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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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der Stirn wischte. Es überraschte ihn, dass er es nach so vielen Monaten, in denen er unzählige Aktiengeschäfte durchgeführt hatte, immer noch aufregend finden konnte, über einen Zaun zu klettern. »Was soll ich jetzt tun?«
    »Kannst du zu dem Fahrzeug da drüben gehen?« David deutete auf den Land Cruiser, der im Schatten hinter dem Camp stand. »Räum den Kofferraum aus, damit wir den Baron und seinen Freund darin verstauen können. Den Fährtensucher lassen wir hier. Er braucht nicht in die Sache verwickelt zu werden.«
    »Okay.« Jonah ging zu dem Geländewagen und versuchte, die Heckklappe zu öffnen. Sie war nicht abgeschlossen. Der Land Cruiser war mit Kisten und Vorräten beladen, die Jonah aus dem Kofferraum wuchtete, während sein Vater und Chippy die betäubten Männer zum Fahrzeug schleppten. Das Letzte, was er ausräumen wollte, war eine große Tasche, und als Jonah sie zu sich herzog, öffnete sie sich. Jonah klappte die Kinnlade herunter. In der Tasche waren Waffen. »Hey, Dad! Chippy! Seht euch das an!«
    Als David zum Wagen gerannt kam, zeigte ihm sein Sohn den Inhalt der Tasche. Ganz oben lagen zwei Jagdgewehre, darunter kamen ein Scharfschützengewehr sowie mehrere Automatikpistolen, einige sehr große Messer und eine Axt zum Vorschein.
    »Mmm. Kein angenehmer Zeitgenosse«, sagte David. »Chippy, durchsuch mal die Taschen von dem Kerl und finde heraus, wer er ist. Ich glaube, wir haben einen Nashornwilderer erwischt. Mit dem hier soll sich die Polizei herumschlagen. Das schaffen sie auch ohne unsere Hilfe.«
    »Kristoff Klaasens«, rief Chippy, nachdem er die Brieftasche des Mannes gefunden hatte.
    »Kristoff, ich hoffe, dir gefallen die Gefängnisse in Namibia«, meinte David. »Ich würde jedenfalls nicht dort landen wollen.« Er wandte sich wieder an Jonah. »Leg die Waffen bitte auf den Rücksitz, aber sei sehr, sehr vorsichtig. Und dann verfrachten wir diese beiden in den Kofferraum.«
    Jonah verstaute die Waffen auf der Rückbank und half dann David und Chippy dabei, die beiden bewusstlosen Männer in den Kofferraum zu heben. Alles schien nach Plan zu laufen. Zuerst wollten sie den Baron in die Höhle schaffen, dann sollte Chippy Klaasens zum Polizeirevier bringen.
    David schlug den Kofferraumdeckel zu.
     
    Der Anruf von Klaasens erreichte Kloot um 15.30 Uhr. Der Südafrikaner war aus irgendwelchen Gründen in Polizeigewahrsam und sollte wegen versuchten Wilderns von Nashörnern angeklagt werden. Was mit dem Baron passiert war, konnte er nicht sagen.
    Kloot donnerte seine Riesenpranke mit solcher Wucht auf den Schreibtisch, dass es hörbar krachte, als etwas zu Bruch ging. Jetzt hatten sie die Dateien mit den Transaktionen und den Baron. Die Dateien würden nichts verraten. Der Baron vielleicht schon. »Sie sagen keinen Ton«, bellte er ins Telefon. »Ich hole Sie da raus, aber Sie müssen den Auftrag beenden.« Er knallte das Telefon auf die Gabel. Es war wieder einmal an der Zeit, das Netzwerk in Anspruch zu nehmen. Kloot schlug einen alten, in schwarzes Leder gebundenen Terminkalender auf und suchte nach der Telefonnummer eines hochrangigen Mitglieds der südafrikanischen Regierung.
    Er schnappte sich das Telefon und wählte. Als er seinen Namen nannte, wurde er direkt durchgestellt. In aller Ruhe erklärte er, dass die namibische Polizei einen Südafrikaner festgenommen habe. Er wolle, dass der Mann freigelassen wurde. Der Minister antwortete, er würde tun, was er konnte. Kloot erläuterte, dass das nicht genug sei. Sein Mann müsse noch am Nachmittag das Gefängnis verlassen können. Falls nicht, würde sich das Leben des Ministers in Zukunft etwas schwieriger gestalten. Dieses Mal verstand der Minister.
    Kloot beendete das Gespräch und seufzte. Er konnte sich nicht darauf verlassen, dass Klaasens den Auftrag allein zu Ende brachte. Er würde Amelia nach Namibia schicken müssen. Der Baron war zwar ein begnadeter Börsenhändler, aber bei Weitem nicht so einfallsreich wie seine Tochter. Sie war willens, alle ihrer Vorzüge zu ihrem Vorteil einzusetzen. Er stand auf und ging sie suchen. Sie würde nicht versagen.

43
    Der Baron lag in der Höhle und war schon zehn Minuten wach, als er eine Hand auf seinem Gesicht spürte. Er wich zurück und schrie trotz des Knebels, der aus einem Stück bestand, laut auf. Dann spürte er Finger, die den Knebel aus seinem Mund zogen und den Rand einer Tasse zwischen seine Lippen schoben. Die Flüssigkeit war warm und süß, eine Art Tee. Er

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