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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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nach zwei Uhr zogen sich die Männer in die Zelte zurück, offenbar, um ein kleines Mittagsschläfchen zu halten. Zehn Minuten lang konnte er noch Bewegung ausmachen, dann war alles ruhig; selbst die leichte Brise schien eingeschlafen zu sein. Jonah starrte zu dem Camp hinüber und versuchte, eine Spur von seinem Vater oder Chippy zu entdecken.
    In diesem Moment bewegte sich etwas hinter dem Zelt des Barons. Jonah hörte, wie Segeltuch zerriss, dann das leise Plopp eines Betäubungsgewehrs. Sie hatten es tatsächlich geschafft! Sein Vater und Chippy entführten den Baron. Jetzt kroch Chippy auf das zweite Zelt zu. Plötzlich erregte ein unnatürliches Glitzern zwischen den Bäumen zu seiner Linken Jonahs Aufmerksamkeit. Da war jemand! Hatten David und Chippy ihn auch gesehen? Der Mann stand völlig regungslos da. Es war ein Schwarzer in dunkler Khaki-Kleidung, der im gefleckten Schatten des Baums fast unsichtbar war. Wenn er sich nicht bewegt hätte, hätte er ihn gar nicht entdeckt.
    Jonah verkrampfte sich. Nein, die beiden hatten ihn nicht gesehen. Sie konzentrierten sich auf die Zelte. Doch dann hob der Mann langsam etwas in die Höhe.
    Eine Pistole!
    Jonah brüllte eine Warnung, die die Stille zerriss und ein Tier in seiner Nähe, das er bis jetzt nicht bemerkt hatte, flüchten ließ. Der Mann zwischen den Bäumen zielte jetzt mit seiner Waffe in die Richtung, aus der Jonahs Schrei gekommen war. Jonah hoffte inständig, dass seine Deckung ausreichte, und blieb wie erstarrt liegen. Er konnte sehen, dass Chippy die Armbrust anlegte, als der Mann seine Pistole wieder auf die Zelte richten wollte. Mitten in der Bewegung wurde er nach hinten gerissen, weil sein Arm mit einem Pfeil gegen den Baum genagelt wurde. Die Waffe fiel zu Boden. Dann war ein Plopp zu hören und der Mann, dessen Arm noch immer an den Baum geheftet war, fiel in sich zusammen. Chippy setzte gerade einen zweiten Pfeil in die Armbrust ein, als der Hüne aus seinem Zelt stürmte. David, der immer noch hinter dem zweiten Zelt stand, richtete sich auf, das Betäubungsgewehr in der Hand. Wieder ertönte ein leises Plopp. Der Mann kippte um wie ein Baumstamm und lag dann regungslos am Boden. Jetzt war wieder alles ruhig.
    Jonah sah, wie David seine Pistole zog und zu dem Hünen ging, die Hand mit der Waffe ausgestreckt vor sich. Er stellte sich über ihn, beugte sich vor und setzte dem Mann die Pistole an den Hinterkopf. Jonah begann zu würgen, doch jetzt nahm sein Dad die linke Hand vom Griff der Waffe, zog den Pfeil des Betäubungsgewehrs aus dem Nacken des Mannes und überprüfte seinen Puls. Währenddessen zerrte Chippy den Baron aus dessen Zelt.
    David drehte sich in Jonahs Richtung und rief: »Alles in Ordnung, Jonah. Wo bist du?«
    Seine Nerven standen immer noch unter Strom, als er sich aufrappelte. »Hier drüben«, rief er. Dann rannte er zu dem Drahtzaun, wo David schon auf ihn wartete.
    »Es war gut, dass du mitgekommen bist«, sagte sein Dad. »Ich weiß nicht, wie ich den Kerl übersehen konnte. Er muss sich den beiden angeschlossen haben, als Chippy schon wieder weg war. Vermutlich ist er ihr Fährtensucher.«
    »Ja. Gute Arbeit, Jonah«, rief Chippy vom Zelt aus. »Ich habe dir ja gesagt, dass er gut für uns sein wird.«
    Jonah nickte ihm zu. »Hätte er dich erschossen, Dad?«, fragte er.
    »Das bezweifle ich. Er sieht so aus, als käme er von hier. Aber ich bin froh, dass ich es nicht herausfinden musste. Glaubst du, du kannst über den Zaun klettern, um uns ein wenig zur Hand zu gehen? Bis zur nächsten Lücke sind es fast zwei Kilometer.«
    Jonah sah nach oben. Der Zaun war etwa viereinhalb Meter hoch, aber ohne Stacheldraht am oberen Ende. Er krallte sich mit den Fingern in das sechseckige Drahtgeflecht und verlagerte sein Gewicht. Der Zaun war so stabil, dass er sich nicht einmal verbog, doch seine Füße passten nicht in die Maschen, zumindest nicht, wenn er Schuhe trug. Er bückte sich, zog seine Sportschuhe aus und hängte sie sich um den Hals, nachdem er sie an den Schnürsenkeln zusammengebunden hatte. »So müsste es gehen«, sagte er. Er packte noch einmal das Drahtgeflecht und kletterte problemlos daran hoch. Als er oben war, hievte er sich über den Zaun und ließ sich auf der anderen Seite wieder herunter.
    »Der Junge ist eindeutig Afrikaner«, rief Chippy lachend.
    Jonah ließ sich aus fast zwei Metern Höhe fallen und milderte den Aufprall mit den Knien. »Das macht Spaß«, sagte er, während er sich den Schweiß von

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