Dead: Band 1 - Roman (German Edition)
aktuelle Lage mit, als Kendrick das Steuer herumriss und der Streifenwagen mit quietschenden Reifen vor dem Haus hielt.
Sie stiegen aus. Kendrick verharrte, um seine Kanone zu ziehen. Wendy nahm die Glock aus dem Holster, bemühte sich, ruhig zu atmen, und lief geduckt zur Hausfront.
Sie klopften laut an und traten einen Schritt zurück.
» Polizei! «
Die Tür ging auf, und eine alte Frau, die sich auf einen Stock stützte, winkte sie hinein.
» Als er Sie gehört hat, ist er abgehauen « , sagte sie.
» In welche Richtung? « , fragte Wendy.
» Da oben rauf « , erwiderte die Frau.
» Warte mal ’n Moment, Frischling « , sagte Kendrick kurz. » Sind Sie verletzt, Ma’am? Hat er Sie gestochen? «
» Er hat mich genau hier gestochen. Sehen Sie? «
Kendricks Gesicht wurde dunkelrot.
» Ist nur noch halb so schlimm. Hab mich geweigert, verletzt zu bleiben. Ich bin ziemlich unverwüstlich. «
» Wohin ist er gegangen, Ma’am? « , fragte Wendy.
» Ich hab Ihnen doch schon gesagt, dass er durch die Decke rauf ist, zu seinem Hubschrauber. «
Hinter ihnen hielten nun mehrere andere Fahrzeuge vor dem Haus und spuckten Cops aus.
» Was für ’ne Zeitverschwendung « , murmelte Kendrick.
» Soll ich Ihnen ein Glas Milch bringen, Officer? « , sagte die Frau zu ihm.
Sergeant McElroy tauchte auf. Er unterhielt sich einige Minuten mit geballten Fäusten mit der Frau, rief dann den Einsatzleiter an und meldete den Einsatz als unbegründet.
» Glückwunsch, Sherlock « , sagte er und bohrte Wendy einen Zeigefinger in den Bauch. » Sie haben Ihren ersten großen Fall gelöst. «
Wendy verbrachte den Rest ihres ersten Tages als Polizistin damit, dass sie in drei Ausfertigungen eine Meldung über den Zwischenfall schrieb.
Sauber und in einfache grüne Krankenhauskittel gekleidet, verschlingen die Überlebenden im Foyer erhitzte Dosenravioli mit Spaghetti und Fleischklößchen. Sie spülen sie mit mehreren Flaschen Rotwein hinunter, die man vor dem Weltuntergang als ziemlich teuer eingestuft hätte. Das Duschen hat ihnen den tagealten Angstgeruch vom Leib gespült, sodass sie sich allmählich wieder menschlich fühlen. Kurz vor 18.00 Uhr beginnen sie den Countdown. Als sie bei null sind, passiert nichts. Sie schauen zur Zimmerdecke hinauf. Ihre Mienen wirken enttäuscht.
» Ein Reinfall « , sagt Todd.
Die Leuchtstoffröhren erwachen blinkend zum Leben und werden unheimlich hell.
Alle keuchen überrascht auf und brechen dann in Jubel aus.
» Meine Damen und Herren « , sagt Sarge. » Ich schenke Ihnen die Zivilisation. «
» Fantastisch « , sagt Ethan. » Es fühlt sich fast normal an. «
» Wie viel von dem Gebäude hat Strom? « , fragt Anne.
» Wir haben die Versorgung auf einen Abschnitt dieser Etage begrenzt, zu dem dieses Foyer, die Pathologie, die Hirnforschung, Gynäkologie, das Schwesternzimmer und unsere Zimmer gehören. «
» Und wie lange wird er halten? «
» Der Generator wird, wie der Panzer, mit Dieselöl angetrieben. Wenn wir den Panzer voll betankt haben, ist noch genug übrig, damit wir vierzig Tage Saft haben, wenn wir ihn pro Tag eine Stunde einschalten. «
» Ich versuch mal, mein Handy aufzuladen « , sagt Ethan.
» Ich glaub nicht, dass es Netz gibt « , meint Paul.
Ethan zuckt mit einem traurigen Lächeln die Achseln.
» Tut mir leid « , sagt Paul. » War blöd von mir, das zu sagen. Möglich ist natürlich alles. «
» Ist schon in Ordnung. Ich möchte nur, dass das Telefon im Fall des Falles bereit ist. Ich muss vorbereitet sein. «
» Hab schon verstanden. «
» Dann lade ich meinen iPod auf. Zackzack! «
» Gibt’s hier irgendwelche Fenster, die wir schwärzen müssen? « , fragt Anne Sarge.
» Ich glaub, wir sind sicher, Anne « , erwidert Sarge. » Wir haben die Lampen in allen Räumen mit Fenstern ausgeschaltet. «
» Jemand sollte rausgehen und nachprüfen, ob nicht doch irgendwo Licht ins Freie fällt. «
Sarge blinzelt. » Wenn du es für klug hältst. «
» Wenn Licht nach außen dringt, sind wir nicht mehr sicher. «
» Stimmt « , gibt er zu.
» Wir tun so, als wären wir sicher, aber wir sind es nicht. Wir haben nur einen kleinen Teil des Gebäudes erforscht. Heute haben wir einen Raum voller Wurmeier gefunden. Es könnte gleich unter uns oder auf den Etagen über uns noch mehr von diesen Dingern geben, ganz zu schweigen von weiteren Infizierten. Sie könnten durch die Luftschächte krabbeln. Wir können uns nicht ständig über sie und andere
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