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Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Titel: Dead Beautiful - Deine Seele in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Woon
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Wichtiges. Eigentlich solltest du dich mal was anderes fragen: Weißt du eigentlich, wer du bist?«

Siebzehntes Kapitel
    Das Wächterkomitee
    E s war später Abend, als ich mich von der Krankenstation zurück ins Mädchenwohnheim schlich. Dante war nirgendwo zu sehen, und als ich in mein Zimmer kam, war auch Eleanor nicht da. Wahrscheinlich in der Bibliothek, dachte ich. Ich schloss die Tür. Es gab nur einen Menschen, von dem ich Antworten bekommen konnte. Ich zog meinen Koffer hervor und wühlte darin herum, bis ich ein gefaltetes Stück Papier gefunden hatte. Ich griff nach dem Telefon und wählte die neunstellige Nummer, die auf den Zettel gekritzelt war. Nach dreimal Klingeln hob Dustin ab.
    »Haus Winters.«
    »Ist mein Großvater da?«
    »Miss Winters?«, erkundigte er sich erfreut. »Selbstverständlich. Einen Moment.«
    Ich wartete, bis es in der Leitung klickte. »Renée?« Der Bariton meines Großvaters machte aus meinem Namen etwas Starkes, Entschiedenes.
    »Was hast du mir verschwiegen?«, fragte ich fordernd.
    Eine lange Stille trat ein.
    »Renée, hast du dich schon mal von jemandem angezogen gefühlt?«
    Sofort schoss mir Dante in den Kopf. »Ja.«
    »Ich spreche hier nicht von Liebe. Ich rede von etwas anderem. Etwas noch Magnetischerem.«
    »Ja.« Das Wort drängte aus meinem Mund, bevor ich mich besinnen konnte.
    »Gut. Und erinnerst du dich daran, wie ich dir von den Tunneln erzählt habe? Die die ersten Rektoren unter dem Campus erbauten, um die plebejischen Schüler zu schützen?«
    »Ja.«
    »Da gab es noch eine weitere Sicherheitsmaßnahme. Das Wächterkomitee.«
    »Aber das Wächterkomitee tut gar nichts. Die helfen ja noch nicht mal Mrs Lynch bei der Gangaufsicht.«
    »Weil die Gangaufsicht auch nicht ihre Aufgabe ist.«
    Verwirrt wartete ich darauf, dass er fortfuhr.
    »Das Wächterkomitee wurde ursprünglich gegründet als eine Gruppe lebendiger Schüler, die alle die Gabe besaßen, den Tod zu wittern. Es ist praktisch unmöglich, die körperlichen Unterschiede zwischen Untoten und Lebenden zu erkennen. Die Wächter bilden den winzigen Anteil der Bevölkerung ab, der diesen Unterschied tatsächlich wahrnehmen kann. Meistens liegt diese Gabe in der Familie. Als Wächter wird man gewöhnlich schon in sehr jungen Jahren vom Tod angezogen. Am Gottfried können die Rektorin und die Lehrer diese Schüler durch eine Reihe von Tests herausfiltern, die während des Zulassungsverfahrens stattfinden. Dann wählen sie ein Wächterkomitee, dessen Aufgabees ist, sowohl die lebendigen als auch die untoten Schüler schützen zu helfen. Wenn ein Schüler in das Komitee gewählt wird, wird er von der Rektorin über die genauen Kennzeichen der Untoten aufgeklärt; vorher unterscheidet sich ihre Ausbildung nicht von der, die du bekommst.
    Aber der Schutz der Schüler ist nicht die einzige Aufgabe des Komitees. Er bildet auch den Einstieg in die Ausbildung der jungen Wächter für die Welt da draußen. Nach dem Gottfried setzen fast alle Wächter ihre Arbeit außerhalb der Schule fort. Wächter kommen selten vor und ausgebildete sind noch seltener. Das Gottfried ist eine der wenigen Schulen, an denen diese ganz speziellen Fertigkeiten gelehrt werden – und zwar denjenigen, die scharfsichtig genug sind, sie richtig anzuwenden.«
    »Wissen die Untoten denn von den Wächtern?«
    »Sie lernen, dass es Menschen mit der Fähigkeit gibt, den Tod zu spüren. Sie erfahren jedoch nichts über das Wächterkomitee. Das würde nur ein Klima der Angst und des Hasses am Institut erzeugen.«
    »Und Rektorin van Laark ist ein Wächter?«
    »Ja.«
    »Und sämtliche Lehrer?«
    »Korrekt.«
    Ich umklammerte den Hörer. »Dann könnten die Rektorin und das Wächterkomitee auch einen Schüler getötet haben?«
    »Nur wenn es sich um einen untoten Schüler handelt und der die eine Regel verletzt hat, die für Lebende und Untote gleichermaßen gilt: Du sollst nicht töten.«
    Ich ließ den Hörer auf meine Schulter sinken, als ichMinnies Zeichnung wieder vor mir sah. Das Wächterkomitee hatte Cassandra begraben, als Strafe dafür, dass sie Benjamins Seele genommen hatte. Minnie hatte die ganze Zeit recht gehabt.
    »Dann ist es also in Ordnung, wenn die Rektorin oder das Wächterkomitee einen Untoten umbringt? Das ist doch nicht richtig.«
    »Genau das ist der Grund, weshalb das Gottfried existiert. Um die Untoten zu lehren, nicht zu töten. Und die Wächter zu lehren, ihre Fähigkeiten nur als letztes Mittel einzusetzen.«
    Aber so

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