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Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Titel: Dead Beautiful - Deine Seele in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Woon
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es nicht gestattet, sich an der Suche zu beteiligen. »Zu gefährlich«, hatte Professor Lumbar abgewunken. Es schien ihnen egal zu sein, dass Eleanor unsereFreundin war und wir ebenfalls ein großes Interesse daran hatten, sie zu finden. Es schien, als hätten sich auf dem Rasen alle versammelt bis auf diejenigen, die ihr am nächsten standen. Sogar aus der Stadt waren ein paar Leute zur Suche angeworben worden. Ich bückte mich hinter einen Baum, um die Szene zu beobachten. Nachdem die Sonne hinter dem Gottfried-Institut untergegangen war, sah man nur noch die gelben Strahlen der Taschenlampen, die der Nebel über dem See reflektierte.
    Mrs van Laark persönlich führte die Suche an. Sie war in einen langen Mantel gehüllt und trug eine Laterne und ein Walkie-Talkie.
    »Freunde«, rief sie. Die Menge verstummte.
    »Danke, dass Sie Zeit mit Ihren Familien geopfert haben, um uns heute hier zu unterstützen. Es ist immer tragisch für alle, wenn ein Kind verschwindet, besonders wenn es sich um ein Mitglied unserer eigenen kleinen Gemeinschaft handelt. Wenn irgendjemand etwas über Eleanors Aufenthaltsort erfährt oder über die Art ihres Verschwindens, wenden Sie sich bitte umgehend an mich oder einen der Lehrer.
    Um die Zeit möglichst sinnvoll zu nutzen, werden wir uns aufteilen. Jede Gruppe wird ein anderes Gebiet absuchen. Miriam, Edith und Annette werden sich Haus Horaz vornehmen, Lesley und ich werden Archebald durchsuchen. William, Marcus und Conrad übernehmen den Waldrand …«
    Sowie sie die Namen aufrief, machte sich jede Gruppe auf den Weg und begann, das Schulgelände nach Eleanor zu durchkämmen. Als sich der Rasen geleert hatte, schlichich hinter dem Baum hervor und eilte zum See. Dante stand genau da, wo er gesagt hatte, mit den Händen in der Tasche an eine der Fichten gelehnt. In seinem Hemd und der Krawatte, mit einem Gottfried-Schal über dem Blazer und seinem Haar, das er zu einem chaotischen Knoten gebunden hatte, wirkte er fast ein bisschen wie der Wolf im Schafspelz.
    Wir saßen am See, den Rücken an einen Felsen gelehnt. Ich umklammerte meine Beine. Im stillen Wasser spiegelten sich die Nachtwolken.
    »Wie soll man handeln, wenn man nicht weiß, was man tun soll?« Ich starrte auf den See hinaus.
    Dante folgte meinem Blick zu den Ausläufern der Schule, wo das schwache Aufblitzen der Lichter an den Bäumen und den Gebäuden zu erkennen war. »Ich folge meinem Instinkt«, antwortete er und strich über meine Schulter.
    Ich warf einen Kieselstein ins Wasser und sah den Wellenbewegungen zu, bis sie das Ufer erreichten. Was wollte mein Instinkt mir sagen? »Ich glaube, dass Benjamin und meine Eltern ermordet worden sind. Und Cassandra auch.« Ich sprach schnell, falls es lächerlich klingen sollte. Ich erzählte Dante von der Séance; wie ich versucht hatte, meine Eltern heraufzubeschwören, aber nur ihn, Vivian und Gideon auf dem Rasen vorgefunden hatte. Und davon, wie Eleanor versucht hatte, Benjamin heraufzubeschwören, und auch Cassandra bekommen hatte. »Ich glaube, dass dieselbe Person auch Eleanor erwischt hat. Keine Ahnung, wie oder warum, und es ist auch nur ein Gefühl. Ein wirklich mieses Gefühl.«
    Den Blick auf meine Füße gerichtet, wartete ich aufseine Reaktion, aber stattdessen streckte er seine Füße aus und stützte sich auf seine Ellbogen. »Glaubst du wirklich an so ein Zeug? Séancen?«
    Ich schaute ihn an und der Wind trieb mir die Tränen in die Augen. »Würd ich gerne.«
    »Du willst an Geister glauben? An Monster?«
    »Ich möchte daran glauben, dass Sachen nicht zu Ende gehen.« Ich wandte den Blick ab, aber Dante ließ mich nicht.
    »Daran möchte ich auch glauben.«
    »Glaubst du, dass Cassandra tot ist?«
    Dante zögerte. »Ja.«
    Eine derart freimütige Antwort aus seinem Mund hatte etwas Verstörendes und meine Fragen überschlugen sich, bevor ich überhaupt zum Nachdenken kam.
    »Was? Wie denn? Warum denn? Wer, glaubst du, hat –?«
    »Ganz ruhig«, sagte er. »Immer der Reihe nach.«
    Ich hielt inne, um mich wieder in den Griff zu bekommen. »Glaubst du, dass Benjamin ermordet worden ist?«
    »Getötet, ja.«
    »Glaubst du, dass es was mit meinen Eltern zu tun hat und mit den Todesfällen aus dem Artikel?«
    Er dachte nach. »Ja.«
    Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet und mir fehlten die Worte. »Also glaubst du mir? Warum hast du mir das nicht schon vorher gesagt? Nach der Séance?«
    »Als ich dir in dieser Nacht über den Weg gelaufen bin, hatte

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