums Leben und ums Sterben. Dazwischen ist nichts. Man hat die Wahl, jeder für sich allein.
    In Cashtown gab es so viele Tunichtgute seiner Art, dass die wenigen aufrechten Bürger kaum von all den anderen zu unterscheiden waren, die das Pech hatten, dort geboren zu sein. Stahl und Bauholz hatten den Ort erblühen lassen, aber wie in vielen amerikanischen Städten war es auch dort aufgrund überseeischer Konkurrenz und jahrzehntelangem Betrug am Bürger durch Großindustrie und Landespolitik bergab gegangen. Durchreisende erinnerten sich an rostende herrenlose Stahlwerke, Schornsteine und Bahnhöfe. Verwahrloste Wohngebiete, die in Sternenbannern ersoffen. Jahrelang war Cashtown nur ein Kaff in einer heruntergekommenen Region gewesen, in der Menschen mit so viel Stolz, wie sie aufbringen konnten, von ihrem monatlichen Sozialhilfescheck lebten.
    Ray war Wachmann bei einem Lagerhaus-Unternehmen gewesen und hatte regelmäßig Ärger mit richtigen Cops gehabt. Er soff, rauchte, prügelte sich, machte Dinge kaputt und vögelte alles mit zwei Beinen. Er lebte im Untergeschoss des Hauses seiner Mutter, und sein mieses Betragen, die Gelegenheitsarbeiten und die mangelnden Zukunftsaussichten brachen ihr das Herz. Die einzige anständige Tat, die er vermutlich je begangen hatte, war, sich bei der örtlichen Feuerwehr zu bewerben.
    Als die Brüllerei losging, hatte er gerade dienstfrei und schlief. Stunden später fand er seine Mutter tot auf. Sie war von der Brüllerei in der Badewanne erwischt worden und unbemerkt ertrunken. Es gab so viele Tote, dass der Bestatter sie nicht beerdigen konnte. Die Behörden steckten sie in einen glänzend schwarzen Leichensack, verpassten ihr ein Etikett und fuhren sie mit einem Laster zur Bestattung in einem Massengrab – um sie später, wenn die Lage sich normalisierte, auszugraben und ordentlich zu begraben. Dazu kam es natürlich nie.
    Am Morgen des Seuchenausbruchs fuhr er von der Schicht nach Hause und sah eine Bande von Irren in Schlafanzügen, die ein fliehendes Kind auf einem Fahrrad attackierten und in Stücke rissen. Plötzlich schlugen überall Leute aufeinander ein. Die Inhaber einer Bäckerei schauten aus dem Fenster ihres Geschäfts, deuteten nach da und dort und versuchten, jemanden ans Telefon zu kriegen. Als Ray vorbeifuhr, sah er eine andere Horde von Irren in Schlafanzügen die Scheiben einschlagen und nach ihnen greifen.
    Ray konnte nur eins denken: Ich möchte nicht, dass mir das passiert.
    Das Autoradio schrie ihn an, bis er es abschaltete.
    Er fuhr nach Hause und belud seinen Wagen mit allem, was ihm in die Hände fiel. Lebensmittel, Bier, Schnaps, Zigaretten, Kautabak, Wasserflaschen, Päckchen mit Kool-Aid, Würstchen und Fertiggerichte. Er warf den Pick-up wieder an, schaltete das Radio ein und hörte sich ein Geschrei nach dem anderen an, bis er den örtlichen Nachrichtensender fand, der sofort anfing, das Notsignal zu senden.
    Er schaltete das Radio aus. Ist besser so, dachte er sich. Ich will es nicht wissen.
    Er fuhr zum Lagerhaus zurück, schloss das Maschendrahttor hinter sich ab und verschanzte sich in einem Lagerschuppen, der die verstaubten Möbel irgendeines Kunden enthielt.
    Ray blieb fünf Tage lang dort. Dann ging ihm der Fusel aus, die letzten Batterien seiner Taschenlampe gaben den Geist auf, und er konnte den Gestank seiner eigenen Ausscheidungen nicht mehr riechen.
    Er öffnete das Tor und fand sich in der schönen neuen Welt wieder.
    Das Flüchtlingslager breitete sich aus, es explodierte förmlich aus Cashtown heraus und hatte das Lagerhaus schon erreicht. Einige Lagerhäuser waren schon geleert worden, um Platz für Flüchtlinge zu schaffen. Ray stand eine Viertelstunde lang da, blinzelte mit offenem Mund in die Sonne und versuchte,

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