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Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Titel: Dead Beautiful - Deine Seele in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Woon
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ergänzte Nathaniel.
    »– und wenn die Schule das weiß und es vertuscht, indem sie sagt, dass sie versetzt wurde, dann könnte das Wächterkomitee davon wissen.«
    »Du glaubst doch nicht wirklich, dass die sich jetzt einfach so aus dem Nichts raus darüber unterhalten werden, mitten im Beatrice?«
    »Auf der anderen Seite des Raums hören wir jedenfalls überhaupt nichts.«
    Die Sitzecke war fettig und klebrig vom Sirup; die Polster waren in der Mitte aufgeplatzt und legten ihr schwammigesoranges Inneres frei. Ich zog Jacke und Handschuhe aus und setzte mich hin.
    Die Holzwand dämpfte die Stimmen der Wächter, sodass ich mein Ohr dagegendrücken musste, um etwas zu verstehen. Nathaniel tat es mir nach, aber er schien noch schlechtere Ohren zu haben als ich.
    »Gar nichts kann ich hören«, sagte er. »Was reden die?«
    Ich legte einen Finger an die Lippen. Einer aus dem dritten Jahrgang namens Max Platkin sprach gerade. »Ich würde glatt jemanden umbringen«, sagte er, »um aus diesem Kurs rauszukommen. Das ist dermaßen langweilig. Die Lehrerin ist sowieso fast tot. Die kann gar nicht mehr aufrecht sitzen.«
    Der ganze Tisch lachte. Ich sah Nathaniel schockiert an, doch als der Rest des Satzes bei mir angekommen war, verdrehte ich die Augen.
    »Komm, nächstes Jahr ist eh dein letztes und dann kannst du Latein abwählen«, sagte Ingrid. Ich stellte mir vor, wie sie ihr schwarzes Seidenhaar über die Schulter warf.
    »Die Rektorin fänd’s wahrscheinlich auch nicht so toll«, witzelte Schuyler. »Für Lehrermord gibt’s keinen Orden.« Kaum hatte Schuyler ausgeredet, näherte sich die Kellnerin und zog einen dünnen grünen Block aus ihrer Schürze. Wir richteten uns auf und studierten die Speisekarte.
    »Was wollt ihr?«, fragte sie uns durch ihren Kaugummi hindurch. Dass wir die Sitzecke nebenan belauschten, schien sie entweder nicht zu bemerken oder nicht zu scheren.
    Ich überflog die Speisekarte, um sie schnell loszuwerden. »Ich nehm ein Schinken-Käse-Omelett. Und einen Orangensaft.«
    Sie kritzelte meine Bestellung hin und sah Nathaniel an.
    »Nur Wasser. Und Müsli.«
    »Kein Müsli«, sagte sie. »Nur Pfannkuchen, Eier, Hack oder Thunfisch.« Die Hand in die Hüfte gestemmt, wartete sie auf Nathaniel, der sich durch die Karte blätterte.
    »Getoastetes Weißbrot?«
    Cindy nickte. Als sie verschwunden war, nahmen wir unsere Positionen am Holzverschlag wieder ein.
    »Dauernd redet sie von Renée Winters«, sagte Genevieve leicht angewidert. »Sagt immer, ich soll ein Auge auf sie und ihren Freund haben.«
    Ich unterdrückte einen Laut, als ich meinen Namen hörte. Nathaniels fragenden Blick ignorierte ich. »Was ist das für eine?«, wollte Schuyler wissen.
    »Eine aus dem zweiten Jahr«, fuhr Genevieve fort. »Anscheinend die Beste in ihrem Gartenbaukurs.«
    »Die wohnt bei meiner Schwester im Zimmer«, ergänzte Brandon.
    »Wir haben im Oktober mal was zusammen gemacht. Wirkt nett, aber belanglos«, sagte Genevieve. Nur die Holzwand schützte sie vor meinem tödlichen Blick. »Aber davon abgesehen ist sie richtig eng mit Dante Berlin. Die Rektorin interessiert sich jedenfalls brennend für die beiden.«
    Brandon fuhr dazwischen. »Ist doch klar. Der ist mit Vivian, Gideon und Yago befreundet gewesen. War wahrscheinlich auch in Cassandra verknallt, genau wie Benjamin.«
    »Ist befreundet gewesen «, betonte Schuyler.
    »Ist doch egal«, schnitt ihm Brandon das Wort ab. »Willsagen, dass wir nicht wissen, wozu er fähig ist. Genau wie Cassie. Genau wie die anderen. Wenn diese Renée schlau wäre, würde sie sich von ihm fernhalten.«
    Genevieve lachte. »Das ist das Problem. Wenn’s um Dante geht, setzt es ja bei allen aus. Aber keine Sorge. Wenn die Rektorin recht hat mit Renées Fähigkeiten, kann die ganz gut auf sich selbst aufpassen.«
    Die Kellnerin kam mit unserem Essen. Sie stellte die Teller auf den Tisch und ließ uns ein paar Marmeladen-Portionspackungen und eine Ketchupflasche da; aber ich hatte keinen Hunger mehr. Warum fragte die Rektorin nach mir und Dante und was meinte Genevieve mit meinen »Fähigkeiten«? Sie musste Gartenbau meinen – das war der einzige Kurs, in dem mich jeder lobte.
    Brandon stand auf. Die anderen folgten ihm. Als er an unserer Sitzecke vorbei zur Tür ging, schaute er mich kurz von der Seite an. Schnell stopfte ich mir ein Stück Omelett in den Mund.
    »Was war denn das?«, fragte Nathaniel und steckte sich seine Serviette oben ins Hemd wie ein Lätzchen. Mir

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