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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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unsere Verabredung am Samstag ab.«
    »Das ist Erpressung!«, rief Jonah entgeistert, doch sein Entsetzen war zum Teil nur gespielt.
    »Ich möchte doch nur, dass du darüber nachdenkst. Du hast doch nichts zu verlieren, wenn du dir anhörst, was er zu sagen hat.« Sie gab ihm einen Zettel mit einer Telefonnummer. »Unter der Nummer ist er zu erreichen. Die, die er bisher hatte, will er nicht benutzen.« Sie ließ Jonah Zeit, darüber nachzudenken, während sie die Teller wegräumte und den Rest des Champagners in ihre Gläser goss.
    Jonah lehnte sich zurück. Sein Blick huschte von dem Zettel zu Creedence und wieder zurück, als hätte er Angst, erwischt zu werden. Dann steckte er den Zettel in die Tasche.
    Creedence, die ihn aus den Augenwinkeln dabei beobachtete, musste lächeln. Sie nahm seine Hand und zog ihn ins Wohnzimmer. »Komm, wir hören ein bisschen Musik.«
    »Was magst du denn so?«, fragte er, als Creedence anfing, wie wild in ihrer CD-Sammlung zu wühlen. Die meisten CDs waren aus den Hüllen genommen und lagen in einem Stapel auf dem Couchtisch.
    »Angesichts der depressiven Grundstimmung heute Abend muss es, glaube ich, Blues sein.« Creedence fand die CD, die sie gesucht hatte, und legte sie in den Player. »Muddy Waters«, sagte sie, als die Musik zu spielen begann.
    »Als wir am Freitag im Pub waren, hat mich der Baron gezwungen, einen Song von Muddy Waters zu singen.« Jonah wurde wieder ernst.
    »Ich weiß.« Creedence lachte leise in sich hinein.
    »Woher weißt du das?«
    »Du hast es mir erzählt!«, erklärte sie, während sie um ihn herumtanzte. »Aber für Blues ist das Licht hier zu hell.«
    Das Mädchen ging wieder in die Küche, was Jonah Gelegenheit gab, einen Blick auf die Uhr zu werfen. Erstaunt stellte er fest, dass es schon nach zehn war. Sie hatten sich über vier Stunden lang unterhalten. Eine Minute später kam Creedence mit vier Kerzen zurück, von denen sie zwei auf den Couchtisch und zwei auf den Kaminsims stellte. Dann zündete sie die Kerzen mit einem Streichholz an und schaltete den Gaskamin ein.
    Jonah trank noch einen Schluck Champagner und fragte sich, warum er bis jetzt so streng mit sich gewesen war. Er hatte den Eindruck, dass Creedences Familie genau die richtige Einstellung zu Alkohol hatte, und lachte leise. Wenn er jetzt im Internat wäre, würde er nicht mit einem verdammt gut aussehenden Mädchen in ihrer Wohnung Champagner trinken, sondern in seinem Zimmer im Bett liegen und das Licht löschen müssen.
    Creedence schaltete die Beleuchtung aus, sodass es nur noch die Kerzen und das Gasfeuer und Muddy Waters gab. Dann stellte sie sich vor ihn und begann zu singen.
    Jonah spürte, wie sein Herz schneller schlug, als sie mit langsamen, verführerischen Bewegungen auf ihn zukam. Ihre außergewöhnliche Stimme, die ihn schon vom ersten Moment an elektrisiert hatte, berührte seine Seele.
    Sie setzte sich neben ihn auf die Couch, und als sie den zweiten Refrain von »Baby, I want to be loved« erreicht hatte, war es um seine Selbstbeherrschung geschehen. Er zog sie an sich und hob ihr Kinn. Ihre Lippen trafen sich und sie küssten sich lange und zärtlich im Schein der Kerzen.
     
    Anderswo in der Welt fuhr Kloot fort, die in den Allegro-Deal verwickelten Agenten zum Schweigen zu bringen. Der Spion, den er in die amerikanische Zentralbank eingeschleust hatte, lag in einer Leichenhalle in Brooklyn, nachdem er angeblich Opfer eines brutalen Raubüberfalls geworden war. In Hongkong war ein Börsenhändler aus einem vorbeifahrenden Auto heraus erschossen worden, nachdem er im Rotlichtbezirk zufällig in eine Schießerei der Triaden geraten war. Und in Chicago hatte ein weiterer Börsenhändler offenbar Selbstmord begangen, mit einer Überdosis Schlaftabletten und Alkohol.
     
    Und im Richmond Park lag David Lightbody in einem Schlafsack unter den Bäumen und konnte kein Auge zumachen.

27
Mittwoch, 17. September
    Um sieben Uhr morgens wachte Jonah mit leichten Kopfschmerzen auf, an denen mit Sicherheit der Champagner schuld war. Sie waren zusammen auf dem Sofa eingeschlafen, doch irgendwann in der Nacht war Creedence in ihr Bett gegangen und hatte ihn allein auf der Couch zurückgelassen. Jonah, der vollständig angezogen dalag, fühlte sich unbehaglich. Die Erinnerung an die Nacht zuvor kam zurück und er überlegte, ob er einfach gehen und ihnen die Peinlichkeit ersparen sollte, sich einzugestehen, dass die letzte Nacht ein Fehler gewesen war. Was nicht heißen

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