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Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Titel: Dead Beautiful - Deine Seele in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Woon
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dann. »Ich werd’s versuchen.«
    Vor ihrem Büro schälte sich die Rektorin aus den Schatten des Flurs. »Renée, Dante«, sagte sie. »Kommen Sie.«
    Als wir drinnen waren, ließ sie ihre Finger über die Buchrücken an der Regalwand gleiten, um sich schließlich im Ledersessel hinter ihrem Schreibtisch niederzulassen. Eine ganze Zeit lang sagte sie nichts. Dante und ich standen vor ihr und zermarterten uns das Hirn nach einem Plan. Schließlich sprach sie, ihre Stimme fest und ziemlich erregt.
    »Setzen Sie sich«, sagte sie, hob eine Siamkatze auf und ließ sie sich in den Schoß fallen. Sie trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Sie sehen verfroren aus. Möchten Sie eine Tasse Tee?«
    »Ja, bitte«, sagten Dante und ich wie aus einem Munde, fast zu schnell.
    Rektorin van Laark blickte von einem zum anderen. Als sie das Geschirrschränkchen am anderen Ende des Zimmers aufsperrte, lächelte sie. »Wenn ich mich recht entsinne, ist das jetzt schon das zweite Mal in diesem Semester, dass ich Sie hier bei mir habe«, sagte sie und schenkte uns Tee ein. »Zucker?«
    »Nein, danke«, antworteten Dante und ich gleichzeitig.
    Gerade als die Rektorin die Türen des Schränkchens zumachte, bemerkte ich an seinem Boden zwei Aktenladen. Ich sah zu, wie sie wieder hinter Schloss und Riegelverschwanden. Um an sie heranzukommen, hätte ich die Rektorin aus dem Büro herauslocken müssen, was bei näherer Betrachtung immer unmöglicher erschien. Es hätte schon einen Notfall gebraucht, um uns hier unbewacht zurückzulassen, und da wir uns ja schon mitten in einem Notfall befanden, waren unsere Chancen gleich null.
    Eine der Katzen schlich hinter dem Schreibtisch hervor und steuerte auf Dante zu. Sie wand sich um seine Beine und krallte sich in seine Hose. Als er sie wegscheuchen wollte, sprang auch die andere Katze auf ihn zu.
    »Romulus! Remus! Benehmt euch«, bellte Rektorin van Laark, bis sich die Katzen widerwillig hinter ihren Tisch zurückzogen. Ich schaute Dante fragend an, aber er mied meinen Blick.
    »Miss Winters und Mr Berlin, gemeinsam in der Dunkelheit am See ertappt. Wie überaus romantisch«, sagte sie ohne auch nur den Ansatz eines Lächelns. »Was haben Sie dazu vorzubringen?«
    »Das war meine Schuld«, platzten wir beide gleichzeitig heraus.
    »Ich hab ihn gefragt, ob wir versuchen sollen, Eleanor zu finden«, sagte ich, gerade als Dante erklärte: »Ich hab sie gefragt, ob sie mich trifft, damit wir uns an der Suche beteiligen können.«
    Die Rektorin dachte einen Moment nach.
    »Da es mir anscheinend unmöglich gemacht wird, den Hauptübeltäter festzustellen, und da ich Sie heute Nacht nicht mehr über das Schulgelände ziehen lassen kann, solange die Suche läuft, und da ich Sie nicht aus denAugen lassen möchte, solange ich meine Arbeit erledigen muss, werde ich Sie nun meine Bibliothek alphabetisch ordnen lassen.« Sie wendete die Sanduhr auf ihrem Tisch. »Jetzt.«
    Es mussten Hunderte von Büchern sein, alle durcheinander, einige davon so alt und zerfallen, dass man kaum die Worte auf dem Einband entziffern konnte. »Ich suche alle mit A«, sagte Dante. »Du übernimmst B.« Ich nickte und wir legten los, während die Rektorin hinter ihrem Schreibtisch saß und immer wieder zu uns hochschaute. Das Schränkchen mit den Akten war nur ein paar Schritte entfernt; die Katzen schienen es zu bewachen, als könnten sie meine Gedanken lesen.
    Ich könnte auf die Toilette gehen, dachte ich. Da könnte ich irgendwas veranstalten, um die Rektorin rauszulocken. Dann könnte ich zurück und in die Akten schauen. Es war ein mieser Plan, aber immerhin ein Plan.
    So unauffällig wie möglich ging ich an Dante vorbei. »Such den Schlüssel, während ich draußen bin.«
    Er schnappte meinen Ellbogen. »Was soll das?« Ich ignorierte die Frage und wollte mich gerade an die Rektorin wenden, als es an die Tür klopfte.
    »Herein«, befahl die Rektorin.
    Die Tür schwang auf und hinein trat Mrs Lynch, im Schlepptau Gideon DuPont. »Hab ihn erwischt, wie er sich ins Mädchenwohnheim schleichen wollte. Um ein Mädchen zu treffen.«
    Gideon musterte sie mit seinem kalten, herzlosen Blick. Die Verachtung in seinen Augen schlug in Belustigung um, als er Dante entdeckte. Wie konnte Dante nur jemals miteinem so abscheulichen Menschen befreundet gewesen sein?
    Die beiden Katzen stolzierten zu Gideon und nahmen sich seine Hosenbeine vor. Er schien es nicht mal zu bemerken; sein Blick klebte an Dante.
    »Lass ihn draußen

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