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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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voll Spaghetti und bedeutete ihm, ebenfalls mit dem Essen anzufangen.
    »Ja.« Langsam wickelte Jonah Spaghetti um seine Gabel. »Ich wollte doch nur, dass er ein ganz normaler, liebevoller Vater ist, aber das konnte er nicht.« Jonah zögerte. »Oder vielleicht wollte er auch nicht.«
    »So schwer ist das doch nicht …«, meinte Creedence.
    »Das könnte man meinen, aber ich weiß gar nicht mehr, wann wir das letzte Mal zusammen an einem Tisch gesessen und gegessen haben, so wie wir jetzt.« Jonah schluckte die Spaghetti hinunter, die ihm jedoch in der Kehle stecken blieben.
    »Aber du musstest doch essen …« Creedence deutete mit der Gabel auf ihn.
    »Ja, schon …« Jonah zuckte mit den Schultern. »Aber wir haben selten zusammen gegessen, eigentlich gar nicht mehr, nachdem ich ins Internat musste. Und wenn, waren das nur Fertiggerichte. Über das, was ich so gemacht habe, wurde dabei nicht geredet.«
    »Und über was habt ihr dann geredet?«
    »Stell dir ein Bewerbungsgespräch vor. Dann weißt du’s ungefähr«, erwiderte Jonah automatisch.
    Ihre Augen funkelten. »Ich dachte schon, du sagst jetzt, wie bei der Spanischen Inquisition.«
    Jonah lächelte. »So ungefähr.«
    »Für mich hört sich das so an, als hätte er schwere Depressionen.«
    »Dann hätte er etwas dagegen unternehmen sollen«, fuhr Jonah sie an, entschuldigte sich aber sofort. »Tut mir leid, Creedence. Ich hab dir doch gesagt, dass ich zurzeit nicht gerade gute Laune versprühe.«
    Creedence winkte ab.
    »Du bist die Erste, der ich das erzählt habe.«
    »Das ist das Schöne an Champagner«, erwiderte sie. »Er lockert die Zunge. Aber mach dir keine Sorgen, deine Geheimnisse sind sicher bei mir.« Sie fuhr sich mit den Fingern über die Lippen, als würde sie einen Reißverschluss zuziehen. »Du hast eine Menge durchgemacht, Jonah, aber du wirst schon damit fertigwerden. Der Baron hätte dich nicht für sich arbeiten lassen, wenn er nicht gedacht hätte, dass du es mal weit bringen wirst.«
    Jonah wurde blass. Creedence drückte ihm die Hand, weil sie sofort spürte, dass sie etwas zu viel gesagt hatte. Dann zögerte sie und Jonah sah ihr an, dass sie sich ihre nächsten Worte gut überlegte. »Aber du weißt, dass du dich mit deinem Vater treffen musst, nicht wahr? Er macht sich Sorgen um dich. Er ist furchtbar wütend darüber, dass man dich in diese Sache hineingezogen hat.«
    Jonah, der gerade die Gabel zum Mund führte, erstarrte. »Woher weißt du, dass er sich Sorgen macht?«, fragte er, während seine Augen zu schmalen Schlitzen wurden.
    »Er hat mich angerufen.«
    Jonah ließ die Gabel auf seinen Teller fallen. »Er hat dich angerufen? Warum zum Teufel ruft er dich an? Woher weiß er eigentlich von dir?«
    »Er hat uns am Samstag am Ende des Wettkampfs zusammen gesehen.«
    »Wie das denn? Er war doch angeblich gar nicht in der Stadt.«
    »Offenbar war er tatsächlich nicht da, aber er ist am Vormittag zum Richmond Park gefahren, um dich laufen zu sehen. Dabei hat er uns zusammen beobachtet. Und heute hat er dann bei mir im Büro angerufen und gefragt, wo du bist. Ich soll dir von ihm ausrichten, dass du ein unglaubliches Rennen gelaufen bist.«
    »Oh! Tatsächlich? Wie nett von ihm. Schade, dass er sich nicht die Mühe gemacht hat, mir das persönlich zu sagen.« Jonah wusste nicht, ob er über das Lob seines Vaters wütend war oder nicht.
    »Jonah, er muss mit dir reden. Er sagt, er braucht deine Hilfe«, flehte Creedence ihn an.
    Jonah beugte sich zu ihr. »Hast du deshalb gesagt, ich soll herkommen? Bist du so was wie die Abgesandte meines Vaters?«
    Creedence ließ sich nicht provozieren. »Nein, Jonah. Er hat mich angerufen, als du auf dem Weg hierher warst. Ich war ziemlich sauer, weil er mich in die Sache hineingezogen hat, daher habe ich ihm nichts versprochen. Ich habe ihm nicht einmal gesagt, dass du herkommst. Aber er klang verzweifelt, und angesichts dessen, was ihm passiert ist, solltest du dir zumindest anhören, was er zu sagen hat. Großer Gott, jetzt stell dir doch mal vor, du wärst an seiner Stelle. Willst du allen Ernstes behaupten, dass er dir nicht helfen würde?«
    Jonah schnaubte verächtlich und sank auf seinem Stuhl in sich zusammen. Er würde die Hilfe seines Vaters selbst dann nicht annehmen, wenn dieser sie ihm anbot.
    »Weißt du, was passiert, wenn du dich nicht mit ihm triffst?«, fragte Creedence mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Was?«, fragte Jonah mit ausdruckslosem Gesicht.
    »Dann sage ich

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